Vereinswechsel: Das musst du wissen!
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Von der Bundesliga in die Kreisklasse: Lars (l.) und Sven Bender kicken jetzt beim TSV Brannenburg.[Foto: TSV Brannenburg/Collage FUSSBALL.DE]
Die rund 450 Zuschauer*innen am Brannenburger Sportplatz haben am vergangenen Sonntag nicht schlecht gestaunt, als plötzlich die zwei berühmtesten Zwillinge des Dorfes auf dem Platz standen. Lars und Sven Bender feierten ihr Comeback im Trikot des TSV Brannenburg in der Kreisklasse. Damit trugen sie zum 5:2 ihres Heimatvereins gegen den ASV Flintsbach bei. Amateur statt Profi, Brannenburg statt Leverkusen und Bier statt Wasser.
Vor zwei Monaten sah die Welt von Lars und Sven Bender ganz anders aus. Am 22. Mai standen die beiden 32-Jährigen noch im Dortmunder Signal-Iduna-Park auf dem Platz. Sie bestritten ihre letzte Bundesliga-Partie für Bayer 04 Leverkusen. Während Sven drei Jahre lang für die Werkself auflief, verbrachte Lars ganze zwölf Jahre im Rheinland. Aufgrund vieler Verletzungen entschieden sich die Brüder ihre Profikarriere zu beenden. Die Fußballschuhe an den Nagel wollten die eineiigen Zwillinge jedoch nicht hängen.
August 2021: Der TSV Brannenburg spielt in der Kreisklasse I des oberbayerischen Fußballkreises Salzach/Inn, trifft im ersten Saisonspiel auf den ASV Flintsbach. Eigentlich ein ganz normaler Spieltag in der oberbayerischen Provinz in der Nähe von Rosenheim. Doch in der Startelf der Gastgeber stehen nicht nur die üblichen Namen, wie der von Kapitän Chris Eckl, sondern auch Lars und Sven Bender.
"Die Entscheidung wieder für Brannenburg aufzulaufen, lag ganz bei den beiden"
In Brannenburg hatte man bis dato Stillschweigen darüber gehalten. Marc Wolf, Sportlicher Leiter des TSV, erklärt: "Wir haben es bewusst geheim gehalten, dass die beiden spielen. Vor allem auch wegen des Drucks." Das zahlte sich aus. Der TSV gewann die Partie gegen den ASV Flintsbach mit 5:2. "Für den Verein und natürlich für die Benders hat es sich gelohnt. Auch wenn die Kreisklasse sportlich ein Riesenunterschied für die beiden war und sie entsprechend mehr zu tun hatten", sagt Wolf.
Doch die Bender-Zwillinge nehmen diese Aufgabe gerne an. Das Spiel gegen den ASV soll nicht das letzte gewesen sein: "Solange sie sich diese Woche beim Treppen hochsteigen nichts brechen, werden sie auch am kommenden Wochenende spielen." Der Auftritt gemeinsam bei ihrem Heimatverein war also keine "Eintagsfliege", wie Marc Wolf bestätigt.
In Brannenburg ist man stolz darauf, die ehemaligen deutschen Nationalspieler nun wieder fest im Verein zu haben. "Acht von zehn Spielern hätten in diesem Alter ihr Glück noch einmal woanders gesucht. Aber das sind eben Lars und Sven", schildert Wolf und spricht damit an, dass es beiden wichtig gewesen sei, ihrem Verein etwas zurückzugeben: "Und das nicht nur sportlich gesehen."
Direkt nach ihrem Karriereende bei den Profis sind Lars und Sven samt Familie "mit Sack und Pack zurück nach Brannenburg gezogen". Mit einer der ersten Schritte waren die auf den heimischen Sportplatz. Bevor sie sich das erste Mal seit vielen Jahren das Trikot des TSV Brannenburg überzogen, standen Aktivitäten rund um das Sportgelände im Vordergrund. "Die beiden gingen selbst beim Herrichten der Sportanlage voran. Egal ob beim Rasenmähen, Unkrautrupfen oder beim Bierkistentragen", sagt Marc Wolf.
Stolz ist wohl der perfekte Begriff, um die Beziehung der Brannenburger zu "ihren" Bender-Zwillingen zu beschreiben. Wolf bringt es noch einmal auf den Punkt: "Du kannst einen Profi nicht davon überzeugen, in der Kreisklasse zu spielen. Die Entscheidung wieder für Brannenburg aufzulaufen, lag ganz bei den beiden." Und weil die Benders sind, wie die Benders eben sind, wurde nach ihrem Comeback für ihren Heimatverein natürlich ein Bier getrunken.
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