Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Seit fast 15 Jahren für Wormatia Worms im Einsatz: Steven Jones. [Foto: Imago]
Mehr als ein Drittel seines Lebens spielt und arbeitet Steven Jones bereits für den Südwest-Regionalligisten VfR Wormatia Worms. Der heute 38-Jährige war im Jahr 2000 als Spieler zum ehemaligen Zweitligisten gewechselt. Neun Jahre war er für die Wormatia aktiv. Nach einem Jahr bei der TSG Pfeddersheim kehrte er zurück, wurde Sportlicher Leiter und anschließend Co-Trainer. Seit September ist er erstmals Cheftrainer in Worms, er beerbte Sascha Eller.
Im aktuellen FUSSBALL.DE -Interview spricht Steven Jones über die Tücken und Herausforderungen der langen Wintervorbereitung in der Regionalliga Südwest und sein emotionales Verhalten an der Seitenlinie.
FUSSBALL.DE: „Die Wintervorbereitung ist keine schöne Sache“, wurden Sie zitiert. Wie war das gemeint, Herr Jones?
Jones: Eher mit einem Augenzwinkern. Es gibt aber definitiv schönere Phasen im Leben eines Fußballers. Im Winter ist es teilweise schon recht ungemütlich. Einige anstrengende Läufe lassen sich nicht vermeiden. Ich finde, dass eines der größten Mankos der fehlende Wettbewerb ist.
"Für meinen Geschmack ist die Winterpause zu lang"
FUSSBALL.DE: Bei welcher Übung hätten Sie als Spieler am meisten gestöhnt?
Jones: Mit Waldläufen hatte ich nie Probleme. Die Zirkelübungen mochte ich dagegen nie. Da müssen unsere Spieler jetzt aber durch. Dabei wird der Fußball auch schon mal durch Medizinbälle ersetzt.
FUSSBALL.DE: Sie hatten den Trainerposten im September mitten in der Saison übernommen. Können Sie der Mannschaft jetzt endgültig Ihre Handschrift verpassen?
Jones: Als Co-Trainer kannte ich die Mannschaft ja schon aus dem Eff-Eff. Wenn man dann selbst Chef ist, will man selbstverständlich auch seine eigene Note hineinbringen. Während der Vorbereitung hat man Zeit, das alles noch weiter zu verfeinern. Ich favorisiere den einfachen Fußball mit möglichst viel Ballbesitz. Dabei gilt es, nicht zu naiv und damit offen zu verteidigen. Mein bevorzugtes System muss immer an die Liga und die Situation angepasst werden. In der Regionalliga Südwest kommt zum Beispiel der Defensive große Bedeutung zu. Daher werden wir in den nächsten Wochen auch am Umschaltspiel feilen.
FUSSBALL.DE: Die Winterpause im Südwesten dauert bis Ende Februar. Zum Vergleich: Die 3. Liga startet an diesem Wochenende. Wie halten Sie Ihre Spieler bei Laune?
Jones: Bei insgesamt sieben Wochen Vorbereitungszeit ist das eine der großen Schwierigkeiten. Für meinen Geschmack ist die Pause auch einen Tick zu lang. Damit kein Lagerkoller auftritt, werden wir auch einige Events außerhalb des Fußballs einplanen. Die Einheiten auf dem Fußballplatz sollen darüber hinaus so abwechslungsreich wie möglich sein.
FUSSBALL.DE: Welche Events sind geplant?
Jones: Ich hoffe, dass keiner meiner Jungs das jetzt liest (lacht). Wir planen unter anderem ein Tennisturnier. Das weiß die Mannschaft aber noch nicht.
FUSSBALL.DE: Insgesamt elf Testspiele haben Sie vereinbart. Die Zahl erscheint auf den ersten Blick sehr hoch.
Jones: Nachdem ich im September die Hauptverantwortung übernommen hatte, bekam nicht jeder Spieler die Möglichkeit, sich zu zeigen. Das möchte ich jetzt ändern. Jeder soll die Chance haben, sich für Einsätze in der Liga zu empfehlen. Testspiele sind dafür eine gute Gelegenheit.
FUSSBALL.DE: Wie sieht es mit Zugängen aus?
Jones: Unser Budget ist begrenzt. Auch um neue Reize zu setzen, haben wir fünf Spieler aus der U 23 hochgezogen.
FUSSBALL.DE: Sie dürfen die Wormatia aktuell dank einer Ausnahmegenehmigung trainieren, weil Sie noch nicht die erforderliche Ausbildung absolviert haben. Wann nehmen Sie die A-Lizenz in Angriff?
Jones: Im März gibt es keinen Kurs, der in Richtung A-Lizenz geht. Ich bastele dann zunächst an der DFB-Elite-Jugend-Lizenz. Im Anschluss kann ich die A-Lizenz angehen. Einen genauen Zeitplan dafür gibt es noch nicht.
FUSSBALL.DE: Der Vorsprung von Wormatia Worms auf die Abstiegszone beträgt sechs Zähler. Wie lautet die Zielsetzung für die restliche Saison?
Jones: Man darf sich von unseren drei Siegen unmittelbar vor der Winterpause nicht blenden lassen. Im Fokus steht in der extrem ausgeglichen Regionalliga Südwest ganz klar der Klassenverbleib - zumal unsere ersten Gegner 1. FC Saarbrücken, Hessen Kassel und Kickers Offenbach heißen. Das ist mit Sicherheit ein schweres Auftaktprogramm.
FUSSBALL.DE: Während der Spiele sitzen Sie kaum. Hatten Sie schon einmal einen Schrittzähler dabei?
Jones: Das nicht. Aber mich stört die Umrandung meiner Coaching-Zone. Sie könnte gerne größer sein (lacht). Im Ernst: Ich laufe während einer Partie viel. Das bietet mir eine bessere Perspektive und ich bin näher dran. Außerdem lebt Fußball von Emotionen. Das ist ein Grund, warum ich diese Sportart so sehr mag.
FUSSBALL.DE: Worms gehörte 1974 zu den Gründungsmitgliedern der 2. Bundesliga. Was zeichnet den Verein für Sie aus?
Jones: Die Tradition und die Fans sind für mich zwei entscheidende Faktoren, die den Verein Wormatia Worms ausmachen. Auf der einen Seite kann die Historie eines Klubs durchaus zum Hemmschuh werden - nämlich, wenn sie zu große Erwartungen hervorruft. Auf der anderen Seite macht aber genau das die Arbeit bei einem Traditionsverein so spannend.
FUSSBALL.DE: Wo soll die Reise für den Verein mittelfristig hingehen?
Jones: Im Moment sehe ich die Wormatia in der Regionalliga gut aufgehoben. Klar bin ich ehrgeizig. Vielleicht ist in einiger Zeit der nächste Schritt möglich. Dafür müssen wir aber über einen längeren Zeitraum einen guten Job machen. Das ist das Ziel.
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