Turban-Torschütze Ernes Matjaz: Wie einst Dieter Hoeneß
Der Matchwinner kam als Letzter zur Pokalsieger-Party des RSV Eintracht 1949 Stahnsdorf. Vizekapitän Ernes Matjaz hatte noch einen anderen "Termin".
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Julien (4. v.l., untere Reihe) mit seinem Studententeam 2013. [Foto: privat]
Julien Hurault ist Student, Franzose und fußballverrückt. In München lernte er nicht nur neue Freunde, sondern auch die deutsch-französischen Unterschiede auf dem Rasen kennen. Seine Leidenschaft hat er auch in Deutschland nicht aufgegeben - obwohl zunächst eine Verletzung seine Pläne durchkreuzte.
Ausverkaufte Allianz-Arena. Der FC Bayern ist gerade dabei, den OSC Lille nach allen Regeln der Kunst vorzuführen – 5:0 steht es bereits zur Pause. Ausgelassene Stimmung auf den Rängen, nur einer möchte sich nicht so recht freuen. Es ist Julien Hurault. Der junge Franzose befindet sich zu diesem Zeitpunkt erst seit einigen Wochen in München. Es ist der 7. November 2012.
Das Spiel in der Gruppenphase der Champions League endet 6:1. Für Julien alles andere als ein Wunschergebnis, schließlich unterstützte er in der Allianz-Arena seine Landsleute. „Das habe ich aber nicht laut gesagt“, sagt er und ersparte sich damit wohl die Häme seiner Freunde. Rückblickend zählt er diesen Tag zu den schönsten Erlebnissen in Deutschland. Zumindest, was den Fußball angeht.
"In Deutschland überlegt man weniger und geht offensiv drauf"
Doch zurück zum Anfang. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Bretagne begeisterte sich Julien schon früh für den Fußball. Im Alter von sechs Jahren schloss er sich dem örtlichen Verein, dem AS Livré Mecé an und jagte dort für viele Jahre dem runden Leder hinterher. Besonders gerne erinnert er sich an ein wichtiges Pokalhalbfinale. Knapp 200 Zuschauer seien damals zu dem Juniorenspiel gekommen.
Als er jedoch sein Maschinenbau-Studium begann, musste er seinem Heimatverein den Rücken kehren. Zunächst studierte er im nahe gelegenen Rennes, später zog es ihn nach Lyon. Den Fußball wollte er nach dem Umzug dennoch nicht aufgeben. Und so schloss er sich einem Studententeam an, das er in seinem zweiten Jahr sogar als Spielertrainer anführte.
Das absolute Highlight erlebte er bei einem Universitäts-Turnier in Lyon. Rund 3.000 Studenten nahmen am Wettbewerb teil, am Ende siegte Julien mit seinem Team und ließ sich von etwa 600 Zuschauern feiern: „Die Stimmung war echt cool. Alle haben gesungen und uns angefeuert.“
Im Herbst 2012 ließ Julien schließlich auch Lyon hinter sich und zog nach München. In der bayerischen Landeshauptstadt strebte er einen Doppelabschluss an, der sowohl in Frankreich, als auch in Deutschland anerkannt ist. Fußballerisch erhoffte er sich in München, neue Erfahrungen zu sammeln. Allerdings durchkreuzte ein Kreuzbandriss seine Pläne kurz vor dem Umzug.
Erst Monate später wagte er sich wieder an den Ball. Freunde nahmen ihn mit in eine Soccerhalle, immer wieder trafen sie sich zum Freizeitkick. Auch an einem Turnier der Universität nahm Julien mit seinen Freunden teil. Ohnehin habe er in Deutschland durch den Fußball schnell neue Leute kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Weniger Glück hatte er allerdings in Sachen Verein.
Als er zum ersten Mal das Training des FC Alte Haide besuchte, missfiel ihm die Stimmung in der Mannschaft. „Das kommt natürlich auf den Verein an, aber dort hat es keinen Spaß gemacht. Es wurde nur gespielt, es gab keine Übungen und nach dem Training sind alle gleich nach Hause gegangen“, so Julien. Mit dem Start der Semesterferien kehrte er dem Verein den Rücken und versuchte es erst im Oktober 2014 wieder bei einem neuen Verein.
Im Team des SC Baierbrunn fühlte er sich deutlich wohler. Besserer Trainer, bessere Stimmung. Ins Training ging Julien deshalb regelmäßig, ob er auch Spiele für den Klub bestreiten wird, weiß der Franzose aber nicht: „Dafür benötige ich einen Spielerpass und das kostet eine Gebühr.“
Die fußballerischen Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich sind dem 24-Jährigen in den Einheiten jedenfalls sofort ins Auge gefallen. „In Frankreich schaut man erst einmal, was passiert und wartet ab. In Deutschland überlegt man weniger und geht offensiv drauf.“ Schon bald wird er wohl ein weiteres Land kennenlernen. Wieder steht ein Umzug an. Denn Julien plant im Mai nach Genf zu ziehen - für die Jobsuche und: um Fußball zu spielen. Das hat er sich fest vorgenommen.
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