FC Basara Mainz: Beim Fußball "ein Stück Japan erleben"
Der FC Basara Mainz spielt im Fußball der RLP-Landeshauptstadt eine besondere Rolle. Ex-Bundesligaprofi Shinji Okazaki ist Mitgründer des japanischen Klubs.
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14 Tore, kein Sieger: "Es war ein verrücktes und einfach geiles Spiel"[Foto: FUSSBALL.DE]
Die fünfte Mannschaft des FC Welheim macht selbst der Aufholjagd des FC Liverpool im Champions League-Finale 2005 gegen den AC Mailand (6:5 nach Elfmeterschießen nach einem 0:3-Rückstand) Konkurrenz. Das Team aus dem gleichnamigen Bottroper Stadtteil meldete sich beim 7:7 (1:4) in der Kreisliga C1 Breil Oberhausen-Bottrop gegen den FC Italia Oberhausen II noch zurück - trotz eines 4:7-Rückstands bis zur 90. Minute, und das sogar in Unterzahl.
"Es war ein verrücktes und einfach geiles Spiel", sagt Sadik Cura, Trainer der "Fünften" des FC Welheim, im Gespräch mit FUSSBALL.DE zum Duell am vergangenen Spieltag. "Etwas Ähnliches habe ich in den 30, 40 Jahren, in denen ich schon Spieler oder Trainer bin, noch nicht erlebt. Entsprechend haben wir uns nach Schlusspfiff auch wie die Weltmeister gefreut."
Aber der Reihe nach: Die Gäste aus Oberhausen erwischten durch Abdul Hamit Demirci (1.) schon den besseren Start. "Ich war zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Weg zu unserer Ersatzbank", so Trainer Cura. "Wenn man schon nach 30 Sekunden zurückliegt, kommt man sich vor wie im falschen Film." Aus der Sicht des FC Welheim V wurde es zunächst auch nicht besser. Fabio Aldo Falcone (17./20.) baute die Führung für Italia weiter aus. Göksal Yergök (25.) konnte zwar zwischenzeitlich für die Gastgeber verkürzen. Almir Bajramali (37.) stellte aber noch vor der Pause den alten Abstand wieder her.
"Unsere erste Halbzeit war grottenschlecht", erklärt Sadik Cura. "Wir konnten überhaupt nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Der FC Italia hat das Spiel an sich gerissen und schon sehr früh gepresst. Dabei war genau das eigentlich unser Plan." Entsprechend fiel dann auch die Kabinenansprache des Welheimer Trainer aus. "Im ersten Moment habe ich meinen Frust rausgelassen", so der 47-Jährige, der hin und wieder auch noch als Spielertrainer auf dem Feld steht. "Danach habe ich den Jungs aber auch Mut zugesprochen, dass für uns in dem Spiel immer noch etwas möglich ist."
Direkt nach Beginn des zweiten Durchgangs war seine Mannschaft auch am Drücker. "Carmine Lo Mele im Tor von Italia hat teilweise unglaubliche Paraden hingelegt", daher wollte das 2:4 zunächst nicht gelingen. Ahmet Katircioglu (51.) verwandelte dann aber einen Freistoß direkt. Lange freuen konnte sich der FC Welheim V nicht: Ein Ball von Dennis Silberkuhl (53.) senkte sich über alle hinweg zum 2:5 ins Netz.
"Wir waren plötzlich noch zwingender als zuvor mit elf Spielern"
"Wir waren mehrmals nah dran, um ins Spiel zurückzukommen, haben dann aber die Gegentore zu leicht hergeschenkt", so Cura. Hinzu kam noch nach etwas mehr als einer Stunde die Rote Karte für Bülent Eyiusta wegen einer Tätlichkeit (63.). "Bülent wurde länger festgehalten und hat sich dann mit dem Ellenbogen losgerissen. Er weiß, dass das ein Bärendienst für das Team war."
In Unterzahl stellte sich beim FC Welheim V jedoch eine Jetzt-erst-recht-Mentalität ein. "Wir waren plötzlich noch zwingender als zuvor mit elf Spielern", lobt der Trainer die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft. Göksal Yergök (66./73.) brachte die Hausherren mit seinen Treffern zwei und drei bis auf ein Tor heran. Und auch, als der FC Italia Oberhausen II durch Dennis Silberkuhl (85.) und Gaetano Papotto (87.) auf 7:4 erhöhen konnten, war der FC Welheim V noch nicht endgültig abgeschrieben.
Schnelle Nahrung erhielten die Welheimer Hoffnungen durch das 5:7, erneut durch Göksal Yergök (90.). "Italia war anschließend ständig unter Druck und hat den Ball einfach nur noch nach vorne geschlagen." Schließlich machte Yergök (90.+4/90.+8) in der Nachspielzeit nicht nur einen lupenreinen Hattrick, sondern auch noch das 7:7 perfekt. "Wenn noch zwei Minuten länger zu spielen gewesen wären, hätten wir vielleicht sogar noch gewonnen", meint Trainer Cura, ist aber mit dem Unentschieden zufrieden. "Die Jungs haben Charakter und Moral bewiesen. Einige Zuschauer meinten zu mir, dass unser Spiel noch unterhaltsamer als eine Partie unserer ersten Mannschaft war."
Einen wesentlichen Anteil an der Aufholjagd in Unterzahl rechnet der Coach Torjäger Göksal Yergök zu - und das nicht nur aufgrund der insgesamt sechs Treffer des 40-Jährigen. "Göksal ist zwar nicht mehr so spritzig wie noch vor einigen Jahren, man kann ihn aber auch bei mehreren Gegenspielern um ihn herum immer noch anspielen", so Cura über den ehemaligen Landesliga-Spieler. "Er weiß sich weiterhin durchzusetzen. Vor allem aber hat er das Team mit seinem Ehrgeiz und seinem Willen angesteckt. Nach jedem Treffer hat er sofort den Ball wieder aus dem Tor geholt."
Durch das späte 7:7 gegen den FC Italia Oberhausen II konnte der FC Welheim V seine Bilanz ohne Niederlage auf fünf Begegnungen (13 Zähler) ausbauen. In der Meisterschaft steht mit insgesamt 25 Punkten aus 13 Spielen nun Rang sechs zu Buche. Der Rückstand auf Tabellenführer SV Blau-Weiß Fuhlenbrock II beträgt - bei einer absolvierten Partie mehr - sechs Punkte. "Wir sind überwiegend eine Ü 40-Mannschaft", erklärt Trainer Sadik Cura. "Unsere jüngeren Spieler sind auch schon Anfang 30. Wir wollen vor allem just for fun weiterhin kicken, haben aber auch den Ehrgeiz, Spiele zu gewinnen. Wenn wir am Saisonende unter den besten fünf Teams landen würde, wäre das eine gute Sache."
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