Mit Sohn, Neffe, Schwager, Bruder und Vetter in einem Verein: Die familiäre Rückendeckung für Franz-Josef Blang bei der DJK St. Matthias Trier ist sehr ausgeprägt. „Wir sind eine echte Fußballerfamilie. Bei uns dreht sich vieles ums Kicken und die DJK“, bekennt das Vereinsurgestein. Auch nach seinem Abgang als Trainer will er seinem Klub - selbstverständlich - treu bleiben.
„Bei uns sind die Wege ganz kurz“, lacht Franz-Josef Blang. Als Coach hat er gerade die erste Mannschaft zum Klassenverbleib in der Rheinland-Bezirksliga West geführt und wurde dabei maßgeblich von seinem Bruder Josef als Betreuer und Vetter Manfred als Assistent auf der Trainerbank unterstützt. Auch Schwager Marco Weiersbach half neben seinem Job als A-Juniorentrainer bei der ersten Mannschaft als Betreuer aus. Franz-Josefs Sohn Michael, der drei Jahre lang unter dem früheren Lautern-Idol Harry Koch beim SV Eintracht 66 Dörbach in der Rheinlandliga gespielt hat, war genauso wie sein Cousin Stefan Castello der verlängerte Arm auf dem Feld. Wenn Not am Mann war, steht deren Vetter, Noch-A-Junior Herbert Weiersbach, auch schon mal zwischen den Pfosten oder rückt Schwager Steven Alten aus der zweiten Mannschaft auf.
"Am Frühstückstisch haben wir die Taktik fürs anstehende Spiel diskutiert – und beim Abendessen nochmal alles beleuchtet. Oft mit Verlängerung"
Im Trierer Süden wohnen die Familien Blang, Castello und Weiersbach nur einen Steinwurf voneinander entfernt – auch deshalb wurden viele Dinge bis jetzt auf dem kleinen Dienstweg geregelt. „Am Frühstückstisch haben wir da auch schon mal die Taktik fürs anstehende Spiel diskutiert – und beim Abendessen wurde dann nochmal alles beleuchtet. Oft mit Verlängerung“, verrät Michael Blang schmunzelnd. Bereits in der DJK-Jugend waren Vater Franz-Josef und Onkel Manfred seine Trainer.
Dass sein Vater nun nach zuletzt zehn Jahren als Coach der ersten Mannschaft ebenso aufhörte, wie dessen Vetter Manfred und Schwager Weiersbach, hatte etwa nichts damit zu tun, dass sich der Rest des Vereins zu sehr von der Familie eingeschränkt fühlte, wie Vorsitzender Helmut Hein klar stellt: „Was sie hier in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten als Spieler und dann auch als Trainer oder in anderer Funktion geleistet haben, ist einfach sensationell. Der Name Blang stand und steht für große Kontinuität bei der DJK St. Matthias Trier. Ich bin überzeugt davon, dass da auch in Zukunft noch was geht.“
Der DJK-Chef dürfte damit nicht Unrecht haben: Franz-Josef Blang (führte die erste Mannschaft seit 2006 von der Kreisliga C in die Bezirksliga und feierte so drei Aufstiege) hat bereits signalisiert, bei den nächsten Wahlen für ein Vorstandsamt zu kandidieren. „Trainer war ich jetzt mal lange genug. Doch die DJK ist mein Leben. Das wird auch so bleiben“, bekennt der 53-Jährige, einst selbst ein gefürchteter Torjäger bei den Mattheisern. Der elf Jahre ältere Manfred will mit seiner Ehefrau Elke weiter in der Vereinsheim-Bewirtung aktiv sein.
„So schnell werden sie uns nicht los hier“, sagt „Man“ Blang mit einem Augenzwinkern. Die enge Familienbande wirft mitunter aber auch Schwierigkeiten auf: Michael gab bereits vor zwei Jahren sein Kapitänsamt ab, wollte gegenüber Trainer und Vater sowie den Mannschaftskameraden „etwas unabhängiger sein“, wie er es ausdrückt.
Nicht nur die Liebe zur DJK St. Matthias Trier vereint die Großfamilie Blang übrigens, sondern auch noch das klare Bekenntnis zu Borussia Mönchengladbach. Beruflich haben Marco Weiersbach und Michael Blang eng miteinander zu tun – in der Dachdeckerfirma von Michaels Vater Franz-Josef.