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Sechs Spiele, sechs Siege: Die deutsche Ü 75 holt sich souverän den Weltmeistertitel.[Foto: NFV]
Gut elf Jahre nach dem Triumph in Brasilien ist Deutschland wieder Fußball-Weltmeister - diesmal allerdings bei der Ü 75. Die sogenannten "German Veterans" haben bei der inoffiziellen WM in Japan den Titel geholt. Im Endspiel im Olympiastadion von Tokio ließ die Truppe von Trainer Marek Wanik England beim 3:0 keine Chance.
Sechs Spiele, sechs Siege bei 30:6-Toren, so lautete die beeindruckende Bilanz der deutschen Oldiekicker. In der Gruppenphase hieß es zunächst 9:1 gegen die USA, 5:2 gegen England, 3:1 gegen Japan und 6:1 gegen Taiwan, ehe es im Halbfinale ein 4:1 über die Tokio-Auswahl gab. Herausragend vor allem die Stürmer Klaus-Dieter "Ede" Wolf und Erhard "Eddy" Detels, der mit neun Treffern und sechs Vorlagen der erfolgreichste Spieler des Turniers war.
Gespielt wird in der Altersklasse mit Acht-gegen-Acht auf einem 68 Meter breiten und 50 Meter langen Feld, die Tore sind wir Junioren-Fußball 4,9 mal 2,1 Meter groß. Im FUSSBALL.DE-Interview erzählt Marek Wanik (68), bis vor Kurzem auch noch als Juniorentrainer für den Fußball-Verband Niedersachsen tätig, was den Ausschlag für den Erfolg seiner Mannschaft gab - und wie nach dem Titelgewinn in Japan gefeiert wurde.
FUSSBALL.DE: Herr Wanik, Deutschland ist Weltmeister. Das hört sich doch super an, oder?
Mark Wanik: Ja, das ist wirklich sehr schön. Wir sind alle sehr happy und haben auch ordentlich gefeiert. Ich muss aber zugeben, dass wir vorher nicht unbedingt damit gerechnet hatten, dass wir den Titel holen würden.
Wie hat sich denn mit Spielern, die ihre aktive Karriere eigentlich längst hinter sich haben, die Vorbereitung auf das Turnier gestaltet?
Wanik: Das ging mit einem ersten Lehrgang im April mit einem Sichtungstraining in Bramsche los. Dort habe ich die Spieler zum ersten Mal alle kennengelernt. Da haben wir uns vorgenommen, bei der WM unter die ersten Vier zu kommen. Wir wollten die Messlatte nicht zu hoch hängen. Dass wir das Turnier schließlich gewonnen haben, ist natürlich umso erfreulicher.
"Es ist wichtig für die Stimmung in der Truppe, dass da keiner enttäuscht auf der Bank sitzt und nur zugucken muss"
Wie ging es dann mit Blick auf die Reise nach Asien weiter?
Wanik: Anfang Juli haben wir in Jeddeloh ein Testspiel gegen England absolviert, das lief sehr gut. Wir haben 2:0 gewonnen, und danach wussten wir, dass wir eine gute Truppe beisammenhaben. England ist schließlich im Jahr davor Weltmeister geworden. Danach haben wir uns noch einmal in der Sportschule Barsinghausen für einen Lehrgang getroffen und sind dort als Mannschaft eng zusammengewachsen. Kurz vor dem Abflug nach Tokio folgte noch ein Testspiel gegen eine Bielefelder U 70, das wir zwar mit 1:2 verloren haben, aber da spielte der Altersunterschied natürlich eine Rolle.
In Japan lief es von Anfang an?
Wanik: Ja, bevor es am 1. Oktober mit der WM losging, haben wir vor Ort noch ein Testspiel gegen Urawa absolviert und 3:0 gewonnen. Im ersten Spiel gegen die USA stand es dann schon zur Halbzeit 7:0 für uns, so dass ich früh wechseln und allen Spielern Einsatzminuten geben konnte. Das ist ja wichtig für die Stimmung in der Truppe, dass da keiner enttäuscht auf der Bank sitzt und nur zugucken muss.
Dann wartete erneut England auf Ihr Team...
Wanik: Die Engländer kannten wir ja schon, ein starker Gegner, der uns alles abverlangt hat. Wir sind früh in Rückstand geraten, zur Halbzeit stand es dann 2:2. Nach der Pause, die Spielzeit war zweimal 30 Minuten, haben wir dann richtig aufgedreht und mit 5:2 gewonnen. Spätestens danach wussten wir, dass wir gut drauf sind, das haben ja die anderen Ergebnisse auch bestätigt.
Nämlich das 3:1 gegen Japan und das 6:1 gegen Taiwan.
Wanik: Wir hatten einen Lauf, der uns getragen hat. Das Programm war ja sehr anstrengend, an jedem Tag haben zwei Spiele stattgefunden, eins morgens und das zweite nachmittags. Im Halbfinale gegen die Tokio-Auswahl mussten wir an unsere Grenzen gehen, das war der stärkste Gegner. Zur Halbzeit stand es 1:1, ehe uns Heinz-Bernd Freund mit einem Hattrick ins Finale geschossen hat. Das war eine starke Leistung der gesamten Mannschaft - egal, ob es die Stammelf war oder die Spieler, die hereingekommen sind.
Im Endspiel ging es wieder mal gegen England. Sie wussten ja, wie man die schlägt...
Wanik: Ja, wir hatten von vornherein ein gutes Gefühl, das sich auf dem Platz auch bestätigt hat. Die Engländer haben typisch britisch gespielt, mit langen Bällen, aber wir haben direkt dagegengehalten und waren spielerisch einfach besser. Zur Halbzeit lagen wir 1:0 vorne, am Ende war es ein verdienter 3:0-Sieg.
"Die Feier war dem Alter entsprechend"
Wie wild war danach die Feier?
Wanik: Dem Alter entsprechend. (lacht) Nein, wir haben uns alle sehr gefreut und hatten ein sehr schönes Bankett in einem Hotel in Tokio. Ich denke, dass wir verdient den Titel geholt haben, weil wir über das gesamte Turnier die beste Mannschaft waren und einen super Zusammenhalt hatten. Bei der Siegerehrung mit Medaillenvergabe haben wir die Engländer mit auf die Bühne geholt, darüber haben sie sich sehr gefreut.
Und wie geht es mit den Weltmeistern jetzt weiter?
Wanik: Wir sind mit einigen Spielern noch in Japan geblieben, haben Ausflüge nach Osaka, Kobe und Nara gemacht. Am Sonntag geht es dann zurück nach Deutschland - mit vielen ganz besonderen Eindrücken aus einem sehr schönen Land mit wunderbaren Menschen. Ja, und nächstes Jahr geht es darum, den Titel zu verteidigen, die Weltmeisterschaft 2026 findet im November in Australien statt. Im Frühjahr werden wir mit der Vorbereitung beginnen, der Großteil der Mannschaft bleibt ja ohnehin zusammen.
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