Von der Regionalliga Bayern in die Kreisliga und zurück: Torjäger Fabian Eberle (33), der den VfB Eichstätt im Sommer 2021 in Richtung des SV Wettelsheim verlassen hatte, packt noch einmal der sportliche Ehrgeiz. In der nächsten Saison geht er überraschend wieder vier Ligen höher für Eichstätt auf Torejagd. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Eberle über die schnelle Rückkehr in die 4. Liga.
FUSSBALL.DE: Nur ein Jahr nach Ihrem Wechsel in die Kreisliga zum SV Wettelsheim geht es für Sie zurück nach Eichstätt in die Regionalliga Bayern. Lange scheinen Sie es ohne den VfB nicht ausgehalten zu haben, Herr Eberle!
Fabian Eberle: (lacht) So kann man es auf jeden Fall sehen.
Was sind die Gründe für das Comeback in der Regionalliga? Ursprünglich wollten Sie kürzer treten und in die Trainerkarriere starten.
"Ich möchte den Spaß am Fußball wiederfinden"
Eberle: Ich habe gemerkt, dass ich noch nicht dazu bereit bin, meinen sportlichen Ehrgeiz so sehr zurückzuschrauben. Fußball macht mir am meisten Spaß, wenn ich an mein Leistungsmaximum gehen kann. In der Kreisliga kann ich das nicht. Außerdem gibt es bei mir im Sommer eine berufliche Veränderung, die mir mehr Zeit ermöglicht. Während meine Frau Anne als Gymnasiallehrerin für Mathematik und Sport künftig mehr arbeitet, trete ich als Grundschullehrer etwas kürzer und kümmere mich mehr um die Kinder. So bin ich flexibler und kann abends wieder öfter zum Training fahren.
Haben Sie sich in der Kreisliga unterfordert gefühlt? 21 Tore in elf Spielen sind eine Hausnummer!
Eberle: Unterforderung ist - glaube ich - das falsche Wort. Es wird in der Kreisliga einfach ein anderer Fußball als in der Regionalliga gespielt. Daran konnte ich mich nicht wirklich gewöhnen. Ich war in den vergangenen Monaten nicht ausgeglichen genug, das hat auch meine Frau gemerkt. Deshalb unterstützt sie mich sehr beim Vorhaben, noch einmal in der Regionalliga zu spielen.
Wie gefällt es Ihnen denn sonst in der Kreisliga?
Eberle: Ich kenne den niederklassigen Amateurfußball ja noch von früher - ich habe lange genug in der Kreisliga gespielt. Für uns läuft es sehr gut, wir mischen ganz vorne mit und sind auf Titelkurs. In meiner Doppelrolle als Stürmer und Co-Trainer fühle ich mich grundsätzlich auch wohl. Das Problem ist wie gesagt nur, dass ich nicht an meine Leistungsgrenze gehen kann. Und das überschattet die positiven Dinge.
Wie nehmen Ihre Teamkollegen Ihren frühen Abschied auf?
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Eberle: Sie haben Verständnis dafür und sind mir nicht böse. Meine Rückkehr nach Eichstätt wird auf keinen Fall negativen Einfluss auf unsere Leistungen in den kommenden Wochen haben.
Und was sagen Ihre alten und neuen Mannschaftskollegen aus Eichstätt?
Eberle: Ich hatte in den zurückliegenden Monaten weiterhin viel Kontakt zu ihnen. Sie freuen sich sehr, dass ich bald wieder da bin. Den einen oder anderen flapsigen Spruch konnten sie sich aber nicht verkneifen. (lacht)
Zum Beispiel?
Eberle: Dass die Kapitänsbinde jetzt beispielsweise anderweitig vergeben sei und ich nicht zu denken brauche, dass ich sie zurückbekomme. (lacht) Das ist natürlich nur spaßig gemeint. Beim VfB hatten wir immer eine sehr homogene und freundliche Mannschaft, in der es kaum Konflikte gab. Das wird in der nächsten Saison nicht anders sein.
Welche Ziele verfolgen Sie bei Ihrer Rückkehr in die 4. Liga?
Eberle: Ich möchte den Spaß am Fußball wieder finden und den Jungspunden noch einmal Konkurrenz machen. Klar ist, dass ich spielen will und mich nicht mit einem Platz auf der Ersatzbank zufriedengeben werde. Ein weiteres Ziel ist es, die 100-Tore-Marke im Trikot des VfB Eichstätt zu knacken. Aktuell sind es 89 Treffer. Noch muss ich also ein paarmal knipsen!
Zuvor soll aber noch die Meisterschaft in der bayerischen Kreisliga West Neumarkt/Jura mit dem SV Wettelsheim her, oder?
Eberle: Absolut. Wir wollen unbedingt aufsteigen und es wäre schön, wenn ich mich mit diesem Erfolg aus Wettelsheim verabschieden könnte. Dafür werde ich in den kommenden Wochen noch einmal alles raushauen.
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW