Bolzplatz-Feeling und ohne Ende Fußball-Liebe
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Bodenständig und heimatverbunden: Olympiasieger Gerd Kische.[Foto: imago/Robert Michael]
Er gilt bis heute als der beste Spieler, den der FC Hansa Rostock je hatte: Gerd Kische ist in der Hansestadt und in ganz Mecklenburg-Vorpommern eine Legende. Mit der Nationalmannschaft der DDR wurde er 1976 (3:1 über Polen) in Montreal Olympiasieger. Zwei Jahre zuvor gehörte der Außenverteidiger zu der Elf, die bei der WM 1974 in der Vorrunde den späteren Weltmeister Bundesrepublik Deutschland in Hamburg durch ein Tor von Jürgen Sparwasser überraschend mit 1:0 geschlagen hatte.
Mit inzwischen 67 Jahren kehrt Kische in der neunten Spielklasse nun noch einmal auf die Fußballbühne zurück. Der Teterower hat bis zum Saisonende den Trainerposten beim SV Jördenstorf übernommen. Ein Olympiasieger in der Kreisoberliga. Ein Freundschaftsdienst. Und eine Premiere. Denn auf der Trainerbank war der frühere Fußballfunktionär noch nie tätig.
Und eigentlich hatte er das auch gar nicht mehr vor. „Aber ich bin nur zehn Kilometer Luftlinie von Jördenstorf entfernt geboren und ein sehr bodenständiger Mensch“, erklärt Kische. Seit seinem Karriereende lebt er wieder im Kreis Rostock.
„Für unseren Verein ist Gerd Kische ein absoluter Glücksfall“
Ein Jagdfreund, dessen Sohn beim SV Jördenstorf spielt, hat ihm erzählt, dass der Verein auf Trainersuche sei und sich auch strukturell neu aufstellen wolle. Einmal angefixt, konnte der erfahrene Fußballfunktionär zum Werben des Vereins aus dem Rostocker Umland nicht 'Nein' sagen. Kische: „Ich habe auch daran gedacht, dass ich auf meinem Weg zum Nationalspieler viel Unterstützung aus dieser Region erhalten habe und nun etwas davon zurückgeben kann.“
Nach dem Zusammenbruch der DDR kehrte der streitbare Querkopf zu Beginn der 1990er-Jahre zu seinem Verein Hansa Rostock zurück und wurde dort zunächst Vize-Präsident, dann Präsident und Manager. In seine Amtszeit fiel die letzte DDR-Meisterschaft des Vereins unter Trainer Uwe Reinders. Dann folgte der Abstieg aus der Bundesliga. Als Manager brachte er die Hansa-Kogge wieder auf Kurs. Er baute in der 2. Bundesliga ein neues Team und holte dank seines Kennerblicks Talente wie Stefan Beinlich zum Klub. 1995 gelang Hansa der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Rostock wurde für Jahre zum Leuchtturm des Ostens, war letzter Vertreter der damals noch neuen Bundesländer in der Bundesliga.
Kische wechselte kurz vor dem Aufstieg zum damaligen Regionalligisten 1. FC Union Berlin. Aber dieses Gastspiel dauerte - wie ein späteres Engagement beim FC Anker Wismar - nur wenige Monate. Danach hat er sich aus dem aktiven Fußball zurückgezogen und sich um seine Tätigkeit als Bauträger gekümmert. Im Herzen aber blieb er ohnehin stets bei Hansa, wo er nach wie vor Ehrenmitglied ist.
Nun kann man also in der am 10. März beginnenden Rückrunde in der Kreisoberliga Staffel II Warnow eine echte Figur der deutschen Zeitgeschichte an der Seitenlinie erleben. „Je oller, je doller“, lacht Kische, dem der neue Job viel Spaß zu machen scheint. Die eigentliche Trainingsarbeit sei kein Problem. „Ich muss eher aufpassen, dass ich mich selbst bremse. Schließlich habe ich es hier nicht mit Profis zu tun, sondern mit Jungs, die tagsüber hart arbeiten müssen.“
Die schauen natürlich zum Ex-Nationalspieler auf, können viel von ihm lernen. „Für unseren Verein ist Gerd Kische ein absoluter Glücksfall“, bestätigt der SVJ-Vorsitzende Gerold Pehl. In sechs Monaten soll für Kische in Jördenstorf aber wieder Schluss sein. So hat er es sich gewünscht. Aber vielleicht bleibt er ja doch länger. Gerd Kische ist schließlich immer für eine Überraschung gut.
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