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Themenwoche Flüchtlinge |10.09.2015|16:00

Flüchtlinge in Sirnau: Tanzen, kochen, kicken

Omar Saye fühlt sich bei der SG Eintracht Sirnau sichtlich wohl, einen Wechsel kann er sich nicht vorstellen. [Foto: SG Sirnau]

Im Esslinger Stadtteil Sirnau kam der Ball für drei Flüchtlinge aus Gambia ins Rollen. Zunächst spielten Omar Saye, Amsi Amadou und Omar Camarra nur zum Zeitvertreib auf der Straße, seit Saisonbeginn laufen die drei nun für die Spielgemeinschaft Eintracht Sirnau auf. Dort trainiert Kriminalhauptkommissar Martin Holski in seiner Freizeit die erste und zweite Herrenmannschaft.

Gemeinsam reden Saye, der vor mehr als einem Jahr als Flüchtling nach Deutschland kam, und Holski über die gemeinsame Zeit, den Spaß am Fußball und den eisigen Winter in Deutschland.

Martin Holski: Seit dem ersten Tag liegt die Trainingsbeteiligung der Flüchtlinge in meiner Mannschaft bei fast 100 Prozent. Anfangs kamen sie noch nach afrikanischer Zeit. Sprich: 19.30 Uhr. Trainingsbeginn wurde schnell mal zu 19.45 Uhr. Jetzt lachen wir oft, weil sie die Ersten sind und die deutsche Pünktlichkeit besser draufhaben als der Rest. Und ein „Servus“ zur Begrüßung ist auch schon drin. (lacht)

Omar Saye: Mein Deutsch ist wirklich nicht gut, aber ich bin ein guter Fußballer. In Gambia habe ich mein ganzes Leben lang Fußball gespielt. Aber das Training hier ist einmalig. Wir trainieren dreimal die Woche mit richtigen Trainern! In Gambia habe ich zwar jeden Tag mit meinen Freunden gekickt, ein wirkliches Training war das aber nicht.

"Die Flüchtlinge sind zuverlässig, haben eine Schulbildung genossen und sind in allen Dingen eine Bereicherung. Man kann es nicht oft genug sagen"

Holski: Menschlich sind die Drei sowieso eine Bereicherung für unser Team. Aber eben auch fußballerisch bringen sie die Mannschaft nach vorne. Wir spielen Kreisliga A und sie könnten definitiv höherklassig spielen. Auf Nachfrage kommt aber nur, dass sie auf jeden Fall weiter in der Mannschaft bleiben möchten. Es passt einfach so gut.

Saye: Die Mannschaft ist toll. Ich habe ein Fahrrad, mit dem ich jedes Mal zum Training fahre - das ist super. Wenn wir für Spiele weiter fahren müssen, werde ich aber immer von zwei Mitspielern abgeholt. Am Anfang habe ich alles bekommen, was ich brauche. T-Shirts, Schuhe - das hat mich sehr gefreut! Und dann natürlich das Trainingslager.

Holski: Wir sind zusammen an den Bodensee gefahren. Dank des Zuschusses vom DFB über 500 Euro konnten wir alle drei Flüchtlinge einladen, uns zu begleiten. Dass ein Teil unseres Teams nicht mitfahren kann, stand nie zur Debatte. Aber so war es eine große Erleichterung. Wenn es abends dann in die Disco ging, hat die Mannschaft das übernommen. Das kleine Taschengeld vom Staat reicht für solche Extras nicht aus, hindert aber auch niemanden daran, Freundschaften zu schließen. Meine Mannschaft besteht aus intelligenten jungen Männern, die ohne Vorbehalte auf die Flüchtlinge zugegangen sind. Von Anfang an.

Saye: Wir gehen tanzen und wir kochen zusammen. Dann sitzen wir in der Küche bis spät abends und unterhalten uns. Es gibt afrikanische Küche und ich fühle mich sehr willkommen. Ich kann nicht verstehen, warum Leute die Wohnungen von Flüchtlingen anzünden und einfach wegsehen. Aber zum Glück habe ich hier tolle Menschen getroffen.

Holski: Esslingen, der Verein, unsere Mannschaft und die Jungs profitieren alle von unseren Neuzugängen. Die Flüchtlinge sind zuverlässig, haben eine Schulbildung genossen und sind in allen Dingen eine Bereicherung. Man kann es nicht oft genug sagen.

Saye: Das Willkommen in Sirnau war super. Die „Sirnau-Boys“ haben mich sehr nett aufgenommen. Sie sind schon richtig gute Freunde. Alle rufen immer „Omar, Omar“ wenn sie mich sehen. Das ist echt nett. Hier fühle ich mich wie zu Hause.

Holski: Dass Esslingen überhaupt Flüchtlinge aufgenommen hat, war eine Entscheidung von Land und Stadt. Es gibt gewisse Verteilungsvorgaben und Zuteilungsquoten und es war absehbar, dass dadurch auch Esslingen Flüchtlinge aufnehmen wird. Es war also keine Überraschung, dass Flüchtlinge kommen. Omars Geschichte hat schon viel früher angefangen.

Saye: Meine Eltern sind 2009 gestorben und so konnte ich in Gambia nicht weiterleben. Ich musste nach Libyen fliehen und da arbeiten. Mit dem Geld, das ich dort verdient habe, bin ich mit dem Schiff nach Italien gekommen. Da waren wir drei Wochen und es war schrecklich! Ich hatte nichts zu essen. Hier in Deutschland fühle ich mich sehr wohl und möchte unbedingt bleiben. Das Problem ist, dass ich wieder nach Italien zurückgeschickt werden kann, was ich auf keinen Fall möchte. Aber sie haben dort meine Fingerabdrücke.

Holski: Wir versuchen, eine Abschiebung zu verhindern. Ein Blick nach Italien reicht aus, um zu sehen, dass das Land schon jetzt völlig überlastet ist. Deutschland kann es sich nicht erlauben, wegzusehen. Hier sind die drei bestens integriert. Wir haben sie in unser Herz geschlossen und wollen, dass sie bleiben. Sie haben eine schreckliche Zeit hinter sich: der Krieg, die Flucht über Lampedusa. Hier geht es endlich bergauf und wir möchten helfen.

Saye: Es ist verrückt. In Gambia ist es so heiß und jetzt möchte ich unbedingt im kalten Deutschland bleiben. Mein erstes Training hier war so eisig. Ich habe richtig gezittert. Es war mitten im Winter und Schnee bin ich doch gar nicht gewohnt. Wir haben in Gambia keinen Schnee. Ich hatte auch ewig schon nicht mehr gespielt und habe das zu spüren bekommen. Aber ich trinke nicht, ich rauche nicht und musste einfach nur wieder etwas für meine Fitness tun.

Holski: Oh ja, das war wirklich kalt. Aber es war gut, dass Omar sofort am Training teilnehmen konnte. Am Anfang ist es das, was zählt. Erst danach haben wir uns Gedanken um Ligaspiele gemacht. Wir haben die Spielerpässe beantragt, 30 Tage abgewartet und das Wochenende nach Fristablauf standen unsere drei Neuzugänge gegen den SC Altbach 1919 II auf dem Platz. Unser Glück: Omar hat gleich zweimal getroffen.

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