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Heimatliebe |21.05.2019|16:55

Weber & Cullmann: Zu Hause bei der Spvg. Porz

Nationalspieler geworden beim 1. FC Köln, Fußball spielen gelernt bei der SpVg. Porz: Wolfgang Weber (l.) und Bernd Cullmann (r.).[Foto: Martin Schwartz]

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Wolfgang Weber kommt sieben Minuten zu spät. Er war gerade noch bei der Massage. Bernd Cullmann wartet schon. Die Begrüßung ist herzlich. Beide verbindet eine lange Freundschaft. In ihrer Jugend haben sie gemeinsam bei der SpVg. Porz gespielt, dann sind sie zum 1. FC Köln gegangen, sind Nationalspieler geworden, Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger. Mit ihren Anekdoten könnten sie Bücher füllen. Für FUSSBALL.DE treffen sie sich zum Gespräch auf der Anlage der SpVg. Porz.

Cullmann ist zu Fuß gekommen, er wohnt nur ein paar Meter weiter. Weber ist mit dem Fahrrad da, er lebt ebenfalls seit 60 Jahren in dem südlichen Kölner Stadtteil. Wenn er aus dem Wohnzimmerfenster schaut, hat er freie Sicht auf den Rhein. Beide haben ihre Wurzeln nie vergessen, beide lieben ihre Heimat, beide wissen die enorme Bedeutung des Amateurfußballs und des Ehrenamts genau einzuschätzen. Auch darum geht es in diesem Gespräch. Aber eigentlich sind Weber und Cullmann aus drei anderen Anlässen hier zusammengekommen: Ihr Verein feiert in diesem Jahr 100-jähriges Bestehen, aus diesem Grund tritt der 1. FC Köln am 24. Mai (18 Uhr) zum einem Freundschaftsspiel in Porz an und die erste Mannschaft steht vor dem Aufstieg in die Landesliga.

FUSSBALL.DE: Herr Cullmann, Herr Weber, wir stehen auf der Anlage der SpVg Porz. Was bedeutet Ihnen dieser Ort?

Wolfgang Weber: Es ist ein Stück Heimat. Hier treffe ich meine Freunde.

"Ich sehe mir in Porz lieber spannende Derbys in der Bezirks- oder Landesliga an, als Begegnungen gegen Klubs aus ganz anderen Regionen"

Bernd Cullmann: Wenn man da vorne durch die Bäume schaut, kann man fast mein Haus sehen. Meine ganze Familie lebt hier in der Ecke. Ich habe inzwischen fünf Enkelkinder. Wolfgang hat es gut gesagt. Das hier ist unser Zuhause.

Weber: Es macht mich glücklich, wenn ich die ganzen Kinder und Erwachsenen hier auf dem Platz sehe. Der Fußball hat eine enorme soziale Verantwortung. Die Sportvereinigung Porz hat mehr als 20 Jugendmannschaften im Einsatz.

Cullmann: Das bedeutet, dass hier über 400 Kindern die Möglichkeiten geboten werden, Sport zu treiben. Aber das funktioniert natürlich nicht von selbst. Man braucht Menschen, die das gerne fördern, man braucht Ehrenamtler, die ihre Zeit dafür investieren. Sie machen das alles, ohne dafür einen einzigen Cent zu bekommen. Mir fehlt manchmal die Anerkennung dafür in der öffentlichen Wahrnehmung. Ich habe vor diesen Menschen allerhöchsten Respekt. Wolfgang gehört auch dazu.

Weber: Ich bin Kassenwart im Verein. Das ist ein einfacher Job, weil nicht viel zu tun ist. Unsere Kassen sind immer leer. (lacht)

Cullmann: Aber du machst ja noch viel mehr. Ich habe dich neulich den Rasen unseres Platzes mähen sehen. Einige Gänseblümchen hast du mit der Hand entfernt.

Weber: Der Platz muss in perfektem Zustand sein. Am Freitag ist der 1. FC Köln hier zu Gast.

Ein Freundschaftsspiel anlässlich des 100-jährigen Vereinsjubiläums der SpVg. Porz.

Weber: Culli und ich haben unsere Kontakte bemüht und um diese Begegnung gebeten. Die FC-Verantwortlichen haben sofort zugesagt. Es gibt noch Karten. Alle können gerne vorbeikommen und damit etwas Gutes für den Verein tun. Alle freuen sich riesig auf dieses Spiel am Freitag – außer der Trainer unserer ersten Mannschaft.

Cullmann: Zwei Tage später steht in der Bezirksliga eine ganz wichtige Partie gegen den SV Hohkeppel auf dem Programm. Unsere Mannschaft steht kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga. Aber wenn der Trainer vernünftig durchwechselt, wird das kein Problem sein. Und auch die Argumentation der Verletzungsgefahr sehe ich nicht. Im Training kann genauso etwas passieren.

Weber: Ich glaube, der 1. FC Köln ist jetzt zum 15. Mal bei uns zu Gast. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und aus allen Ergebnissen den Durchschnitt ermittelt.

Cullmann: Das ist typisch für dich. Und zu welchem Ergebnis bis du gekommen?

Weber: Der FC hat durchschnittlich gegen Porz mit 8:2 gewonnen.

Cullmann: Ich könnte mir vorstellen, dass es diesmal deutlich wird, weil die Schere zwischen dem Profifußball und den echten Amateuren größer wird.

Weber: Ich weiß noch, dass wir einmal selbst als FC-Spieler hier waren. Wir haben 13:5 gewonnen. Wir haben gemeinsam in der Abwehr gespielt. Wie konnten wir damals nur fünf Gegentreffer kassieren, Culli? Haben wir vielleicht bewusst das eine oder andere Mal den Fuß zurückgezogen, um Porz ein paar Tore zu ermöglichen?

Cullmann: (schweigt)

Wie ist Ihre persönliche Verbindung zum 1. FC Köln?

Weber: Wir haben alle Triumphe und Tragödien in den vergangenen 20 Jahren miterlebt. Das schweißt zusammen.

Cullmann: In unserem Leben gibt es zwei Verein: die Sportvereinigung Porz und den 1. FC Köln. Seit 20 Jahren sitzen wir alle zwei Wochen bei den Heimspielen nebeneinander auf der Tribüne. Ich muss immer den Fahrer für Wolfgang spielen. Er ist ja ein paar Jahre älter als ich (lacht) .

Weber: Keine Sorge. Ich fahre jeden Tag 20 Kilometer Fahrrad am Rhein. Egal wie das Wetter ist, egal welche Jahreszeit wir haben. Aber eigentlich war der FC ja gerade das Thema: Wir sind glücklich darüber, dass der Verein souverän die Rückkehr in die Bundesliga geschafft hat.

Cullmann: Bei aller berechtigten Kritik in den vergangenen Wochen ist das keine Selbstverständlichkeit. Das kann man bei anderen Vereinen gut beobachten. Man muss nur zum Beispiel mal Richtung Hamburg schauen.

Weber: Jetzt muss der FC es aber schaffen, sich dort auch endlich mal dauerhaft zu behaupten. Diese ständigen Auf- und Abstiege zehren an den Nerven aller.

Auch die SpVg. Porz steht vor dem Aufstieg. Wie sehen Sie die Situation bei Ihrem Heimatklub?

Cullmann: Hier freuen sich alle, wenn dieser Schritt tatsächlich gelingen sollte. Aus meiner Sicht sollten bei allem sportlichen Ehrgeiz in einem Amateurverein jedoch andere Dinge im Fokus stehen: Zusammenhalt, Ehrenamtlichkeit, Spaß und Freude. All das ist hier gegeben.

Weber: Deshalb sind wir ja gerne hier und investieren unsere Zeit. Ich habe in diesem Jahr kein Spiel der ersten Mannschaft verpasst, auch viele Begegnungen der Jugend habe ich gesehen.

Haben Sie hier aufgrund Ihrer Erfolge eine besondere Stellung?

Cullmann: Zum Glück nicht. Es wäre ja schrecklich, wenn uns die Leute vor die Füße fallen würden, nur weil wir ganz gut kicken konnten und den einen oder anderen Erfolg gefeiert haben.

Sie waren immerhin Weltmeister 1974 und Europameister 1980. Sie, Herr Weber, haben 1966 beim legendären WM-Finale in Wembley auf dem Platz gestanden.

Cullmann: Das sind alte Geschichten, die hier alle kennen und die deshalb Gott sei Dank kaum noch eine Rolle spielen.

Weber: Wenn wir darauf angesprochen werden, erzählen wir gerne davon. Aber wir sind weit davon entfernt, uns deshalb in einer hervorgehobenen Rolle zu sehen. Wir machen das alles gerne, weil wir den Fußball lieben und weil der Verein uns auch viel gegeben hat.

Wie haben Sie Ihre Jugend bei der SpVg. Porz erlebt?

Weber: Ich kann mich noch ziemlich gut an das Jahr 1954 erinnern. Ich war zehn Jahre alt und habe im Vereinsheim in der letzten Reihe auf einem Tisch gestanden, um das WM-Finale gegen Ungarn zu verfolgen. Es waren so viele Köpfe vor mir, dass ich kaum den Fernseher gesehen habe. Aber die Sache hat mich so gepackt, dass für mich ein Entschluss sofort feststand: Das will ich auch, ich will auch zu einer Weltmeisterschaft. Am nächsten Tag habe ich mich bei der SpVg. Porz angemeldet.

Cullmann: Wolfgang war mir wegen seines Alters immer einige Jahre voraus. Er war schon beim FC und hat dem damaligen Amateurtrainer Heinz Hornig gesagt, dass er doch mal in Porz vorbeischauen solle. Da würde einer spielen, der nicht schlecht sei. So bin ich auch dank Wolfgangs Empfehlung zum FC gekommen.

So eine Geschichte ist heute kaum noch vorstellbar.

Cullmann: Nein, das ist unmöglich. Heute ist es ja so, dass die Kids schon mit vier oder fünf Jahren in den Verein kommen, manchmal noch früher. Bei uns war es so, dass wir als Kinder den ganzen Tag auf der Straße gekickt haben und dann erst als Jugendliche in den Verein gekommen sind. Das hatte zur Folge, dass es zahlreiche Nationalspieler wie uns gab, die noch irgendwo in kleineren Klubs gespielt haben. Das ist heutzutage durch das engmaschige Scoutingsystem nahezu ausgeschlossen. Wer heute etwas Talent hat, spielt spätestens mit zwölf Jahren bei einem der großen Bundesligisten.

Trotzdem ist es auffällig, dass mit Ihnen und Herbert Neumann drei Porzer den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft haben.

Weber: Der Verein hat schon immer viel Wert auf die Jugendarbeit gelegt. Das hat sich bis heute nicht verändert. Egal an welchem Tag man hier auf die Anlage kommt: Immer rennen die Kinder dem Ball hinterher.

Cullmann: Auch mein Sohn Carsten, der später ebenfalls zum FC gekommen ist, hat hier gespielt, einer meiner Enkel ebenfalls. Und dieser Fokus auf die Nachwuchsarbeit ist aus meiner Sicht mindestens genauso wichtig wie der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Landesliga.

Also sehen Sie keine Ambitionen, mit der ersten Mannschaft vielleicht noch einen Schritt nach oben zu gehen?

Cullmann: In die Mittelrheinliga? Nein, ich denke nicht, dass das unser Ziel sein sollte.

Weber: Die Spieler wollen natürlich immer so weit nach oben wie möglich. So muss es ja auch sein im Sport. Aber man muss sich schon die Frage stellen, ob das für den Verein Sinn macht. Ab einem gewissen Niveau muss man Geld in die Hand nehmen.

Cullmann: Ich bin ganz ehrlich: Ich sehe mir in Porz lieber spannende Derbys in der Bezirks- oder Landesliga an, als Begegnungen gegen Klubs aus ganz anderen Regionen. Das macht doch ganz entscheidend den Amateurfußball aus. Und deswegen sitzen wir doch hier gerade zusammen.

Weber: Ich denke, das ist ein schönes Schlusswort.

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