FAQ zu Aktionen und Events am "Wochenende des Amateurfußballs"
Der DFB lädt zum "Wochenende des Amateurfußballs" ein. Besucher*innen erwartet am Campus ein buntes Programm. Hier gibt's alle Infos im FAQ.
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In Ausnahmefällen muss der Grillmeister schon mal die Fußballschuhe schnüren. [Foto: ]
Die Tore fielen beinahe im Minutentakt – und dennoch ließen es die Kicker vom SV Pars Neu-Isenburg gemächlich angehen. Sie wollten ihre Gegner aus Oberrad eben nicht demütigen und beließen es beim 31:0. „Wir haben das Spiel durchgezogen, ohne aber den Gegner lächerlich zu machen, das war uns ganz wichtig“, sagte Necip Incesu der Offenbach Post. „Auch Oberrad hat fair gespielt, nicht getreten und wir haben die Tore nicht groß bejubelt. Die Atmosphäre war daher locker, alle haben es mit Humor genommen.“
Ganz so lustig fand das Reserveteam der FT Oberrad die Packung in der Kreisliga C Offenbach selbstverständlich nicht. In der Halbzeitpause, es stand bereits 0:12, überlegten die Oberräder, ob sie überhaupt noch einmal aus der Kabine kommen, gestand Trainer Michael Breidert. Der frühere Torwart musste wegen der akuten Personalprobleme seines Teams selbst noch einmal die Fußballschuhe schnüren – allerdings im Feld. Damit war er einer von vier gelernten Torhütern, die für Oberrad aufliefen. Insgesamt standen sieben Spieler der Alten Herren, alle jenseits der 45 auf dem Feld. Und selbst Vereinswirt Agatino Bulla, mit 49 Jahren auch kein Nachwuchstalent mehr, musste die Grillzange abgeben und im Trikot des Tabellenvorletzten auflaufen.
Drei Spieler hatten sich verletzt abgemeldet, zwei mussten den Verein nach Platzverweisen wegen unsportlichen Verhaltens verlassen. Somit lief plötzlich eine bunt zusammengewürfelte Notelf für Oberrad auf – und das ausgerechnet gegen Pars Neu-Isenburg. Der in acht Spielen unbesiegte Tabellenführer ist eigentlich viel zu stark für die Liga. Aber da der Verein erst vor der Saison gegründet wurde, muss er den langen Marsch durch die unteren Klassen antreten. Der Klub ist eine Betriebsmannschaft des Neu-Isenburger Unternehmens Chip One Exchange. Mitarbeiter der Firma und nebenbei Torwart und Sportlicher Leiter des SV Pars ist Arif Arifi, der einst bei Kickers Offenbach und Viktoria Aschaffenburg spielte. Torjäger Incesu lief für den OFC sogar in der Zweiten Bundesliga auf, spielte danach für den FC Augsburg und Wehen Wiesbaden.
„Wir haben das Spiel durchgezogen, ohne aber den Gegner lächerlich zu machen“
Sasan Tabib-Zadeh, Chef des Neu-Isenburger Großhändlers für elektronische Bauelemente, ist der 1. Vorsitzende des Vereins und stellte als Trainer die Betriebstruppe zusammen. Eigentlich wollte der Klub als SV Iran an den Start gehen, da die meisten Aktiven aus dem Iran stammen, konnte unter diesem Namen aber kein Vereinskonto eröffnen. „Vielfalt verbindet“ steht nun im Wappen und auf den Trikots des SV Pars, einer alten Bezeichnung für das Reich der Perser.
Ganz so vielfältig liest sich die Liste der Torschützen allerdings nicht. Behnam Tayebi erzielte gegen Oberrad zehn Treffer, darunter einen lupenreinen Hattrick zwischen der vierten und 16. Spielminute. Incesu gelangen acht Tore, Spielertrainer Sasan Tabib-Zadeh traf sieben Mal, Amdom Ghebru vier Mal, Pero Weber und Babak Hensel jeweils ein Mal. „Ein 31:0 habe ich noch nie erlebt, nicht einmal in der Jugend“, meinte Incesu, „Hut ab vor Oberrad, dass die das durchgezogen haben. Wir wissen ja, dass wir eigentlich gar nicht in diese Liga gehören, aber wir wollen halt noch zum Spaß Fußball spielen.“
Zum Ende des Spiels standen jeweils noch neun Spieler jeder Mannschaft auf dem Feld. Die Oberräder hatten zunächst in der Pause und dann im Laufe der zweiten Halbzeit verletzt auswechseln müssen – allein, es gab ja niemanden mehr zum Einwechseln. Gemäß dem Vereinsmotto „Toleranz, Respekt, Fairness, Gastfreundschaft, Nächstenliebe“ nahm auch der SV Pars jeweils einen Kicker aus dem Spiel, um nicht noch überlegener zu sein. Und zum Dank, dass die Oberräder sich der Übermacht aus Neu-Isenburg bis zum Ende gestellt hatten, spendierten die Sieger nach dem Spiel zwei Kästen Bier. „Die Neu-Isenburger haben sich vorbildlich verhalten, da werden wir uns beim Rückspiel revanchieren und den Grill anschmeißen“, kündigt Trainer Breidert an. Wenn Grillmeister Bulla dann nicht wieder auf dem Feld aushelfen muss.
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