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Frauenfußball |09.05.2024|10:40

"Ungerechtigkeiten treiben mich an"

Marianne Finke-Holtz: "Ich hatte immer schon Spaß daran, etwas zu gestalten und weiterzuentwickeln."[Foto: Privat]

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Marianne Finke-Holtz hat den deutschen Frauenfußball von Beginn an geprägt. Im Alter von zwölf Jahren begann sie mit dem Fußballspielen. Nur wenige Jahre später übernahm sie die Abteilungsleitung in ihrem Verein, weitere Tätigkeiten auf Kreis- und Landesverbandsebene sollten folgen. Seit 2013 ist sie Mitglied im DFB-Ausschuss Frauen- und Mädchenfußball und mittlerweile als Vizepräsidentin für Vereins- und Verbandsentwicklung und Frauenfußball im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) aktiv. Im Rahmen der DFB Women's Week 2024 blickt Finke-Holtz im Gespräch mit FUSSBALL.DE zurück auf Ihre Anfänge, ihre langjährige Tätigkeit in den Gremien und verrät, was sie sich für die Zukunft wünscht.

FUSSBALL.DE: Marianne Finke-Holtz, Sie sind seit vielen Jahren im DFB-Ausschuss Frauen- und Mädchenfußball tätig und noch viel länger auf Landesverbands- und Kreisebene aktiv. Blicken wir zunächst auf die Anfänge, wie sind Sie zum Fußball gekommen?

Marianne Finke-Holtz : Angefangen habe ich schon in den Siebzigerjahren, im Jahr 1978. Durch die WM in Argentinien rückte das Thema Mädchenfußball in meinem Heimatort in den Fokus. Ich habe früher immer mit meinen Brüdern, Freunden oder Nachbarn im großen Garten meines Elternhauses gekickt und bin dann über eine Zeitungsanzeige auf den Verein SC Preußen Borghorst aufmerksam geworden. Er wollte eine Mädchenmannschaft gründen. Da war ich beim ersten Training dabei und bin geblieben. Ich war Gründungsmitglied des Frauen- und Mädchenbereichs in diesem Verein.

Wie sind Sie dann ins Ehrenamt eingestiegen?

Finke-Holtz: Ich hatte immer schon Spaß daran, etwas zu gestalten und weiterzuentwickeln. Ich bin dann lieber mittendrin statt nur dabei. Als ich selbst in der Frauenmannschaft gespielt habe, habe ich gleichzeitig eine Mädchenmannschaft trainiert und dann auch bei der Abteilungsleitung bei der Organisation des Spielbetriebs der Mannschaften unterstützt. Mit der Frauenmannschaft sind wir sukzessive alle paar Jahre aufgestiegen - aus dem Kreis in die überkreislichen Ligen. Mit jeder Spielklasse gab es neue Herausforderungen, die es zu bewältigen galt. Mit unserer Frauenmannschaft sind wir in den Neunzigerjahren in die Regionalliga aufgestiegen; da hatte ich dann auch schon die Geschäftsführung der Abteilung Frauen- und Mädchenfußball in meinem Verein inne. Mehr als 25 Jahre war ich für die Abteilung verantwortlich und den größten Teil habe ich nebenher selbst noch gespielt. Wenn irgendetwas gemacht werden musste, etwa Sponsoren für die Trikots zu suchen, Bustransfers in der Regionalliga zu organisieren oder für die Ausstattung der Mädchenteams zu sorgen, dann habe ich mich engagiert. Zeitgleich habe ich mich seit Anfang der Neunziger auch die Entwicklung des Mädchenfußball auf Kreisebene gekümmert - meine erste Station als Funktionärin außerhalb des eigenen Vereins. Als Koordinatorin für den Mädchenfußball habe ich Kontakte zu den Nachbarkreisen und Nachbarvereinen aufgebaut, um auch ein Netzwerk für die Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs in der Region zu schaffen.

Wie leicht ist es Ihnen gefallen, sich im männlich dominierten Funktionärswesen durchzusetzen?

Finke-Holtz: Natürlich gab es zu Beginn immer Personen, die den Frauen- und Mädchenfußball im Verein belächelt haben. Davon habe ich mich aber nicht abschrecken lassen. Im Verein haben wir sehr früh eine selbständige Frauen- und Mädchenabteilung gegründet, die dann auch im Vorstand vertreten war. Dadurch war man auch über die eigene Abteilung hinaus in Entscheidungsprozesse eingebunden und hat am Vereinsleben teilgenommen. Sicherlich hat es uns auch geholfen, dass wir mit unserer Frauenmannschaft sehr erfolgreich waren. Das wurde dann auch von der Mehrheit honoriert - auch als wir mit unserer Frauenmannschaft deutlich höher spielten als unsere damalige Herrenmannschaft.

Wie wurde das im Verein aufgenommen?

Finke-Holtz: Natürlich gab es Diskussionen - überwiegend von den Älteren, die sich an Veränderungen gewöhnen mussten. Wenn du als Frauenteam die traditionelle Anstoßzeit am Sonntag um 15.00 Uhr beanspruchst und nicht die Herren, war das sicherlich für einige Vereinsmitglieder ein "No-go". Aber auch hierfür kann man Lösungen finden. Und es gab auch immer wieder Männer im Verein, die uns unterstützt haben. Wir haben viele Jahre in der Regionalliga, der damals zweithöchsten Spielklasse für Frauen in Deutschland, gespielt und dadurch war der Verein über die Verbandsgrenzen hinaus bekannt. Der Erfolg hat uns Recht gegeben und wir haben das Vereinsleben mitgestaltet.

Wann folgte Ihr Schritt auf die Verbandsebene?

Finke-Holtz: Anfang 2010 bin ich - aufgrund meiner Tätigkeit im Fußballkreis - angesprochen worden, ob ich mir auch vorstellen könnte, auf Verbandsebene mitzuarbeiten. Ich hatte die Chance, im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) einen Bereich speziell für Frauenfußball aufzubauen, da es bisher nur eine Kommission Mädchenfußball im FLVW gab. Auch hier hat es mich gereizt, auf Verbandsebene etwas Neues aufzubauen. Durch diese Aufgabe lernte ich Verbandsstrukturen und -aufgaben kennen, neue Herausforderungen in den verschiedenen Regionen unseres Verbandes und bekam auch einen Einblick in neue Gremien, wie zum Beispiel im Verbandsfußballausschuss als Vertreterin für den Frauenfußball. Über diese Aufgabe wurde ich dann auch in den Westdeutschen Fußballverband entsandt und seit 2013 bin ich im DFB-Ausschuss Frauen- und Mädchenfußball. Das Netzwerk entwickelte sich kontinuierlich.

Sie sind seit vielen Jahren engagiert, was treibt Sie an?

Finke-Holtz: Mich treibt an, dass ich etwas bewegen und gestalten kann. Nur die Hände in den Schoß legen, ist nicht so mein Ding. Das geht über die Veränderung von z.B. Ligenstrukturen im Verband oder den Aufbau eines Wettbewerbs für Ü 30-Frauen-Mannschaft in Westfalen seit Anfang der 2000er-Jahre, als ehemalige Mitspielerinnen und ich in das passende Alter kamen. Und dann hat es mich "geärgert", dass es für die Herren seit Jahren eine Ü-Meisterschaft beim DFB gibt, aber für die Frauen nicht. Diese "Ungerechtigkeit" wollte ich nicht akzeptieren, habe dafür sensibilisiert, Mitstreiter*innen gesucht und gefunden. Nach einem Einlagespiel meines Teams bei den Ü-Meisterschaften der Herren" in 2012 in Berlin waren dann auch die letzten Zweifler überzeugt - seit 2013 gibt es den Ü-Wettbewerb auch für Frauen. Ähnliches möchte ich auch für die Gründung einer Frauen-Futsal-Nationalmannschaft erreichen; ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Frauen-Futsals im DFB. Es reizt mich, etwas Neues anzufangen und voranzutreiben, insbesondere wenn ich merke, dass es den Frauen etwas gibt und dass es einen Mehrwert für das Gesamtgebilde hat.

Welche Themen beschäftigen Sie aktuell?

Finke-Holtz: Auf westfälischer Ebene beschäftigt uns zurzeit das Thema DFB-Assist, der Strategieprozess zur Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußball in Westfalen. Es gibt im FLVW Regionen, in denen der Frauen- und Mädchenfußball noch nicht eine so lange Tradition hat wie zum Beispiel in meiner Heimatregion im Münsterland mit etablierten Strukturen. Hier ist der Frauen- und Mädchenfußball flächendeckend zu finden, in anderen Regionen in Westfalen ist das immer noch nicht so. Da gibt es dann weniger Mannschaften, weitere Wege und deswegen ganz andere Probleme. Hier wollen wir gemeinsam Wege finden, das zu ändern, zu verbessern. Oder wenn ich von engagierten Verantwortlichen in FLVW-Kreisen höre, dass es vor Ort immer noch Menschen und Vereine gibt, die sagen "Frauen- und Mädchenfußball wollen wir nicht". Dann würde ich das gerne ändern, weil es mir nicht einleuchtet. Viele Vereine klagen heutzutage über Mitgliederschwund oder haben Schwierigkeiten, Mitglieder zu halten. Und dann wird trotzdem der Mädchenfußball gar nicht erst angeboten, obwohl es Nachfragen gibt. Oder es werden fehlende Plätze oder zu wenige Kabinen als Gründe angegeben, aber zeitgleich die Zahl der Juniorenmannschaften ausgebaut. Das ärgert mich. Diese Ungerechtigkeiten treiben mich an.

Haben Sie selbst Ungerechtigkeiten erfahren müssen?

Finke-Holtz: Ich habe mich in den seltensten Fällen ungerecht behandelt gefühlt. Ich bin sehr häufig als erste und einzige Frau in verschiedenen Gremien gewesen. Ich arbeite gerne mit Männern zusammen. Vielleicht liegt es daran, dass ich als einziges Mädchen mit drei Brüdern aufgewachsen bin? Und natürlich gab es über die Jahre hinweg auch immer wieder männliche Unterstützer. Ich habe auch nie gedacht, die Männer nehmen mich nicht für voll. Letztendlich habe ich mich engagiert, eingebracht und mitdiskutiert - und das nicht nur in reinen Frauen- und Mädchenfußball-Themen. Und ich habe den Eindruck, dass dieses Engagement anerkannt wird.

Was sind die Ziele, auf die Sie hinarbeiten?

Finke-Holtz: Ich komme aus dem westdeutschen Bereich, da wäre es natürlich super, wenn wir diesen Monat den WM-Zuschlag 2027 bekommen würden, gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden. Dieses Highlight mitzugestalten, aufgrund der Regionalität nah dran zu sein und damit auch einen Push für den weiblichen Fußball in dieser Region hinzubekommen, wäre ein Ziel. Was jetzt schon auf dem richtigen Weg ist und vor fünf Jahren sicher ein formuliertes Ziel von mir gewesen wäre, ist das der FLVW Westfalen einen Frauen-Bundesligisten hat oder sich die beiden großen Vereine im FLVW, Dortmund und Schalke, auch im Frauenfußball engagieren. Das ist glücklicherweise auf den Weg gebracht worden. Ich bewerte die Professionalisierung und den Einstieg der Lizenzvereine sehr positiv. Wichtig ist mir aber auch, die umliegenden Vereine, die zum Teil eine sehr lange Tradition im Frauenfußball haben und maßgeblich dazu beigetragen haben, dass wir in Westfalen einen guten und leistungsorientierten Frauen- und Mädchenfußball anbieten, dabei nicht zu vergessen. Diese Symbiose hinzubekommen: Professionalisierung auf der einen Seite, aber auch der Blick auf die Vereine in der Breite, ohne die das nicht gelingen wird. Das ist noch ein Ziel, an dem ich mitarbeiten will.

Was würden Sie sagen, ist Ihr größter Erfolg?

Finke-Holtz: Es ist ein Erfolg, dass man den Frauen- und Mädchenfußball sieht. Ich glaube, das ist in manchen Fällen auch mit meinem Namen verbunden ist. Aber alleine war und ist Erfolg nicht zu erreichen. Das geht nur gemeinsam im Team und da haben wir vieles in Bewegung gebracht. Es ist vielfach zur Normalität geworden, dass Frauen und Mädchen Fußball spielen können. Ich habe versucht, mich einzubringen, Gestaltungsspielräume zu nutzen und andere mitzunehmen. Ich denke schon, dass mir das gelungen ist.

Haben Sie zum Abschluss vielleicht eine besondere oder lustige Anekdote aus ihren Jahren in den Gremien, die sie erzählen können?

Finke-Holtz: Spontan fällt mir eine Situation ein: Vor vielen Jahren stand in einer Verbandsfußballausschuss-Sitzung das Thema "Fairplay-Wertung" von Vereinen auf der Tagesordnung. Die gab es zu dem Zeitpunkt nur für die Herrenmannschaften in den verschiedenen Ligen des FLVWs. Und die fairste Mannschaft einer Staffel bekam als Belohnung einen Geldbetrag. Damals habe ich dann nachgefragt, warum es das nicht für die Frauenmannschaften gibt. Und da hieß es: "Da passiert ja nicht so viel. Die haben nicht so viele gelbe und rote Karten und wir müssten am Ende immer losen. Losentscheid ist ungerecht". Damals habe ich nur gesagt: "Das ist ja wohl nicht euer Ernst. Jetzt sind die Frauen deutlich fairer, nehmen deswegen aber nicht an der Fairplay-Wertung teil und haben keine Chance auf einen Geldbetrag, weil wir losen müssten und Ihr den Losentscheid nicht gut findet? Die Frauenteams nehmen das Geld gerne - auch wenn es ausgelost wurde." Der Blick in die Runde der Männer zeigte mir, dass alle eher "peinlich berührt" waren, weil sie es so noch nie gesehen hatten. Seitdem gibt es auch eine Fairplay-Wertung in den Frauenstaffeln. Das ist auch ein Punkt, weswegen ich froh darüber bin, wenn sich mehr Frauen trauen, auch als einzige weibliche Vertreterin in Gremien oder andere Runden zu gehen. Die meisten Männer sind ja nicht aus Prinzip gegen etwas, sondern sie haben nur eine ganz andere Sicht, einen anderen Blickwinkel auf bestimmte Dinge. Diese Vielfalt sollte berücksichtigt werden. In einem Gremium vertreten zu sein, bedeutet dann aber auch, den Mund aufzumachen und sich nicht zu scheuen, etwas zusagen. Dann stößt man auch sehr viele Türen auf.

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