Janik Steringer in doppelter Mission
Janik Steringer, Co-Trainer von Arminia Bielefeld, spielt selbst weiter, sofern es seine Zeit zulässt - und das auf gehobenem Amateurniveau bei Oberligist Lippstadt.
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[Foto: FC Iserlohn 46/49]
Antonia Marlene Springer, eigentlich Abwehrspielerin beim FC Iserlohn 46/49, gelang beim 22:0 der dritten Mannschaft gegen die SG Hemer etwas ganz Besonderes. Die 17-Jährige traf nach ihrer Einwechslung zur Pause noch zehnmal und katapultierte sich in der Rangliste für die Torjägerkanone für alle in der 7. Liga damit gleich mal auf Rang zwei. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht sie über ihr Kunststück.
FUSSBALL.DE: Zehn Treffer in einer Halbzeit zu erzielen, ist außergewöhnlich. Wie fielen die Reaktionen deiner Teamkolleginnen in der Kabine aus, Antonia?
Antonia Springer: Nach der Partie fragten mich meine Mitspielerinnen, wie oft ich getroffen hatte, weil ihnen das nach meiner Einwechslung überhaupt nicht bewusst war. Ich hatte selbst erst auch gar nicht damit gerechnet, weil ich für meine ersten zwei Tore 20 Minuten benötigt hatte. Am Ende habe ich jedoch richtig mitgezählt. (lacht)
Einige Stunden zuvor gehörtest du noch zum Kader der ersten Mannschaft, die in der Frauen-Westfalenliga gegen Borussia Dortmund gespielt hat. Mit dem 3:1 fügte euer Team den BVB-Frauen die erste Niederlage nach 66 Spielen zu. Wie fühlte sich das an?
"Ich spiele dort, wo mich mein Trainer aufstellt - wenn die Not groß ist, würde ich mich auch ins Tor stellen"
Springer: Wir haben uns alle mächtig über unseren guten Start gegen einen sehr starken Gegner in der Westfalenliga gefreut. Gegen einen direkten Konkurrenten um den Aufstieg drei Punkte zu holen, war wie in einem Traum.
Wie ging es dann weiter?
Springer: Ich stand gegen den BVB zwar im Kader, wurde aber nicht eingewechselt. Nach dem Spiel hatte unser Trainer Simon Naujoks im Scherz gefragt, ob jemand noch Lust hätte, wegen der Personalprobleme bei der dritten Mannschaft in der Kreisliga auszuhelfen und zehn Tore zu schießen. Ich habe mich spontan gemeldet, aber natürlich nicht gedacht, dass mir wirklich zehn Treffer gelingen könnten. Das war im Nachhinein natürlich sehr lustig.
Zur Halbzeit stand es 7:0. Nach deiner Einwechslung hat das Team dann noch mehr als doppelt so viele Tore erzielt, du allein zehn. Wie erklärst du dir das?
Springer: Ich will nichts unterstellen. Aber wenn ein Gegner so viele Treffer hinnehmen muss, dann gehen irgendwann die Köpfe automatisch nach unten. Außerdem habe ich meine Chancen ganz gut genutzt.
Macht es überhaupt Spaß, wenn man im Schnitt alle drei Minuten einen Treffer erzielt?
Springer: Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht. (lacht) Aus sportlicher Sicht ist es jedoch in der Tat nicht so cool, wenn der Wettkampfcharakter zu kurz kommt. Lieber messe ich mit stärkeren Mannschaften.
Wie hat sich die Belastung später bemerkbar gemacht?
Springer: Um ganz ehrlich zu sein: Am nächsten Tag war ich ganz schön platt, obwohl ich ja im ersten Spiel gar nicht zum Einsatz gekommen war. Die Konzentration und die Emotionen, die man während eines Spiels und auf der Ersatzbank hat, haben mir aber doch mehr zugesetzt, als ich vorher gedacht hätte. Aber wenn man zweimal gewinnt, vergisst man die Belastungen schneller, als man denkt.
In der ersten Frauenmannschaft wirst du meistens in der Abwehr aufgestellt. Wie gut hat dir die ungewohnte Rolle als Stürmerin gefallen?
Springer: Normalerweise werde ich als Rechtsverteidigerin eingesetzt, habe in der dritten Mannschaft weiter vorne gespielt. Für mich ist es aber keine ungewohnte Position, weil ich bei den B-Juniorinnen bereits Erfahrungen im Angriff gesammelt hatte. Als Stürmerin kann ich viel mehr ins Dribbling gehen, was mir gut gefällt. Dieses Risiko sollte man als Abwehrspielerin nicht so oft eingehen. Tore zu schießen, macht einfach viel Spaß.
Also würdest du künftig lieber im Sturm auflaufen?
Springer: Ich spiele dort, wo mich mein Trainer aufstellt. Wenn die Not groß ist, würde ich mich auch ins Tor stellen. (lacht)
Wie würdest du deine Qualitäten beschreiben?
Springer: Ich habe ein gutes Passspiel, eine ordentliche Spielübersicht und bin bei Standardsituationen ganz gut. Meine Grundschnelligkeit und Kopfballstärke sind dagegen ausbaufähig.
Neben Borussia Dortmund spielt seit dieser Saison auch der FC Schalke 04 als Aufsteiger in der Westfalenliga und will möglichst bald noch weiter nach oben. Wie sehr freust du dich bereits auf die Partie gegen die "Königsblauen"?
Springer: Dass diese großen Vereine jetzt bei uns in der Liga dabei sind, erhöht auf jeden Fall die Attraktivität der Spielklasse. Wenn ich auf dem Schulhof erzähle, dass wir gegen den BVB oder den FC Schalke 04 spielen ist es schon etwas anderes als bei allen anderen Vereinen. Im Spiel selbst macht es jedoch keinen großen Unterschied.
Welche persönlichen Ziele verfolgst du in der Zukunft?
Springer: Ich möchte in dieser Saison mit dem FC Iserlohn in die Regionalliga West aufsteigen und grundsätzlich so hoch wie möglich kommen. Im nächsten Jahr mache ich mein Abitur. Danach ziehe ich einen Wechsel in die USA in Erwägung.
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