Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Ein Leben für den Fußball und speziell für den FC Bitburg (v.l.): Walter und Sigrid Neuerburg, Lena Krier, Andreas und Michael Neuerburg. [Foto: Andreas Arens]
Ganz hoch im Kurs beim FC Bitburg steht die Familie Neuerburg: Vater Walter ist schon seit Jahrzehnten als Betreuer im Einsatz – und hat so den fußballerischen Werdegang seiner beiden Söhne Andreas und Michael aus allernächster Nähe begleitet. Als aus der alten Führungsriege einige Vorständler aufgehört hatten, übernahm der 62-Jährige auch noch den Vorsitz. Neuer Geschäftsführer und Taktgeber auf dem Platz ist der 29-jährige Andreas. Dessen Freundin Lena hütet künftig das Tor des Bitburger Teams in der Frauen-Regionalliga Südwest. Aufmerksame Zuschauer sind derweil Mutter Sigrid und ihr älterer Sohn Michael.
Die Wege haben sich beim FC Bitburg, dessen erste Mannschaft in der Rheinland-Bezirksliga West an den Start geht und der in der kommenden Saison gleich vier Seniorenteams ins Rennen schickt, noch einmal verkürzt. „So können wir sehr effektiv arbeiten. Mit Walter und Andy verbindet mich eh ein enger Draht. Wir können nun noch zielgerichteter arbeiten – ohne aber natürlich die anderen Vorstandsmitglieder damit ausklammern zu wollen.“ Das sagt jemand, der sich im Fußball auskennt: Fabian Ewertz. Der heute 35-jährige Trainer des FC Bitburg wurde einst mit den A-Junioren von Bayer 04 Leverkusen Deutscher Meister. Später war er für Bayer II und auch für den VfL Osnabrück , den FK 03 Pirmasens und den VfR Aalen in der Regionalliga sowie für Alemannia Aachen in der Zweiten Bundesliga aktiv. Die Folgen einer Knieverletzung zwangen Ewertz, seine aktive Karriere vorzeitig zu beenden.
Gerade mit Ewertz' Erfahrung peilt der neue Vorstand des FC Bitburg 2019 zum 100-jährigen Bestehen des Vereins die Rückkehr in die Rheinlandliga an. Hier zählten die Rot-Weißen vor allem in den siebziger und achtziger Jahren zum Inventar – und von hier aus startete einst der später beim Karlsruher SC und bei Eintracht Frankfurt bekannt gewordene Edgar „Euro Eddy“ Schmitt seine Karriere, ehe er sie dort als Spielertrainer beendete.
"Wollen die Identifikation mit unserem FC Bitburg erhöhen“
Dem neuen Clubchef Neuerburg geht es aber noch um mehr als den rein sportlichen Erfolg: „Wir gehen in der Jugend neue Wege und kooperieren jetzt mit der JSG Rittersdorf . Außerdem wollen wir mit den anderen Bitburger Sportvereinen mehr zusammenarbeiten und uns auch gegenüber bestehenden und potenziellen Geldgebern besser darstellen.“ Hier hat der vor wenigen Wochen gewählte Vorsitzende bereits Taten folgen lassen und ist dabei, die angestaubte Sponsorenwand auf Vordermann zu bringen. Es sind gerade die vielen kleinen Dinge, mit denen die Neuerburgs und ihre Kollegen im Vorstand nach vorne kommen möchten. „Schals und andere Fanartikel wollen wir demnächst bestellen, um damit die Identifikation mit unserem FC Bitburg zu erhöhen“, kündigt Geschäftsführer Andreas Neuerburg an. Bereits mit 24 Jahren übernahm er die Position des sportlichen Leiters, trägt seit den jüngsten Wahlen noch mehr Verantwortung: „Es geht darum, Bindeglied zwischen Vorstand und Mannschaft zu sein und gerade die Transfers voranzutreiben.“ Mit Coach Ewertz handelt er zudem dessen Aufwandsentschädigung aus. „Ich hoffe nicht, dass er mich deshalb mal auf der Ersatzbank schmoren lässt“, sagt „Moppi“ („Früher war ich etwas moppeliger“) wie sie ihn in Fußballkreisen nennen, mit einem verschmitzten Lächeln.
Einen Grund, den Angreifer nicht aufzustellen, gibt es normalerweise freilich nicht: Seit Jahren zählt er zu den treffsichersten Offensivleuten in der Eifel, traf in der abgelaufenen Saison trotz längerer Verletzungspause in 17 Spielen immerhin noch acht Mal. Eine Saison zuvor erzielte er 16 Treffer und markierte davor in zwei Spielzeiten wiederum je 21 Tore. Angebote anderer Vereine gab es immer wieder. 2006/07 versuchte sich „Moppi“ beim gerade in die Oberliga abgestiegenen SV Eintracht Trier 05 , fühlte sich dort aber nicht so richtig wohl und kehrte anschließend wieder zurück in die rund 30 Kilometer entfernte Bierstadt. Vor gut zehn Jahren trat er im Rheinlandpokal auch mal gegen seinen FC Bitburg an, gewann mit der Eintracht im Stadion Ost 5:1 und durfte am Ende sogar den Cup in die Höhe recken. Ein Wechsel kommt für ihn wohl nicht mehr in Frage: „Aus der Geschichte hier beim FC Bitburg komme ich jetzt nicht mehr raus. Der Drops ist gelutscht.“ Dass Freundin Lena Krier vom Luxemburger Erstligisten SG Rosport nach Bitburg gewechselt ist und dort künftig zwischen den Regionalliga-Pfosten steht, habe er aber nicht forciert, merkt die Nationalspielerin des Großherzogtums an: „In der dritthöchsten deutschen Liga zu spielen, ist nochmal eine andere Herausforderung. Von Verbandsseite sieht man das auch positiv.“
Gerne hätte Andreas auch seinen fünf Jahre älteren Bruder Michael, mit dem er einst beim FCB stürmte, der dann aber aus beruflichen Gründen kürzertrat und zum benachbarten Stahler SC wechselte, für ein Vorstandsamt beim FCB begeistert, stieß aber hier auf Granit. Auch Mutter Sigrid – einst Rheinlandmeisterin im Hochsprung – ließ sich dazu nicht bewegen, ist aber mit Feuereifer Zeugin der Spiele mit Neuerburg-Beteiligung: „Ich bin dann immer so nervös, dass ich nicht direkt am Spielfeldrand stehen kann. Stattdessen ziehe ich mich ins Vereinsheim oder ins Auto zurück und schaue von dort aus zu.“ Ein Leben für den Fußball und besonders für ihren Verein: Die Neuerburgs sind auf vielen Ebenen beim FC Bitburg nicht mehr wegzudenken.
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