Diese Niederlage hatte historisches Ausmaß: 0:25 (0:10) unterlag die SpVgg Burgbrohl am 23. Spieltag in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar beim FC Hertha Wiesbach. Nicht weniger als elf von 13 eingesetzten Wiesbacher Feldspielern trugen sich mindestens einmal in die Torschützenliste ein. Patrick Ackermann traf allein sechs-, Sebastian Lück fünfmal.
Während die Hertha auf Platz vier kletterte, kassierte das abgeschlagene Schlusslicht aus Burgbrohl bereits die Gegentreffer 92 bis 116 in dieser Saison, kommt aktuell auf ein Torverhältnis von minus 108! Der Hauptgrund für das jüngste Debakel: Ursprünglich wollte Burgbrohl bereits in der Winterpause den Spielbetrieb einstellen, denn mit nur einem Zähler auf dem Konto waren die Hoffnungen auf den Klassenverbleib schon damals äußerst gering. Hinzu kamen wirtschaftliche Gründe. Deshalb erhielten 21 Spieler die Freigabe.
Burgbrohl verzichtete jedoch unter anderem auch deshalb auf den geplanten Rückzug, weil einige andere Vereine wegen ausbleibender Eintrittsgelder mit Schadenersatzforderungen drohten. Deshalb bestreitet die SpVgg auch die Rückrunde in der 5. Liga, allerdings mit einem komplett neuen Kader.
Höchster Sieg der Wiesbacher Vereinsgeschichte
"Die Jungs halten zusammen und geben alles. Das Niveau reicht aber einfach nicht für die Oberliga. Da liegen schließlich fünf Spielklassen dazwischen"
„Bei uns kommen Ersatzspieler der zweiten Mannschaft aus der Kreisliga C zum Einsatz. Denn die erste Mannschaft wird nach der Saison abgemeldet, mit der Zweiten sind wir im Aufstiegsrennen und wollen den Sprung in die Kreisliga B schaffen“, meint Burgbrohls Abteilungsleiter Ralf Dünchel gegenüber FUSSBALL.DE .
Konkurrenzfähig ist die SpVgg damit nicht mehr. Nach der Winterpause kassierte Burgbrohl bereits gegen den FSV Jägersburg (0:9), bei Arminia Ludwigshafen (0:10) und gegen den SV Morlautern (0:8) deutliche Niederlagen, ehe es jetzt in Wiesbach die Rekordpleite setzte. Macht nach vier Partien im neuen Jahr 0:52 Tore! Zum Vergleich: Die vier Hinspiele gingen gegen dieselben Gegner zwar ebenfalls verloren, allerdings bei einem Torverhältnis von 2:10. Vorwürfe macht Dünchel der Mannschaft nicht. „Die Jungs halten zusammen und geben alles. Das Niveau reicht aber einfach nicht für die Oberliga. Da liegen schließlich fünf Spielklassen dazwischen“, so Dünchel.
Für Burgbrohls Gegner FC Hertha Wiesbach war das 25:0 der höchste Sieg in der Vereinsgeschichte. Michael Petry, Hertha-Trainer und während seiner aktiven Laufbahn unter anderem für den 1. FC Saarbrücken, Kickers Offenbach und Jahn Regensburg am Ball, hatte kein Mitleid.
„Wir befinden uns mitten in der Saison, deshalb können wir eine Partie nicht mit halber Kraft bestreiten. Meine Mannschaft muss im Wettkampfmodus bleiben - sowohl körperlich als auch mental. Wichtig war mir aber schon, dass wir den Gegner nicht mit irgendwelchen Hackentricks der Lächerlichkeit preisgeben“, meint Petry im Gespräch mit FUSSBALL.DE .
Der Ex-Profi fand aber auch lobende Worte für die SpVgg: „Respekt an Burgbrohl! Das muss man erst einmal Woche für Woche durchziehen.“