Petersen: "Das Ehrenamt ist nicht hoch genug zu bewerten"
Nils Petersen kann nicht ohne Fußball. Der ehemalige Nationalspieler kickt für die Sportfreunde Oberried II in der Kreisliga B. Mit FUSSBALL.DE spricht er darüber.
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Siebenbach: Chance auf DFB-Pokal "wird für uns in den nächsten zehn Jahren nicht wiederkommen."[Foto: Imago]
Im Viertelfinale um den Niederrheinpokal gelang dem Oberligisten FC Büderich eine große Überraschung. Gegen den Wuppertaler SV aus der Regionalliga West setzte sich der Klub aus Meerbusch dank eines Last-Minute-Tores 1:0 durch und zog damit ins Halbfinale ein. Schon der Einzug in das Achtelfinale war das bis dahin beste Ergebnis. Jetzt ist sogar die Qualifikation für den DFB-Pokal ganz nah.
Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der 36 Jahre alte Büdericher Trainer und ehemalige Torhüter Sebastian Siebenbach, der im Berufsleben bei einem Geldinstitut den Versicherungsbereich leitet, über den bislang größten Erfolg in der Vereinsgeschichte - und ein mögliches Livespiel am "Finaltag der Amateure".
FUSSBALL.DE: Ihr Team hat mit dem Einzug ins Halbfinale um den Niederrheinpokal für eine Sensation gesorgt. Wie haben Sie das hinbekommen, Herr Siebenbach?
Sebastian Siebenbach: Wir sind schon gut in die Partie gestartet, hatten nach zwei Minuten bereits den Führungstreffer durch Yasin Pirnal auf dem Fuß, der jedoch am WSV-Torhüter scheiterte. Diese Aktion hat uns Selbstvertrauen und Auftrieb gegeben. Wir waren überrascht, dass sich der WSV im weiteren Spielverlauf fallen ließ und vor allem auf Umschaltaktionen setzte. Natürlich hatte der Wuppertaler SV mehr Ballbesitz und Torchancen, aber wir haben sehr gut dagegengehalten.
Ab welchen Zeitpunkt haben Sie an den möglichen Pokalcoup geglaubt?
Siebenbach: Wichtig war, dass wir es geschafft hatten, ohne Gegentor in die Halbzeitpause zu kommen. In der Schlussphase hatte ich dann in der Tat das Gefühl, dass die Partie in unsere Richtung kippen könnte. Zum Gück ist uns mit der letzten Aktion der Lucky Punch gelungen. Die Partie hat viele Körner gekostet. In der Verlängerung wäre es für uns sicherlich noch schwerer geworden.
Was war aus Ihrer Sicht der Schlüssel zum Erfolg?
Siebenbach: Wir haben mit einer unglaublichen Leidenschaft unser Tor verteidigt und wenig zugelassen. Bei der einen oder anderen WSV-Chance hatten wir auch das nötige Matchglück auf unserer Seite. Das gehört bei einem solchen Spiel dazu.
Was bedeutet der Erfolg für den Klub?
Siebenbach: Für den FC Büderich ist der Einzug in das Halbfinale etwas Großartiges. Wir haben jetzt schon Historisches erreicht.
Ihr Team ist maximal noch zwei Schritte von einer möglichen Teilnahme am DFB-Pokal entfernt, vielleicht sogar nur noch einen. Wie fühlt sich das an?
Siebenbach: Es wäre gelogen, wenn ich jetzt behaupten würde, nicht schon mal daran gedacht zu haben. Theoretisch könnte bereits der Finaleinzug reichen, falls der MSV Duisburg als klassenhöchster Verein den Pokal gewinnt und am Saisonende unter den besten vier Mannschaften in der 3. Liga landet. Andererseits findet unser Halbfinale erst im März 2026 statt. Bis dahin kann noch viel passieren. Auch ohne die DFB-Pokalteilnahme wäre schon das Erreichen des Endspiels ein riesiger Erfolg für uns. Im Rahmen des Finaltags der Amateure würde der FC Büderich dann ein Livespiel im Fernsehen bekommen. Das wäre für uns als Verein unglaublich.
Von den Pokalauftritten einmal abgesehen: In der Oberliga läuft es für den FC Büderich in dieser Saison nicht optimal. Woran liegt das?
Siebenbach: Eines vorweg: Grundsätzlich bin ich mit unserem Abschneiden gar nicht so unzufrieden. Obwohl wir aktuell nur den 14. Tabellenplatz belegen, haben wir gerade einmal vier Punkte Rückstand auf Rang fünf und dazu noch ein Spiel weniger absolviert. Im Sommer hatten wir einen riesigen personellen Umbruch im Kader vollzogen. Bislang haben wir in jedem Spiel sieben bis acht Zugänge eingesetzt. Bis die Automatismen greifen, benötigt man Zeit. Wenn wir möglichst schnell in ein ruhiges Fahrwasser kommen und frühzeitig den Klassenverbleib sichern, sind wir alle zufrieden.
Wie schwierig ist es, das Team nach dem Pokalhöhepunkt auf die Partie am Freitag gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Kleve 63/03 vorzubreiten?
Siebenbach: Wir wollen den Schwung mitnehmen und möglichst in der Meisterschaft nachlegen. Ich kann bei meiner Mannschaft keinerlei mentale Probleme erkennen.
"Pokal oder Klassenverbleib? Ich würde mich für den DFB-Pokal entscheiden, weil man das als Oberligist wahrscheinlich nur einmal im Leben schafft"
Was wäre Ihnen lieber: die Teilnahme am DFB-Pokal oder der Klassenverbleib in der Oberliga?
Siebenbach: Über dieses Thema habe ich bereits mit unserem 1. Vorsitzenden Benedikt Niesen gesprochen. Ich würde mich für den DFB-Pokal entscheiden, weil man das als Oberligist wahrscheinlich nur einmal im Leben schafft. Sollten wir absteigen, hat man sofort die Chance, wieder aufzusteigen. Die Möglichkeit, im DFB-Pokal dabei zu sein, wird für uns in den nächsten zehn Jahren wohl nicht wiederkommen.
Ihr Kapitän Kevin Weggen hat bereits Erfahrungen im DFB-Pokal gesammelt. Wie wichtig ist der Routinier für Ihr Team?
Siebenbach: Kevin ist mit dem VfB Lübeck in der Saison 2016/2017 gegen den FC St. Pauli im DFB-Pokal ausgeschieden. Er ist unser Kapitän und Leitwolf. Er geht voran und soll die junge Mannschaft führen. Kevin ist mit seiner Erfahrung extrem wichtig für unser Spiel.
Haben Sie einen Wunschgegner, falls es mit dem DFB-Pokal klappen sollte?
Siebenbach: Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Sollte es so kommen, würde ich mir den Rekordmeister FC Bayern München wünschen. Wenn nicht, dann sollte es mit Borussia Dortmund, FC Schalke 04, Fortuna Düsseldorf oder Borussia Mönchengladbach einer der großen Westvereine sein.
Sie haben auch selbst in der Oberliga für den VfB 03 Hilden und SC Düsseldorf West gespielt, sich beim FC Büderich vom Torwart- zum Cheftrainer hochgearbeitet. Was war Ihr bislang das persönliche Highlight in Ihrer Karriere?
Siebenbach: Ich hatte meine aktive Laufbahn mit 29 Jahren beendet, bin als ehemaliger Torhüter mit dem VfB 03 Hilden von der Landes- in die Oberliga aufgestiegen. Das, was wir aber jetzt mit dem FC Büderich erreicht haben, ist eine ganz andere Hausnummer.
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