Der frisch gebackene Regionalliga Nord-Meister SC Weiche Flensburg 08 hat sich am "Finaltag der Amateure" das Double gesichert. Im Endspiel um den Landespokal von Schleswig-Holstein behielten die Flensburger im heimischen Manfred-Werner-Stadion vor 2527 Zuschauern gegen den Landesligisten Husumer SV 3:0 (1:0) die Oberhand und nehmen damit erstmals am DFB-Pokal teil. Für Flensburg ist es nach den drei Finalniederlagen 2012, 2014 und 2016 der erste Triumph im Landespokal.
Das Führungstor der Gäste ging auf das Konto von Angreifer Tim Wulff (35.). Offensivspieler Florian Meyer (55.) sorgte nach einer Flanke von Ilidio Pastor Santos für das 2:0. Defensivakteur Jonas Walter (68.) setzte den Schlusspunkt für den überlegenen Favoriten.
Zu Beginn der Partie stand der Außenseiter aus der Landesliga defensiv stabil. In den ersten 20 Minuten schafften es die Flensburger daher nicht, das Bollwerk des Husumer SV zu knacken. Doch dann wurde der Favorit besser und kam zu seinen ersten Möglichkeiten. Noch vor der Pause war Torjäger Tim Wulff (35.) erstmals für Flensburg erfolgreich. Nach dem Rückstand schwanden beim Landesligisten jedoch nach und nach die Kräfte. Flensburg hatte noch vor der Halbzeitpause die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Erneut Tim Wulff schoss nur knapp über das Tor (42.).
Kurz nach der Halbzeit kam dann auch der Underdog zu einer gefährlichen Aktion. Tobias Wetzel prüfte Flensburgs Torwart Florian Kirschke (50.). Wenige Minuten später erzielte Florian Meyer jedoch das 2:0 für Flensburg (55.). Mit dem 3:0 durch Jonas Walter (68.) war die Partie dann endgültig entschieden.
In der Schlussphase vergab der SC Weiche 08 noch die eine oder andere Torchance, sonst wäre das Ergebnis deutlicher ausgefallen. Ex-Profi Fiete Sykora scheiterte beispielsweise an HSV-Keeper Florian Cornils (79.), der den Ball an die Latte lenken konnte.
Nur ein Jahr nach der Fusion zwischen dem ETSV Weiche und Flensburg 08 hat der neu gegründete SC Weiche Flensburg 08 nach dem Pokaltriumph weiterhin alle Chancen, um die ohnehin schon erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu einer perfekten Spielzeit zu machen. Nach dem erstmaligen Erfolg im Landespokal will der Nord-Meister, trainiert von Ex-Profi Daniel Jurgeleit, nun in der Aufstiegsrunde zur 3. Liga ebenfalls erstmals den Sprung in den Profibereich schaffen.
Am Donnerstag, 24. Mai (ab 19 Uhr), und Sonntag, 27. Mai (ab 14 Uhr), treffen die Norddeutschen in den Playoff-Spielen auf den Ex-Bundesligisten FC Energie Cottbus , der in der Regionalliga Nordost mit 31 Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger FSV Wacker Nordhausen Meister geworden ist. Da in Flensburg bislang kein drittligataugliches Stadion zur Verfügung steht, wird das Hinspiel in Kiel ausgetragen.
Trotz Niederlage: Husum kann noch Pokalsieger werden
Für den Husumer SV war schon die Finalteilnahme der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Der Landesligist hatte sich erstmals für das Endspiel qualifiziert. Während es für Husum in der Landesliga Schleswig sportlich um nichts mehr geht - der HSV kann als Tabellenvierter nicht mehr in das Aufstiegsrennen eingreifen - kann der HSV trotz der Finalniederlage gegen Flensburg noch einen Pokal gewinnen.
Am Samstag, 2. Juni (ab 15 Uhr), steht noch das Endspiel um den Kreispokal gegen den Oberligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm auf dem Programm. Gewinnt Husum, wäre es der bereits der siebte Kreispokaltitel für den HSV. Für Trainer Dennis Witt ist es die letzte Partie, bevor er Husum nach zwei Jahren verlässt und in seine Heimatstadt Tönning zurückkehrt. Dort übernimmt er die Leitung beim Kreisligisten SG Eiderstedt.