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Virtuell mit Spielern handeln. Das kennt man aus der Bundesliga, aber nicht aus dem Amateurfußball. Noch nicht. [Foto: Denis de Haas]
Lars Höcker und Christoph Steinmetz vom SC Werden-Heidhausen hatten eine verrückte Idee: virtuell mit Amateurfußballern handeln, punkten und Titel feiern. Mit einem Kumpel, der ein Händchen fürs Programmieren hat, setzten sie ihre Idee in die Tat um. Seit März 2016 ist "Famos" online.
Alles begann an einem nasskalten Nachmittag im Spätherbst 2014. Lars Höcker und Christoph Steinmetz waren am Sportplatz des SC Werden-Heidhausen in Essen. Sie schauten der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A zu. Es war kein schönes Spiel an diesem Novembertag. Viele Fehlpässe, wenig Torchancen, keine Treffer. Die Zuschauer vertrieben sich die Zeit mit Flachsereien.
"Wir haben schon Anfragen aus Köln, Frankfurt und Magdeburg erhalten"
Höcker und Steinmetz sprachen über Internet-Managerspiele. Sie fragten sich, warum es diese für die Bundesliga, aber nicht für die Kreisliga A Essen Süd-Ost gibt. "Dann hätte selbst dieses trostlose Spiel seinen Reiz. Immerhin kann man mit seinen aufgestellten Spielern mitfiebern und auf Punkte hoffen", sagte Lars Höcker damals. Christoph Steinmetz schmunzelte und nickte.
Später erzählten sie Christian Wenning von diesem ungemütlichen Nachmittag am Sportplatz – und ihrer fixen Idee. Ihr Kumpel kennt sich zwar im Amateurfußball nicht aus. Dafür hat Christian Wenning Ahnung vom Programmieren. Damit ergänzte er das Team, das es Fußball-Verrückten möglich macht, seine eigene Kreisliga-Mannschaft zu managen. Ihr in Deutschland wohl einzigartiges Projekt nannte das Trio Famos. "Fußball Amateur Manager Online Spielen" verbirgt sich hinter diesem Akronym. Wer sich anmeldet, kann wie Michael Zorc, Max Eberl oder Klaus Allofs um Spieler bieten und mit seiner Mannschaft um den Titel spielen.
Von der Idee bis zum ersten Spieltag vergingen rund eineinhalb Jahre. Zunächst einmal brauchten die Entwickler Daten. "Wir kennen uns zwar in der Liga aus, aber alles wussten wir auch nicht", sagt Lars Höcker (26), der für Werdens erste Mannschaft in der Bezirksliga spielt. Sie schrieben sämtliche Klubs aus der Kreisliga A an und ließen sich die Kaderlisten zuschicken. Rund 800 Spieler haben sie in die Datenbank eingepflegt. Alle aufgeschlüsselt nach Positionen, das ist wichtig für die Punktevergabe. Dieser liegen die tatsächlichen Ereignisse in der Kreisliga A zugrunde. "Wenn ein Abwehrspieler trifft, bekommt derjenige, der ihn in seinem Team hat, entsprechend mehr Punkte", erklärt Christoph Steinmetz (31), der beim SC in der 3. Mannschaft spielt. Stürmer, die an einem Spieltag torlos bleiben, sorgen für Minuspunkte.
Dass die Manager ihren Spielern im Alltag begegnen können, sorgt für einen zusätzlichen Reiz. Wer seinen vermeintlichen Top-Mittelfeldmann aus der Disco stolpern sieht, setzt diesen schon mal auf die Transferliste und sucht nach Ersatz. "Die Marktwerte berechnen sich nach Angebot und Nachfrage", sagt Lars Höcker. Dafür hat Programmierer Christian Wenning einen Algorithmus entwickelt. Die Werte der Spieler liegen zwischen 250 und mehr als 2000 Euro. Wer beispielsweise Niklas Nadolny, den Torjäger des Heisinger SV kaufen will, muss sein Konto plündern.
Virtuelles Geld generieren die Manager übrigens nicht nur durch Verkäufe und Punktprämien. Bei Famos kann man auch ins Stadionumfeld investieren. Ein Würstchenstand oder ein Kinderspielplatz sorgen zumeist für höhere Einnahmen. Durch diese kann der Manager wiederum seinen Wunschspieler bezahlen. Virtuelles Geld gibt es auch für die Gewinner beim Kreisliga-Tippspiel oder beim Quiz. "Uns sind in der Entwicklungsphase immer neue Features eingefallen. Deshalb hat es auch etwas gedauert, bis wir richtig loslegen konnten", sagt Lars Höcker.
Im März 2016 war es dann so weit. Der Ball rollte erstmals bei Famos. Mehr als 700 Spieler haben sich seitdem angemeldet. Sie wetteifern in privaten Ligen mit ihren Freunden oder nehmen an einer öffentlichen Liga mit unbekannten Gegnern teil. Programmierer und Hobby-Manager Christian Wenning kämpft mit seiner Mannschaft um die Meisterschaft. Lars Höcker und Christoph Steinmetz tummeln sich im Mittelfeld. Allerdings stört sie das nicht. Den beiden Hobby-Fußballern gefällt die durchweg positive Resonanz auf Famos. Die Hunderte von Stunden, die sie in die Entwicklung investiert haben, scheinen sich auszuzahlen. Und auch die Auswertungen am Sonntag sehen die drei nicht als vergeudete Zeit an. Sie verdienen zwar kein Geld mit Famos. Dafür gibt es Anerkennung in der Essener Fußballszene – und weit darüber hinaus. "Wir haben schon Anfragen aus Köln, Frankfurt und Magdeburg erhalten. Da gibt es Ligen, die unser Konzept übernehmen wollen", sagt Christoph Steinmetz.
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