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And the winner is... Berge! So eine schöne Darbietung des sterbenden Schwans, der nach der leisesten Berührung laut schreiend und theatralisch zu Boden geht und nach dem Pfiff des Unparteiischen wundersam geheilt elfengleich davonschwebt - das hat man seit dem fliegenden Holländer (A. Robben) zu seiner besten Zeit lange nicht mehr so perfekt inszeniert gesehen. Ach so, Fußball gab es auch noch...
Herausragender Top-Schauspieler war Berges Nummer 46, Alexander Gimmel, einfach perfekt in der Darbietung. Aber genug der Ironie. Eigentlich hätten die Jungs aus Berge diese Schauspielerei auch gar nicht nötig gehabt, denn sie können Fußball spielen. Das haben sie gezeigt, beispielhaft sei das 1:3 genannt, ein unhaltbarer straffer Fernschuss nach mehrfachem Austänzeln der heimischen Verteidiger durch den Dreifachtorschützen Ronny Nandke. Insgesamt war es ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Gäste, die etwas spielstärker und spritziger wirkten. Aber die Gastgeber hielten gut dagegen, obwohl sie durch den frühen Rückstand in der zweiten Minute nach Freistoß und Kopfball nicht gerade gut ins Spiel kamen. Ein schöner Konter über nur vier, fünf Anspielstationen brachte den Ausgleich, durch Stefan Romeis ganz sicher abgeschlossen. Nach einer besonders herausragenden Sterbenden-Schwan-Szene im Strafraum der Gäste, die dem gut leitenden Unparteiischen - das sagt viel aus! - nicht mal eine gelbe Karte für den angeblichen Übeltäter Leon Hipp wert war, zeichnete sich der aus dem Feld ins Tor gerückte Christoph Hackert durch einen Super-Reflex aus. Er wehrte den straff geschossenen Elfmeter ab, allerdings direkt vor die Füße von Ronny Nandke, der trocken zum 1:3 abstaubte. Das 1:4 war dann nur noch eine Randkoloratur.
Von der ärgerlichen Inszenierung der Berger abgesehen, die nicht nur nichts mit Fußball zu tun hatte, sondern auch den Spielfluss andauernd unterbrach, war es in den Momenten, in denen es um Fußball ging, ein spannendes Spiel. Gegen gute Gäste zeigten die Gastgeber gegenüber dem letzten Spiel in Schönwalde eine deutliche Leistungssteigerung. Ein wenig mehr des Ausnutzens der freien Räume, so wie es beim 1:1 zu sehen war, ein wenig mehr der Konsequenz in der Verteidigung, z. B. wäre das - wunderschön geschossene - 1:2 bei Überzahl der Falken vermeidbar gewesen: das hätte es sein können. Am Anfang der Saison macht der Auftritt der Gastgeber Hoffnung für die nächsten Spiele.