Zsanett Jakabfi: Champions-League-Siegerin in der Bezirksliga
Zsanett Jakabfi hat mit dem VfL Wolfsburg bis zum Karriereende 2021 viele Titel gesammelt. Nun ist sie für Türkiyemspor Berlin 4 zurück am Ball.
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Fatih Ünal[Foto: Foto: "Türkischer SV Horn/Privat"]
Fatih Ünal (l.): "So viele Tore in einem Spiel sind mir zuletzt im Jugendbereich gelungen."Dieses Gefühl hatte wohl jede*r Fußballer*in schon einmal: Der Ball will einfach nicht ins Tor, im Spiel nicht viel gelingen. Das komplette Gegenteil hat die zweite Mannschaft des Türkischen SV Horn in dieser Saison in der Kreisliga C Detmold (Gruppe II) erlebt. Der Verein aus Horn-Bad Meinberg, südöstlich von Bielefeld gelegen, gewann 19:0 gegen TuS Eichholz-Remmighausen III. Für gleich 16 Treffer war Fatih Ünal verantwortlich. Deutschlandweit ist der Wert in dieser Saison im Männerbereich einzigartig.
"So viele Tore in einem Spiel sind mir zuletzt im Jugendbereich gelungen", sagt Ünal im FUSSBALL.DE-Gespräch. "Umso mehr freut es mich, das mal wieder geschafft zu haben. Damit auch den bundesweiten Bestwert in dieser Saison aufgestellt zu haben, fühlt sich sehr gut an. Davon werde ich später einmal meinen kleinen Kindern erzählen können, wenn sie etwas älter sind. Auch von Freunden und Arbeitskollegen wurde ich schon auf meine vielen Treffer angesprochen."
Dass sich der 37 Jahre alte Vater von zwei Kindern gegen den Tabellenzehnten der 13er-Liga bereits in der ersten Minute zum 1:0 in die Torschützenliste eintragen konnte, kam dabei nicht von ungefähr. "Wir haben vor dem Spiel die Möglichkeit gesehen, unser Torverhältnis zu verbessern, und daher von Beginn an den Weg nach vorne gesucht." In der vierten Minute traf Ünal erneut, ehe auch seine Mitspieler Yildiray Yildiz (11.), Civan Catuk (15.) und Serhat Aygin (17.) als Torschützen erfolgreich waren.
"In den ersten Minuten habe ich noch nicht in der Offensive gespielt", berichtet Fatih Ünal. "Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass uns in dem Spiel ein erfahrener Spieler ganz vorne guttun würde, also habe ich ein wenig auf Eigeninitiative offensiver gespielt. Ich war vom ersten Tag an Stürmer, habe im Jugendbereich mal mehr als 100 Tore erzielt und wurde bei den Herren auch schon Torschützenkönig in der Kreisklasse. Mit meinem Alter spiele ich nun aber meistens eher als Sechser oder Zehner."
Ünal weiter: "Bei einigen Treffern musste ich meinen Körper geschickt einsetzen, bei anderen Toren nur noch einschieben." Besonders oft bedanken durfte sich der 16-Tore-Mann bei Ahmet Güden, "der bestimmt 14 Treffer vorgelegt hat - wir haben unsere Erfahrung und unsere Schnelligkeit ausgespielt."
"Gefühlt waren wir nach der Partie die einzigen Spieler, die durch die Anstrengung einen roten Kopf hatten"
Da der TuS Eichholz- Remmighausen III ein Neunerteam ist, begann die Partie mit weniger Spielern als sonst. Weil bei den ohnehin ersatzgeschwächten Gästen auch noch Akteure angeschlagen nicht weitermachen konnten, verringerte sich die Anzahl während der Begegnung, allerdings auf beiden Seiten. "Für uns hat es zur Fairness dazugehört, dann auch die entsprechende Anzahl an Spielern vom Feld zu nehmen", so Fatih Ünal. "Es war schon ein wenig ungewohnt, mit so wenigen Spielern auf dem Platz zu stehen."
Dem Torhunger der dritten Mannschaft den Türkischen SV Horn tat das aber keinen Abbruch - ganz im Gegenteil. Nach sechs weiteren Treffern von Ünal (18./22./24./27./30./34.) konnte der TSV ab der 38. Minute die übrigen acht Tore seines Matchwinners, der - abgesehen von einer kurzen Unterbrechung bei einem anderen Klub - bereits 15 Jahre im Seniorenbereich beim Türkischen SV Horn verbracht hat, minütlich (38./39./40./41./42./43./44./45.) bejubeln.
"Ahmet und ich haben den Ball jeweils unmittelbar aus dem Netz geholt und sind direkt auf das nächste Tor gegangen", so Ünal. "Gefühlt waren wir nach der Partie die beiden einzigen Spieler, die durch die Anstrengung einen roten Kopf hatten."
Weitere Treffer kamen nicht mehr hinzu, weil die Partie nach der ersten Halbzeit vorzeitig beendet wurde. "Die Moral des Gegners ist mit jedem Gegentreffer ein wenig gesunken, hinzu kam noch die personelle Situation", berichtet Ünal. "Ich habe auf jeden Fall Verständnis dafür, dass man dann nicht mehr die zweite Halbzeit spielt." Er konnte folglich auch gut damit leben, dass es bei seinen 16 Toren blieb.
Inzwischen gilt die volle Konzentration der zweiten Saisonhälfte. Die zweite Mannschaft des Türkischen SV Horn startet mit drei Punkten Vorsprung und der um 21 Treffer besseren Tordifferenz als der SV Diestelbruch-Mosebeck III in die am Sonntag, 23. Februar (ab 14.30 Uhr), mit dem Gastspiel beim FSG Waddenhausen-Pottenhausen startende Rückrunde.
"Das Ziel ist auf jeden Fall der Aufstieg", kündigt Fatih Ünal zuversichtlich an und fügt hinzu: "Nach Möglichkeit sogar ohne Punktverlust." Weil es in der Hinrunde gelungen war, alle zwölf Spiels zu gewinnen, belohnte sich das Team mit einer einwöchigen Reise nach Antalya. Gut möglich, dass der TSV auch bald über ein Ausflugsziel nach der Saison nachdenken kann.
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