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Blindenfussball |26.12.2018|13:00

Ganz anders - und total normal

Serdal Celebi (Nr. 10) und das "Tor des Monats": "Das war einfach geil, unbeschreiblich".[Foto: DFB]

Serdal Celebi (34) wurde 2017 Deutscher Meister, schoss dieses Jahr als erster Blindenfußballer das „Tor des Monats“ und durfte die Achtelfinal-Paarungen des DFB-Pokals ziehen. Der Blindenfußball hat ihm viel gegeben. Mindestens genauso viel gibt er nun an die Gesellschaft zurück.

Er dribbelt den Ball gekonnt zwischen dem linken und rechten Fuß hin und her, ist schnell und wendig, geht entschlossen in die Zweikämpfe und hat einen starken Schuss. Serdal Celebi bringt alles mit, was einen guten Fußballer ausmacht. Nur eines kann er nicht: sehen. Mit zwölf Jahren verlor er aufgrund einer Netzhautablösung nach und nach sein Augenlicht. „Bevor ich blind wurde, habe ich immer total gerne auf der Straße Fußball gespielt. Plötzlich konnte ich das nicht mehr“, sagt er. Ein schwerer Schicksalsschlag, der sein Leben veränderte. Es dauerte, dies zu begreifen, zu verarbeiten, damit klarzukommen. „Nach drei, vier Jahren habe ich mir gesagt: Egal, ich bin blind, aber ich lebe trotzdem mein Leben.“ Mit dieser Einstellung fand er 2009 auch die Freude am Fußball zurück. Und zwar als er erfuhr, dass der FC St. Pauli eine Blindenfußball-Sparte bietet. „Das hat mich sofort gepackt“, sagt er.

Heute ist er der vielleicht bekannteste in Deutschland aktive Blindenfußballer. Grund dafür ist ein Tor, dass er am 25. August im Finale der Deutschen Blindenfußball-Meisterschaft gegen den MTV Stuttgart erzielte. Die Hamburger lagen mit 0:2 zurück, als sich Celebi den Ball schnappte, sich von vier Gegenspielern nicht aufhalten ließ und unhaltbar ins linke obere Eck traf. Sein Treffer konnte zwar nichts mehr an der Niederlage ändern, war aber so schön, dass dieser in der ARD-Sportschau zum „Tor des Monats August“ gekürt wurde. Das war noch nie einem Blindenfußballer gelungen. „Das war einfach geil, unbeschreiblich“, sagt Celebi.

Zu Gast im Fernsehen

"Ich hätte gerne ein richtig derbes Spiel wie Schalke gegen Dortmund gezogen."

Ähnlich war die Gefühlslage, als er in der ARD das Achtelfinale des DFB-Pokals auslosen durfte. Borussia Dortmund gegen Werder Bremen, Hertha BSC gegen den FC Bayern München – all die Begegnungen, die am 5. und 6. Februar ausgetragen werden, hat der Blindenfußballer gezogen. „Ich hätte gerne ein richtig derbes Spiel wie Schalke gegen Dortmund gezogen“, sagt er rückblickend und fügt hinzu: „Das hat zwar nicht geklappt. Aber dafür habe ich die Lose so gezogen, dass fast alle Zweitligisten zu Hause spielen dürfen. Das ist fair.“ Allzu aufgeregt war er laut eigener Aussage nicht. Warum auch? Celebi ist medienerfahren, war unter anderem bei der RTL-Sendung „Stern TV“ zu Gast und gibt auch Zeitungsjournalisten häufig Interviews. „Ich sehe mich als Botschafter des Blindenfußballs“, sagt er.

Und diese Rolle nimmt er sehr ernst. Er gibt sich nicht damit zufrieden, zu den besten Spielern seines Fachs zu gehören. Celebi möchte die Freude an diesem Sport weitergeben – an Sehbehinderte wie an Sehende, an Kindern wie an Erwachsenen. Daher leitet er auch eine Kinder-Gruppe für Blindenfußball. „Wenn ein Kind zum ersten Training kommt und auch nur einen einzigen Ballkontakt hatte, ist das für uns ein Erfolg“, sagt Celebi. Er strahlt über das ganze Gesicht, wenn er spürt, mit wie viel Eifer die Kinder dabei sind und vor allem wie viel Lebensfreude ihnen das bringt.

Gemeinsam mit seinem Trainer Wolf Schmidt entwickelte er eine eigene Spielform, um das Thema „Inklusion“ voranzubringen. Sehende und Blinde bilden dabei ein Team, wobei nur der Sehbehinderte Tore schießen darf. Der Sehende darf lediglich als Vorbereiter dienen „Das bietet richtig Action mit Zweikämpfen und tollen Pässen, das hat Spaß gemacht“, sagt Celebi. Immer wieder ist er für den Blindenfußball unterwegs, gibt Seminare an Schulen, in Firmen oder sogar im Gefängnis – nicht nur für Blinde, sondern vor allem für Sehende. Mit einer Dunkelbrille auf der Nase, die wegen eventueller Sehkraftunterschiede auch von Blindenfußballern getragen wird, müssen sich die Teilnehmer plötzlich auf die übrigen Sinne verlassen – und vor allem auch aufeinander. „Blindenfußball fördert Teamfähigkeit, Kommunikation und das Miteinander. Daher werden wir häufig gebucht“, sagt Celebi.

Ein Selbstversuch

Tatsächlich ist es eine ganz besondere Erfahrung, in gefühlter Dunkelheit Fußball zu spielen. Man traut sich überhaupt nicht, richtig loszulaufen. Selbst wenn der sehende Übungsleiter einem sagt, man habe freie Bahn, läuft die Angst vor einem Zusammenprall mit irgendetwas oder irgendjemandem mit. Dann kommt auch noch der Ball hinzu: Der hat zwar eine Rassel in sich, sodass die Fußballspieler ihn hören und orten können. Doch das ist einfacher gesagt als getan. Und selbst wenn man den Ball endlich einmal an den Füßen hat und dribbeln möchte, rutscht er einem irgendwie ständig weg. Und dann geht die Suche wieder von vorne los.

Hat der Gegner den Ball, wird es nicht einfacher. Damit der ballführende Spieler weiß, wo die übrigen Akteure sind, muss man immer wieder „Voy, Voy“ (spanisch: Vorsicht, ich komme) rufen. Gar nicht so einfach, wenn man aufgrund der Hektik auf dem Spielfeld eigentlich total aus der Puste ist. Celebi lächelt. „Ich habe mich früher auch darüber geärgert, dass der Ball immer schneller war als ich“, sagt er. Es dauere eine Zeit, bis man ein Gefühl für diesen Sport entwickelt habe.

Vater und Therapeut

Serdal Celebi ist kein Mensch, der mit Schicksalsschlägen lange hadert. „Ich bin glücklich“ sagt er. In seinem Beruf als Physiotherapeut erhält er viel Wertschätzung. Die Patienten wissen zu schätzen, dass er zwar nicht sehen, die Verspannungen aber dafür umso besser spüren kann. Kommt er nach Hause, warten seine sehende Ehefrau Kader und sein einjähriger Sohn Berzan auf ihn: „Mein Leben ist durch mein Kind geregelter. Ich habe wegen meines Beruf, des Blindenfußballs und meiner Familie zwar weniger Zeit für mich. Aber das macht nichts. Mir gefällt mein Leben so wie es ist.“

So entspannt und humorvoll er im Alltag ist, so ehrgeizig ist er auf dem Fußballplatz. Streift er das Trikot seines Vereins über, will er nur noch eins: spielen, spielen, spielen. Wenn sein Trainer im Training zu lange Anweisungen gibt, wird er unruhig. Wolf Schmidt weiß um den Charakter seines Leistungsträgers: „Der Wille zeichnet ihn aus. Es gibt wohl keinen Spieler, der noch mehr Wille und Ehrgeiz mitbringt als Serdal. Aber er hat auch eine gute soziale Wahrnehmung und hört in die Gruppe hinein.“ Celebi weiß eben, dass man im Fußball nur als Mannschaft Titel gewinnen kann. Und davon soll es noch einige geben. „Einmal wurden wir bereits Deutscher Meister. Das war 2017. Gerne würden wir das noch einmal schaffen“, sagt er.

Serdal Celebi wird auch 2019 seinen Teil dazu beitragen, dass die Blindenfußballer des FC St. Pauli erfolgreich sind. Dann gilt es wieder, den Ball zu dribbeln, leidenschaftlich in die Zweikämpfe zu gehen und Tore zu schießen. Genauso wie bei jedem anderen Fußballer auch.

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