SV Spellen: "Echte Mädchen spielen Fußball"
Der SV Spellen engagiert sich in besonderem Maße sozial – vor allem im Mädchen- und Frauenfußball. Dafür wurde der Klub beim DFB-Punktespiel mit dem Gold-Status ausgezeichnet.
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Auch wenn einige der Kirchheimer Flüchtlinge in Gambia bereits in höheren Ligen gespielt haben, gibt es taktisch noch Nachholbedarf. [Foto: TG Kirchheim/Teck]
Die TG Kirchheim/Teck sagt Vorurteilen den Kampf an: An diesem Samstag lädt der Klub zum afrikanischen Barbecue und Hobbyturnier auf dem Vereinsgelände ein. So sollen Berührungsängste mit dem Flüchtlingsteam abgebaut werden, das seit dieser Saison in der Kreisliga B an den Start geht.
Ein "Tag der Begegnung" soll in Kirchheim am Samstag die letzten negativen Stimmen bezüglich der aufgenommenen Flüchtlingen vertreiben. Auf dem Vereinsgelände der TG Kirchheim/Teck wird am Wochenende gekocht, zusammen gesessen und Fußball gespielt. Sabrina Wohlleben betreut im Klub aus Baden-Württemberg das Flüchtlingsteam. Sie hofft, dass so Berührungsängste zwischen Flüchtlingen und Mitbürgern endlich abgebaut werden. „Unserem Verein ist es wichtig zu zeigen, dass die Jungs aus unserer Flüchtlingsmannschaft nette und aufgeschlossene Menschen sind“, erzählt sie.
"Viele schreckt einfach immer noch die Hautfarbe ab. Das muss echt nicht sein"
Im vergangenen April kam ein ganzer Schwung Flüchtlinge aus Afrika in die Gemeinde und wenig später auch in den Kirchheimer Fußballverein. Der Beschluss, eine zweite Herrenmannschaft nur aus Flüchtlingen anzumelden, war schnell gefasst. Seitdem spielt das Team in der Kreisliga B . Am Samstag werden einige Flüchtlinge hinter den Ständen auf dem Vereinsgelände stehen und von ihrem Leben zu Hause und ihrer Flucht erzählen. In den vergangenen Tagen haben sie materielle Wünsche, Zukunftsträume und Jobwünsche auf Zettel geschrieben und so ist eine komplette Vermittlungswand entstanden. Mitbürger und Mitbürgerinnen, die gerne weiterhelfen möchten, haben so die Chance einen sinnvollen Beitrag zu leisten.
„Es ist aber eben nicht so, dass die Flüchtlinge als Sozialschmarotzer nach Deutschland kommen, wie viele behaupten. Sie geben uns sehr viel zurück“, sagt Wohlleben. In Form eines typisch afrikanischen Barbecues zum Beispiel. Das traditionelle Braai, besonders in Südafrika extrem beliebt, besteht aus jeder Menge Fleisch und leckeren Soßen. Als Beilagen gibt es Süßkartoffeln und Reis. Statt Spätzle und Maultaschen kommt in Württemberg am Samstag also mal etwas Neues auf den Tisch.
Nicht nur kulinarisch und menschlich, sondern auch fußballerisch sind die Jungs eine Bereicherung für den Verein. Aus Gambia sind Spieler der ersten und zweiten Liga nach Deutschland gekommen. Dort konnten sie nicht mehr sicher leben und hier freut sich ein ganzes Team über die Fußballkünste der ehemaligen Profis. „Da sind echt ein paar wahnsinnige Fußballspieler dabei“, sagt Wohlleben, die sich deshalb auch nicht scheut, ein ambitioniertes Saisonziel auszugeben: oben mitspielen. Nur mit dem Einhalten von Positionen klappt es noch nicht ganz so gut. Mit ihrem enormen Laufpensum bringen die Flüchtlinge dafür manche deutsche Fußballer an ihre Grenzen. „Man merkt, dass in Afrika doch anders Fußball gespielt wird“, erzählt die 36-jährige Betreuerin.
Aber nicht nur auf dem Fußballplatz müssen sich die Flüchtlinge umgewöhnen. Selbst Arztbesuche und Behördengänge können zu mehr oder weniger großen Herausforderungen werden. Der Verein unterstützt auch hier tatkräftig und hofft, dass der „Tag der Begegnung“ mehr Menschen dazu animiert, auf die Flüchtlinge zuzugehen. „Viele schreckt einfach immer noch die Hautfarbe ab. Das muss echt nicht sein“, sagt Sabrina Wohlleben. Sie weiß, wovon sie spricht. Nicht alle Kirchheimer sind so offen und tolerant wie die Turngemeinde. Trotzdem - oder gerade deswegen - ist beim „Tag der Begegnung“ jeder willkommen.
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