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Dreiergespann an der Spitze des Projekts: Erika Szuh, Tugba Tekkal und Aylin Yaren (v.l.n.r).[Foto: HAWAR help]
Als Tugba Tekkal (35) 2016 in Köln ihr Projekt SCORING GIRLS ins Leben gerufen hatte, um speziell Flüchtlingsmädchen zum Fußballspielen zu animieren und durch den Sport selbstbewusste Persönlichkeiten zu entwickeln, hatte sie nicht im Traum daran gedacht, dass diese engagierte Idee nur vier Jahre später durch zwei weitere Projekte in Berlin noch größer werden würde. Und: Dass sie für dieses Projekt sogar mit dem Julius Hirsch Preis 2020 ausgezeichnet würde. Doch der Traum ist Realität geworden. Die Hauptstadt lag nahe, weil dort die Nichtregierungsorganisation "HAWAR help e.V." beheimatet ist, zu der das Projekt der fußballspielenden Mädchen gehört.
Seit ein paar Wochen gibt es zwei Gruppen, eine im Bezirk Lichtenberg und eine in Marzahn Hellersdorf auf dem Gelände des FFC Berlin 2004 . Die zur Zeit 35 Mädchen im Alter von neun bis 15 Jahren mit verschiedenen Ethnien, sozialen und religiösen Hintergründen, dürfen die Sportanlagen des Wartenberger SV und Lichtenberger FFC 09 benutzen. "Dafür bin ich sehr dankbar", sagt die kurdischstämmige und in Hannover aufgewachsene ehemalige Kölner Bundesligaspielerin Tekkal.
Für ihre Idee mit den pädagogischen Werten Fair Play, Teamgedanken und gewaltloser Konfliktlösung, die die Mädels beim Sport erfahren, hat Tekkal zwei prominente Trainerinnen gewonnen, die man in Berlins Frauenfußballszene kennt und die dem Projekt zugleich Lokalkolorit verleihen: Aylin Yaren (31) und Erika Szuh (30).
"Und es freut mich ganz besonders, wenn man sieht, wie engagiert die Mädels dabei sind"
Die in Berlin geborene Yaren, eine bekannte Freestyle-Fußballartistin, bestritt 19 Länderspiele für die Türkei. Als Mädchen begann sie ihre Karriere bei Meteor 06, VfB Hermsdorf und Tennis Borussia Berlin, ehe sie in Malmö, dem Hamburger SV, in Bad Neuenahr, Cloppenburg, dem türkischen Trabzon, Bielefeld und Jena spielte. Szuh lief 62-mal für die ungarische Nationalmannschaft auf, sie kam von Viktoria Szombathely nach Deutschland. Hier angekommen ging es über Lok Leipzig nach Berlin, wo sie unter anderem für den 1. FC Lübars und BW Hohen Neuendorf die Fußballschuhe schnürte. Seit 2018 kicken die beiden zusammen beim Berliner Regionalligisten Türkiyemspor .
"Als ich Aylin angesprochen habe, war sie sofort interessiert und meinte, dass es eine Ehre für sie sei", berichtet Tekkal. "Wir sind uns schnell einig geworden. Aylin hat dann Erika Szuh angesprochen, die ebenfalls begeistert von dem Projekt ist." Yaren bestätigt das gerne. "Nach dem ersten Telefonkontakt war ich bereits total begeistert und habe zugesagt."
Jeden Montag und Mittwoch kicken die beiden jetzt mit ihrer bunten Schar an Mädels. Wenn Tekkal statt in Köln in Berlin ist, dann ist sie ebenfalls dabei. Montags ist Yaren in Marzahn gefordert, mittwochs gemeinsam mit Szuh in Lichtenberg. Eine Art Rundumbetreuung ist angesagt, denn "vor dem Fußball ist jeweils eine Stunde Hausaufgaben machen für die Mädels angesetzt. Dafür haben wir extra Leute, die sich darum kümmern." Tekkal erklärt dazu: "Das ist eine Erfahrung aus dem Kölner Projekt, die wir hier gleich von Beginn an umsetzen, weil diese 60 bis 90 Minuten eine attraktive Hilfe für die Mädels bedeutet. Dazu haben wir angehende Lehrer als kompetente Fachkräfte angeheuert."
Yaren findet das ebenfalls gut, auch fürs Teambuilding. "Erika und ich sind ausschließlich für den Fußball zuständig", sagt sie. "Wir wollen in den ungefähr 90 Minuten vor allem Spaß am Fußball vermitteln. Das ist besonders wichtig, damit die Mädels aus ihrem tristen Flüchtlingsalltag heraus kommen. Und es freut mich ganz besonders, wenn man sieht, wie engagiert die Mädels dabei sind. Alleine ein Lachen gibt uns schon etwas zurück. Das ist einfach toll und motiviert uns alle unheimlich."
Sie habe nach den ersten Wochen aber auch schon das ein oder andere Talent entdeckt, das man besonders fördern könne, wenn es denn gewollt werde, meint Yaren. Schon beim Erzählen vermittelt sie sprudelnd vor Begeisterung, wie sehr ihr dieser Job gefällt. "Ich beschäftige mich super gerne mit den Mädels. Das ist beim Fußball so." Und für Szuh gelte genau das Gleiche. Den beiden Ex-Nationalspielerinnen gefällt es so sehr, dass sie überlegen, ob sie vielleicht nicht irgendwann sogar eine Trainerausbildung beginnen wollen. "Bisher leben wir ja hauptsächlich von unserer Erfahrung." Da die beiden ziemlich viel Erfahrung vorweisen können, ist diese natürlich schon eine Menge wert. "Wir sind gespannt, wohin uns die Reise führt", meint auch Tekkal mit ihrem unschätzbaren Hintergrundswissen aus dem Kölner Projekt SCORING GIRLS. "Berlin ist super angelaufen. Ich bin begeistert. Bisher konnten wir coronabedingt nur in Unterkünften für uns werben. Wenn wir demnächst auch weitere Einrichtungen ansprechen dürfen, rechne ich mit einem weiteren Boom."
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