EURO 2025: Das sind die Heimatvereine der DFB-Frauen
Die DFB-Frauen sind mittendrin bei der EURO 2025 in der Schweiz. FUSSBALL.DE kennt die Heimatvereine der deutschen EM-Fahrerinnen.
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Afrisko-Coach Yaw Donkor hat schon einiges erlebt in seiner Fußballer-Laufbahn. [Foto: FUSSBALL.DE]
Abstiegskampf. Das ist nicht das, was der 1. FC Afrisko gewohnt ist. In der Berliner Freizeitliga gab es in der Bezirks- und Landesliga ungefährdet die Meisterschaft. Letzte Saison gelang als Tabellenzweiter in der Kreisliga C der Aufstieg. Und nun steht Afrisko in den unteren Tabellenregionen der Kreisliga B, 2. Abteilung.
„Dass es so schwierig wird, hätte ich nicht gedacht“, sagte Yaw Donkor vor der Partie gegen die SpVgg Tiergarten II am Wochenende. „Aber wir schießen zu wenig Tore“, sagte der Trainer, der auch Sportlicher Leiter ist und einer der Vereinsgründer war. Nach dem Spiel gegen Tiergarten ist er erleichtert: 4:1 gewonnen, „schöne Tore erzielt“, Sprung auf Rang elf.
Donkor trainiert den ersten afrikanischen Verein Deutschlands. Spieler aus zwölf Nationen sind dabei, hauptsächlich mit afrikanischen Wurzeln, die meisten im Berliner Bezirk Wedding aufgewachsen. Inzwischen sind auch Deutsche, Türken und Italiener im Team. Auf dem Platz und in der Kabine wird überwiegend deutsch gesprochen. Wenn es doch Verständigungsprobleme gibt, holt sich Donkor, der mit zehn Jahren aus Ghana nach Deutschland kam, zum Beispiel einen Spieler aus Kamerun, der dann auf französisch für den Teamkollegen aus Mali übersetzt. „Ich lerne auch dazu. Man merkt sich immer mal wieder einzelne Worte aus anderen Sprachen“, sagt Donkor.
Die ersten Ideen für den Verein gab es schon vor über zehn Jahren, als Donkor und seine Freunde in verschiedenen Clubs aktiv waren. „Mach doch mal, kümmere dich mal“, sagten die Kumpels. Aber er spielte zu dieser Zeit in der Ober- und Regionalliga, unter anderem für Hertha BSC II und Tennis Borussia in Berlin, den VfL Osnabrück und Babelsberg 03.
„Es gibt reichlich Klischees über Afrikaner. Daher dachten viele, dass wir es nicht schaffen"
2008 wurde dann der 1. FC Afrisko gegründet – begleitet mit Skepsis von vielen Seiten. „Es gibt reichlich Klischees über Afrikaner“, sagt der 34 Jahre alte Trainer und nennt Vorurteile wie Unpünktlich- und Unzuverlässigkeit, „daher dachten viele, dass wir es nicht schaffen.“
Aber Donkor und seine Mitstreiter bewiesen das Gegenteil. In der Freizeitliga waren sie weitgehend konkurrenzlos, gewannen manchmal mit acht Mann. Einige Gegner hatten zur Halbzeit keine Lust mehr. 2013 wurde Afrisko im regulären Spielbetrieb der Kreisliga C aufgenommen. Heute sind vier Mannschaften im Spielbetrieb, darunter eine C- und eine D-Jugend. Eine B-Jugend ist in Planung. Der Verein hat gut 100 Mitglieder, Tendenz steigend. Bedauerlich sei, so Donkor, dass das Frauen-Team wegen eines fehlenden Trainers in dieser Saison nicht im Spielbetrieb ist.
Afrisko hat zahlreiche prominente Unterstützer. So etwa die ehemaligen Bundesliga-Profis Hans Sarpei, Charles Takyi (beide Nationalspieler für Ghana), Chinedu Ede (dessen Vater aus Nigeria stammt) und Pablo Thiam (Nationalspieler für Guinea), die Trikots, Trainingsanzüge oder Bälle gestiftet haben.
Es geht um sportlichen Erfolg – der ist momentan noch nicht wie gewünscht da. Technisch gehört Afrisko zu den besten Teams in der Spielklasse, aber das allein ist in der Kreisliga B keine Garantie zum Gewinnen. Anfangs hat Donkor voll auf Offensive gesetzt, „wir wollten den Schlagabtausch, wir haben afrikanisch gespielt.“ Nun versucht er es verhaltener.
Es geht aber auch um Dinge abseits des Platzes. Donkor nutzt oft das Wort „Familie“ für seinen Klub: „Wir sehen uns als Botschafter Afrikas. Wir wollen Brücken bauen zwischen der deutschen und der afrikanischen Kultur“. Es finden Veranstaltungen wie „Afrisko Disko“ statt, zudem wird Nachhilfe oder Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz angeboten.
Afrisko steht für Fußball, und auch für Kultur. Für die nahe Zukunft hat Trainer Yaw Donkor aber vor allem ein Ziel: „Wir müssen da unten rauskommen. So schnell wie möglich. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht absteigen.“ Der erste Schritt auf dem Weg nach vorn wurde gegen die zweite Mannschaft der SpVgg Tiergarten gemacht.
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