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Magazin | 13.07.2025 | 10:00

Blindenfußballer und Kreisliga-Trainer Pektas: "Alle Sinne einbringen"

Blindenfußballer Pektas (3.v.l.) im Nationaltrikot: "Kommunikation ist ein Eckpfeiler."[Foto: Felix Mania]

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Der langjährige Blindenfußball-Nationalspieler Ali Can Pektas bringt sein Wissen auch als Co-Trainer für die sehenden Kicker des FC Ober-Ramstadt in der Kreisliga A Darmstadt ein. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der 32-Jährige, der im Berufsleben bei einer Bank im Cash-Management arbeitet, über die integrative Kraft des Fußballs, sein erstes WM-Tor und seine speziellen Fähigkeiten als Coach.

FUSSBALL.DE: Sie sind im Blindenfußball einer der erfolgreichsten Spieler, wurden mit Sportfreunden BG Blista Marburg schon sechsmal Deutscher Meister. Welche Bedeutung hat für Sie der Fußball, Herr Pektas?

Ali Can Pektas: Der Fußball bedeutet für mich Freiheit. Der Sport macht einen Großteil meines Lebens aus, hat mich mit allen Erfolgen und Misserfolgen zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich bin seit meiner Geburt blind, glaube an die integrative Kraft und an die gesellschaftlichen Verbindungen, die der Fußball schaffen kann.

Wie oft sind Sie in der Woche auf dem Fußballplatz?

Pektas: Je nachdem, wie die Hochphasen sind, können das fünf bis sechs Tage in der Woche sein. Durch meine Trainertätigkeit stehe ich fast rund um die Uhr auf dem Platz.

"Ich bin seit meiner Geburt blind, Fußball bedeutet für mich Freiheit"

Mit knapp 100 Länderspielen und der Teilnahme an vier Europa- und zwei Weltmeisterschaften haben Sie viel internationale Erfahrung gesammelt. An welches Spiel erinnern Sie sich besonders gerne?

Pektas: Im Juni 2012 habe ich mein erstes Länderspiel gegen die Türkei absolviert. Mit Deutschland nahmen wir 2014 in Tokio erstmals an einer Weltmeisterschaft teil. In der Gruppenphase haben wir gegen Südkorea, Spanien und Argentinien gespielt. Gegen Spanien ist mir das erste WM-Tor für Deutschland überhaupt gelungen. Leider sind wir im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Brasilien ausgeschieden.

Wie ist bei Ihnen die Begeisterung für den Fußballsport entstanden?

Pektas: Als Kind hatte ich bei den Bambini bereits mit Sehenden zusammengespielt. Nach der Grundschule in Ober-Ramstadt bin ich auf die Blindenstudienanstalt Marburg gewechselt, ein Internat für Blinde und Sehbehinderte. Dort habe ich mein Abitur gemacht. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gilt als der Ursprung des Blindenfußballs in Deutschland. Im Rahmenprogramm fand in Berlin das erste große internationale Turnier auf deutschem Boden statt. Danach ging eine Delegation durch alle Schulen, um auf den Blindenfußball aufmerksam zu machen - so auch in Marburg. Daraufhin wurde die SSG Blista Marburg gegründet, mit der wir dann 2008 als erster Verein die Deutsche Meisterschaft im Blindenfußball geholt haben.

In Ihrem Leben und auch im Fußball kommt es ganz besonders auf das Hören an. Woher wissen Sie, wo sich gerade der Ball und Ihre Mitspieler befinden?

Pektas: Beim Blindenfußball sind Rasseln in die Bälle eingenäht, damit wir sie beim Rollen wahrnehmen können. Unser Fußballfeld ist 40 Meter lang und 20 Meter breit, hat an den Seiten Banden. Jedes Team spielt mit einem sehenden Torhüter und vier blinden Feldspielern. Das Feld ist in Drittel unterteilt, bei dem der Torhüter im ersten Drittel die Anweisungen gibt. Im mittleren Teil übernimmt der Trainer an der Seitenlinie diese Aufgabe. Im gegnerischen Drittel haben wir einen Guide aus unserem Trainerteam, der unseren Angreifern die Anweisungen gibt.

Wie ist es mit der Geräuschkulisse der Zuschauer bestellt?

Pektas: Bei uns ist es wie etwa beim Tennis. Es ist nicht erlaubt, während des Spiels hineinzurufen.

Sie tragen bei den Spielen ganz spezielle Brillen. Was können Sie uns darüber erzählen?

Pektas: In der Blindenfußball-Bundesliga gibt es verschiedene Klassifizierungen. Bei der Kategorie B1 ist man vollblind, bei B4 kann man zumindest noch etwas sehen. Die Brillen werden zur Chancengleichheit getragen, weil es Spieler gibt, die zumindest noch über Lichtwahrnehmungen verfügen. Bevor wir die Brillen aufsetzen, werden die Augen mit entsprechenden Eye-Pads abgedeckt. Bei jeder Spielunterbrechung überprüft der Schiedsrichter, ob die Klebstreifen richtig sitzen und nicht verrutscht sind. Bei der Nationalmannschaft dürfen nur Spieler teilnehmen, die B1-klassifiziert sind.

"Ich will das Team mit meiner Erfahrung als Nationalspieler unterstützen"

Mit Ihrer neuen Tätigkeit als Co-Trainer beim A-Kreisligisten FC Ober-Ramstadt ist ein weiteres Kapitel in Ihrer Laufbahn dazugekommen. Wie kam es zu diesem Engagement?

Pektas: Ich wohne in Ober-Ramstadt, kenne das Team und hatte bereits seit der Pandemie regelmäßig mittrainiert. So ist die Kooperation als Trainingspartner entstanden. In der Rückrunde der abgelaufenen Saison wurde ich gefragt, ob ich mir den Posten als Co-Trainer vorstellen könnte. Ich will das Team mit meiner Erfahrung als Nationalspieler unterstützen.

Kommunikation ist nicht nur im Blindenfußball das A und O. Wie schwer ist es für Sie, den sehenden Kreisligaspielern Anweisungen zu geben?

Pektas: Ich kann den Spielern meine Sicht der Dinge aus einer ganz anderen Perspektive näherbringen, halte mich lieber im Hintergrund auf und gebe taktische Anweisungen. Je mehr die Jungs miteinander sprechen, umso besser helfen sie sich untereinander. Sie nutzen gleich mehrere Sinne, sind dadurch effektiver und helfen mir zu verstehen, was auf dem Platz passiert. Im besten Fall ist es eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Wie schwer war es für Sie, sich den nötigen Respekt im Team zu erarbeiten?

Pektas: Ich bin und war für die meisten Spieler kein Unbekannter, weil wir vorher bereits zusammen trainiert hatten. Die Rollenverteilung ist nun einen andere. Kommunikation ist bei meiner Arbeit ein Eckpfeiler, den die Spieler in dieser Intensität noch nicht kannten. Der sehende Mensch vertraut mehr auf sein Auge. Die Jungs sollen aber alle Sinne einbringen, um das maximale Leistungsvermögen abzurufen.

Wie schätzen Sie den Leistungsvergleich zwischen Blindenfußballern auf höchster Ebene und Amateurkickern ein?

Pektas: Wäre ich nicht blind, könnte ich mir aufgrund meiner technischen Fähigkeiten durchaus vorstellen, dass ich es zumindest bis in die Oberliga geschafft hätte.

Erst vor wenigen Tagen haben Sie mit der Nationalmannschaft zwei Länderspiele gegen die Türkei auf der heimischen Platzanlage in Ober-Ramstadt absolviert. Wie stolz macht Sie das?

Pektas: Wir haben mit den Partien die Zusammenarbeit mit dem Kulturverein der türkischen Gemeinde in Ober-Ramstadt gestärkt. Viele meiner Freunde und Bekannten hatten zuvor nur Videos von mir gesehen, konnten mich erstmals live vor Ort unter die Lupe nehmen. Wir hatten über zwei Tage etwas mehr als 1000 Zuschauer, was uns sehr gefreut hat. Die Medienpräsenz im Blindenfußball ist allerdings noch ausbaufähig.

Sie sind auch auf Instagram sehr aktiv, erstellen und teilen auf Ihrem Profil @ap10_official sehr viele Beiträge zum Blindenfußball. Was ist Ihre besondere Motivation?

Pektas: Ich möchte die Aufmerksamkeit für den Blindenfußball in der Gesellschaft weiter steigern. Ich bin davon überzeugt, dass der Sport über ein extrem großes Potenzial verfügt. Mit Fußball können sich die meisten Menschen identifizieren. Durch die Liebe zum Sport wollen wir weitere blinde Kinder und Jugendliche an den Fußball heranführen, um auch die Zukunftsträchtigkeit des Blindenfußballs zu gewährleisten. Außerdem möchte ich mit meinem Auftritt in den sozialen Medien die Bedingungen für die Nationalmannschaft und die Bundesliga verbessern. Neben wichtigen Themen wie Inklusion und Vielfalt im Fußball möchte ich auch darauf aufmerksam machen, dass wir echten Leistungssport betreiben. Ich würde mich sehr freuen, wenn das in der breiten Öffentlichkeit noch mehr anerkannt würde.

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