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Irres Comeback|08.10.2016|10:00

Wattenscheids Keita-Ruel: Mailand statt Knast

Daniel Keita-Ruel: Model und Regionalliga-Kicker mit bewegter Vergangenheit. [Foto: Fotos imago, LIVE FAST DIE YOUNG; Collage FUSSBALL.DE]

In der Vita von Daniel Keita-Ruel, Offensivspieler des West-Regionalligisten SG Wattenscheid 09, klafft ein großes Loch. Begonnen hatte die Karriere des heute 27-Jährigen beim Wuppertaler SV, anschließend war er für Borussia Mönchengladbach und den Bonner SC am Ball. Danach kehrte er zum WSV zurück, kam sogar in der 3. Liga zum Einsatz. Doch dann beging der Deutsch-Franzose eine Dummheit. Wegen gleich mehrerer Raubüberfälle, bei denen die Bande um Keita-Ruel fast 100.000 Euro erbeutet hatte, musste er fast vier Jahre lang ins Gefängnis. Beim Oberligisten Ratingen 04/19 startete Keita-Ruel sein Comeback. Seit Saisonbeginn spielt der Angreifer, der nebenbei auch als Model tätig ist, für den ehemaligen Bundesligisten Wattenscheid 09 und trifft heute auf seinen Ex-Verein WSV.

Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview spricht Daniel Keita-Ruel über die Zeit im Gefängnis, die Lehren aus seinen Straftaten, das erste Training in Freiheit und die Zukunft.

FUSSBALL.DE: Beim jüngsten 3:2-Auswärtssieg über Ihren Ex-Klub Bonner SC haben Sie das wichtige 1:2-Anschlusstor erzielt, in letzter Minute aber einen Elfmeter verschossen. Wie haben Sie das Spiel erlebt, Herr Keita-Ruel?

Daniel Keita-Ruel: In der Anfangsphase waren wir überlegen. Dennoch ist Bonn mit der ersten Chance in Führung gegangen, hat dann schnell das 2:0 nachgelegt. Das 2:1 war aus unserer Sicht der Schlüssel. In der Kabine war niemand, der am Sieg gezweifelt hat. Beim Elfmeter wollte ich - zugegeben - an meiner alten Wirkungsstätte unbedingt ein weiteres Tor nachlegen. Das hätte sich beinahe gerächt, denn Bonn hat in der Nachspielzeit das Lattenkreuz getroffen. Deshalb war ich nach dem Schlusspfiff auch sehr erleichtert. Unser Trainer Farat Toku hat zu mir gesagt, dass er mich über den Platz gejagt hätte, wenn der BSC das 3:3 erzielt hätte (lacht) .

"Es war jugendlicher Leichtsinn. Heute weiß ich, dass es der größte Fehler meines Lebens war, dabei mitzumachen. Ich bereue es jeden Tag."

Wandeln Sie häufiger auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn?

Keita-Ruel: Das würde ich nicht sagen. Zu Saisonbeginn habe ich zwar einige Chancen ausgelassen. Mittlerweile habe ich insgesamt aber die nötige Lockerheit gefunden.

Dank des Erfolgs beim Aufsteiger aus Bonn hat die SGW die dritte Niederlage am Stück verhindert. Wie wichtig war das?

Keita-Ruel: Sehr wichtig. Zuvor hatten wir zweimal völlig unnötig 0:1 verloren. In beiden Spielen waren wir eigentlich überlegen. Deshalb waren die Zweifel, dass es gegen Bonn wieder besser laufen würde, nicht sonderlich groß.

In der Tabelle rangiert Wattenscheid überraschend weit oben auf Rang vier. Wie gehen Sie und wie geht die gesamte Mannschaft damit um?

Keita-Ruel: Für mich ist das gar nicht so unverständlich. Ich sehe in jedem Training, welch ein Potenzial in der Mannschaft steckt. Wir arbeiten nach dem Motto: Nur wer fleißig ist, kann auch Erfolg haben. Qualität ist entscheidend, nicht der Etat.

Im Sommer musste der Klub einen großen Umbruch vollziehen. Nicht weniger als 17 Spieler sind neu. Was sind die Gründe dafür, dass es dennoch so gut läuft?

Keita-Ruel: In der Wattenscheider Mannschaft geht es extrem familiär zu. In der Form habe ich das noch nie erlebt. Bei uns passt kein Blatt dazwischen. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz sind wir eine Einheit. Eine entscheidende Rolle dabei spielt Trainer Farat Toku. Er weiß genau, wie er mit jedem einzelnen Spieler umgehen muss.

Für Sie persönlich stehen nach zehn Partien fünf Treffer und eine Vorlage zu Buche. Zufrieden?

Keita-Ruel: Das ist in Ordnung. Entscheidend ist ohnehin, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Wenn ich mit Toren dabei helfen kann, umso besser. Ich weiß aber auch, dass noch mehr Treffer möglich gewesen wären. Das spornt mich an.

Sie waren aus der Oberliga Niederrhein von Ratingen 04/19 nach Wattenscheid gekommen. Hatten Sie keine Anpassungsprobleme?

Keita-Ruel: Ich war direkt drin, habe keine großartige Eingewöhnungszeit benötigt. Von Beginn an habe ich das Vertrauen gespürt. Jetzt arbeite ich daran, es zurückzuzahlen.

Ratingen war Ihre erste Station nach einem fast vierjährigen Gefängnis-Aufenthalt. Was war genau passiert?

Keita-Ruel: Ich war an mehreren Raubüberfällen beteiligt. Es war jugendlicher Leichtsinn. Ich hatte damals ältere Freunde und dachte, ich wäre der Coolste. Ich wollte dazugehören. Heute weiß ich, dass es der größte Fehler meines Lebens war, dabei mitzumachen. Ich bereue es jeden Tag.

Was haben Sie in dem Moment gedacht, als Sie von der Polizei verhaftet wurden?

Keita-Ruel: Ich war völlig geschockt. Die Beamten kannten mich ja auch noch fast alle. Ich solle nicht weglaufen, hat einer gesagt. Sie wüssten schließlich, dass ich Profifußballer bin. Vorher hatte ich nie etwas mit der Polizei zu tun gehabt.

Welche Dinge haben Sie während Ihrer Zeit hinter Gittern am meisten vermisst?

Keita-Ruel: Die Familie an erster Stelle, dann den Fußball. Für mich war es der härteste Prozess meines Lebens. Man hat viel Zeit, über sich nachzudenken. Glücklicherweise konnte ich fußballerisch und athletisch arbeiten. Ich bin top-fit - trotz der vierjährigen Auszeit. Für die Unterstützung bin ich sehr dankbar.

War die Haftstrafe eine Lektion für das Leben?

Keita-Ruel: Definitiv. So eine Dummheit werde ich nie wieder machen.

Wie war es, danach erstmals wieder auf dem Fußballplatz zu stehen?

Keita-Ruel: Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich hatte neue Schuhe geschenkt bekommen, ein neues Trikot an und die Sonne knallte vom Himmel. Wenige Tage danach habe ich mein erstes Spiel bestritten - gegen Wattenscheid. Ab diesem Zeitpunkt wollte mich Farat Toku zur SGW lotsen.

Jetzt sind Sie 27 Jahre alt. Wohin kann Ihr Weg noch führen?

Keita-Ruel: Ich sehe es nicht so, dass ich mein Talent verschleudert habe. Das würde schließlich bedeuten, dass ich mich aufgegeben habe. Für das, was ich jetzt mache, habe ich vier Jahre hart gearbeitet. Es gibt genügend Beispiele von Profis, die es erst spät in eine höhere Liga geschafft haben. Dieses Ziel verfolge auch ich nach wie vor.

Sie sind nicht nur Fußballer, sondern auch Model für das aus Düsseldorf-Flingern stammende Label „LFDY“, das unter anderem bei Fußballstars wie Marco Reus, Christoph Kramer, Pepe oder Fernando Torres angesagt ist. Was macht mehr Spaß: Spielen oder Modeln?

Keita-Ruel: Das Label ist ausgerechnet durch mein Entlassungsfoto aus dem Gefängnis auf mich aufmerksam geworden. Ein guter Freund hatte den Kontakt hergestellt. ‚LFDY‘ wollte ein Model mit Persönlichkeit, mit Geschichte. Das Probeshooting lief gut und danach war ich unter anderem in Mailand, Cannes und Monaco. Fußball genießt jedoch eindeutig die höhere Priorität.

Wie sehr achten Sie auf Ihren Körper?

Keita-Ruel: Sehr viel! Ich gehe zusätzlich zu den Trainingseinheiten ins Fitness-Studio und ernähre mich so gesund wie möglich. Kleine Sünden kommen allenfalls einmal in zehn Tagen auf den Tisch. Bei meinem Essensplan stimme ich mich auch mit meinem guten Freund Collin Quaner ab, der beim 1. FC Union Berlin in der 2. Bundesliga spielt.

Am Samstag geht es ausgerechnet gegen Ihren Ex-Klub Wuppertaler SV. Welche Erinnerungen haben Sie an den WSV?

Keita-Ruel: Wuppertal ist meine Heimat. Zwar wohne ich mittlerweile in Düsseldorf, dennoch habe ich eine besondere Beziehung zu meiner Geburtsstadt und zum WSV. Ich kenne viele Spieler und auch Trainer Stefan Vollmerhausen gut. Wenn es die Zeit zulässt, besuche ich die Heimspiele. Am Samstag spielt das alles aber keine Rolle. Sobald ich das Wattenscheider Trikot überstreife, gibt es für mich nur das Ziel, drei Punkte zu holen.

Der Treffer von Daniel-Keita-Ruel gegen Bonn im Video (ab 02:32 Min.):

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