DFB-Pokal 24/25: Das sind die Amateurteams
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Beim FC Inter Dragon können User - wie bei einem Managerspiel - über Spielformation, Aufstellung usw. entscheiden [Foto: FC Inter Dragon/R.C. Wolf]
Der FC Inter Dragon hat vergangenen Samstag sein erstes Heimspiel erfolgreich gemeistert. Trotz eines zwischenzeitlichen 0:1-Rückstands drehten die Gastgeber die Partie und bezwangen den TV Grundhof II souverän mit 4:1. Groß dürfte die Freude nicht nur im Alleestadion, sondern auch vor vielen Computern in ganz Deutschland gewesen sein. Der FC Inter Dragon wird nämlich nicht von einem Manager vor Ort, sondern von vielen Usern geleitet, die genauso wie bei einem Fußball-Managerspiel über Spielformation, Aufstellung und Elfmeterschützen bestimmen.
André Bistram ist der Gründer dieses innovativen Fußballvereins. Der ehemalige Bundesligaprofi, der unter anderem für den FC Schalke 04 und Holstein Kiel aktiv war, wurde von seinen beiden computerspielbegeisterten Kindern dazu inspiriert. Jeder User, der zumindest 0,99 Euro im Monat bezahlt, kann aktiv werden. Wie viele zahlende User es nach sechs Spieltagen in der Kreisklasse A von Schleswig-Holstein gibt, möchte Bistram noch nicht verraten. "Aber es sind bereits einige hundert", sagt er im Gespräch mit FUSSBALL.DE . Auf Facebook hat der FC Inter Dragon bereits deutlich mehr als 3000 Fans. Bistram hofft, dass sich viele dieser Interessenten für ein kostenpflichtiges Profil entscheiden. "Den Großteil unserer Einnahmen wollen wir aber über Werbung erzielen", betont er.
Etwa zwei Tage vor jedem Pflichtspiel gibt Trainer Nils Langwadt seine Wunschaufstellung per Video bekannt. Ob seine Elf tatsächlich aufläuft, kann er allerdings nicht beeinflussen. Die User bestimmen per Abstimmung. Für ihre kostenpflichtige Mitgliedschaft erhalten die Hobby-Manager Dragons - praktisch die Währung im Spiel. Je mehr Dragons sie auf einen Spieler setzen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass er auch eingesetzt wird. So kam es, dass der Topstürmer Patryk Smolarek beim Auswärtsspiel gegen FC Wiesharde II auf der Bank saß. "Vermutlich haben die User gedacht, er würde ohnehin spielen und haben ihm deshalb nicht so viele Dragons gegeben", sagt Bistram. Beim jüngsten Heimspiel befand er sich wieder in der Startelf. Zum Glück: Mit seinen zwei Toren war Smolarek der Mann des Spiels.
"Wenn die User hinter dem Projekt stehen, gibt es langfristig keine Grenzen nach oben"
Zukünftig möchten die Entwickler den Usern mehr Informationen über die einzelnen Spieler zur Verfügung stellen, damit sie tatsächlich die besten Spieler aufstellen. Bei einem virtuellen Fußball-Manager dienen die Angaben von Spielerstärken in Zahlen als Orientierung. Beim FC Inter Dragon ist eine Datenbank geplant, der sich zum Beispiel die Zweikampfstatistik aller Spieler entnehmen lässt. "Wir befinden uns noch im Entwicklungsstadium", sagt Bistram, der mit seinen Programmierern auch an einer App für Smartphone und Tablet arbeitet.
Das Highlight eines Fußball-Managerspiels sind die Spieltage - so auch beim FC Inter Dragon. Aktuell sind Video-Zusammenfassungen aller Spiele abrufbar, die mit dem (wenn auch nicht ganz so emotionalen) Kommentar und den Interviews nach dem Spiel ein wenig an die Sportschau erinnern. Schon bald soll es einen Live-Stream der Heimspiele geben. "Wir warten lediglich noch auf unser Mischpult. Dann kann es losgehen", verspricht Bistram. Möglicherweise ist es bereits beim Heimspiel gegen den TSV Eintracht Eggebek am 26. September (ab 13:30 Uhr) soweit. Vier Full HD-Kameras sollen das Spielgeschehen einfangen.
Auch auf einen steigenden Zuschauerandrang wäre der FC Inter Dragon vorbereitet. Das Alleestadion in Schleswig bietet laut Bistram Platz für 5.000 bis 7.000 Zuschauer. Beim ersten Heimspiel waren zwar nur rund 150 Zuschauer vor Ort. Doch mit steigendem Erfolg könnte das Publikum zahlreicher werden. Bistram ist von einer großen Zukunft seiner Mannschaft überzeugt: "Wir sollten in dieser Saison auf jeden Fall aufsteigen. Wenn die User hinter dem Projekt stehen, gibt es langfristig keine Grenzen nach oben." Dass der Saisonstart mit einer Niederlage und einem Unentschieden holprig verlief, führt er darauf zurück, dass Anfang der Saison viele Spieler im Urlaub waren und es zudem viele Verletzungsausfälle gibt. Die letzten vier Spiele wurden gewonnen, sodass der Verein nun auf Tabellenplatz vier steht.
19 Spieler befinden sich aktuell im Kader des FC Inter Dragon. Im Winter möchte der Verein fünf weitere Spieler holen. Weil Robert Nadrau, der zweite Geschäftsführer neben Bistram, eine Firma in Polen besitzt, scouten sie dort besonders gerne nach ambitionierten Fußballern. "Einige unserer polnischen Spieler haben dort in der dritten oder zweiten Liga gespielt. Das sind richtig gute Jungs. Ich kann mir gut vorstellen, den einen oder anderen Spieler einmal an einen höherklassigen Verein abzugeben oder auszuleihen, damit sie sich weiterentwickeln können", sagt Bistram.
Weiterentwickeln soll sich auch das Managerspiel. Bistram möchte, dass die Manager am Computer zukünftig noch mehr Einflussmöglichkeiten haben. Sogar über Vertragsverlängerungen, Transfers oder sonstige Investitionen sollen die User irgendwann entscheiden. Zehn Mitarbeiter, vom Programmierer bis hin zum Marketingbeauftragten, arbeiten nebenberuflich an diesem Projekt. Nicht auszuschließen, dass irgendwann Vollzeitstellen entstehen - spätestens wenn das Konzept des FC Inter Dragon expandiert. Bistram jedenfalls ist zuversichtlich: "Wird das Projekt in Deutschland vernünftig angenommen, könnte es auch eine Mannschaft in England, Polen, Frankreich und anderen Ländern geben."
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