Gerhardus: "Torjägerkanone wäre der Wahnsinn"
Mit 50 Treffern führt Florian Gerhardus die Wertung in der Torjägerkanone für alle in der 10. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht der 38-jährige darüber.
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[Foto: imago/objectivo]
In der Aufstiegsrunde zur 3. Liga will Regionalliga Nord-Meister SC Weiche Flensburg 08 seine erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit dem erstmaligen Sprung in den Profibereich krönen. Nachdem der Klub aus dem hohen Norden, der 2017 durch die Fusion des ETSV Weiche Flensburg mit Flensburg 08 entstanden ist, zunächst den Titel in der Nord-Staffel und dann auch noch am „Finaltag der Amateure“ den Landespokal von Schleswig-Holstein gewonnen hatte (3:0 gegen den Landesligisten Husumer SV), trifft Flensburg nun in den Playoffs am Donnerstag (ab 19 Uhr, im Livestream bei RBB.de) und am Sonntag (ab 14 Uhr, live im RBB) auf den souveränen Nordost-Meister FC Energie Cottbus.
Im Interview mit FUSSBALL.DE spricht Flensburgs Trainer und Ex-Bundesligaprofi Daniel Jurgeleit, der bereits seit 2010 bei Weiche im Amt ist, mit Christian Knoth über die erfolgreiche Saison, die Chancen in der Aufstiegsrunde, Stärken von Gegner Cottbus und den Ausweichspielort Kiel, wo das Hinspiel über die Bühne geht.
FUSSBALL.DE: Schon in der ersten Saison nach der Vereinsfusion hat der SC Weiche Flensburg 08 als Regionalliga Nord-Meister die Chance auf den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga. Ist die Spielzeit damit schon jetzt ein riesiger Erfolg, Herr Jurgeleit?
Daniel Jurgeleit: Absolut. Dass wir nach einem für alle Beteiligten so zeitaufwendigen Zusammenschluss zweier Klubs auf Anhieb erstmals Meister und Landespokalsieger werden, ist außergewöhnlich. Unser Ziel war, uns punktetechnisch erneut zu steigern und weniger Gegentreffer zu kassieren als in der Vorsaison. Beides haben wir erreicht. Weil es diesmal an der Spitze keinen Ausreißer gab, konnten wir uns sogar mit dem Titel belohnen. Stolz sind wir auch auf die erstmalige Teilnahme am DFB-Pokal.
"Die Frage ist, wo Cottbus überhaupt Schwächen hat."
Gegner in den Playoffs ist der FC Energie Cottbus, der mit 31 Punkten Vorsprung Meister in der Regionalliga Nordost wurde. Ihr Team sicherte sich den Titel in der Nord-Staffel dagegen erst am letzten Spieltag. Sehen Sie sich als Underdog?
Jurgeleit: Das ist schwer zu sagen. Vielleicht ist es so, dass sich bei der Auslosung der Aufstiegsrunde zur 3. Liga alle den Nord-Meister als Gegner gewünscht haben. Klar ist: Die Spitzenteams in den anderen Staffeln haben ganz andere Voraussetzungen und einen höheren Etat. Anders als Energie Cottbus, der 1. FC Saarbrücken , Waldhof Mannheim, 1860 München oder der KFC Uerdingen 05 sind wir nun einmal kein ehemaliger Bundesligist, sondern ein Klub, der sich den Sprung in den Profifußball mit weniger Geld, aber dafür umso mehr Arbeit ermöglichen möchte. Wir sind gegen einen Verein wie Cottbus sicher nicht der große Favorit. Aber ich weiß, dass wir gegen solche Teams bestehen können. Wir stehen defensiv sehr stabil und haben genug Qualität, um es zu schaffen.
Könnte es ein Vorteil sein, dass Ihre Mannschaft bis zur letzten Sekunde um den Titel kämpfen musste, während Cottbus seit vielen Wochen als Meister feststeht?
Jurgeleit: Ob das ein Vor- oder ein Nachteil ist, wird man sehen. Ich persönlich finde es gut, dass bei uns durchgängig Spannung da war und wir nicht die Zeit hatten, um uns auszuruhen. Alle Spieler waren dadurch über die komplette Saison zu 100 Prozent konzentriert und müssen ihren Fokus jetzt nicht noch einmal neu setzen. Cottbus hatte dagegen die Möglichkeit, sich wochenlang auf die Playoffs vorzubereiten und einige Leistungsträger zu schonen. Wenn man es von dieser Seite betrachtet, könnte die späte Meisterschaft also auch ein Nachteil sein.
Wo sehen Sie die Stärken des FC Energie?
Jurgeleit: Die Frage ist eher, wo Cottbus überhaupt Schwächen hat. Der FC Energie hat eine komplette Mannschaft, die sowohl defensiv als auch offensiv eine grandiose Saison gespielt hat. 79 Tore und nur 14 Gegentreffer sind schon bemerkenswert. Auf uns wartet eine sehr schwere Aufgabe.
Ihre Mannschaft hat zunächst Heimrecht. Da das Manfred-Werner-Stadion nicht drittligatauglich ist, geht die Partie im Stadion des Zweitligisten Holstein Kiel über die Bühne. Wie bedauerlich finden Sie das?
Jurgeleit: Für unsere Fans ist es natürlich schade, dass wir nicht im Manfred-Werner-Stadion spielen dürfen. Um ehrlich zu sein, bin ich über die Entscheidung aber überhaupt nicht traurig. Es ist nun einmal kein Wunschkonzert und wir können nicht auf Knopfdruck ein drittligataugliches Stadion parat haben. Daher war abzusehen, dass wir ausweichen müssen. Das Holstein-Stadion ist außerdem eine schöne Spielstätte, in dem sowohl ich zu meiner aktiven Zeit als auch viele meiner Jungs bereits gespielt haben. Die Platzanlage ist top, der Rasen ist klasse. Die Bedingungen für ein Aufstiegsspiel könnten kaum besser sein.
Glauben Sie denn, dass eine Heimspielatmosphäre aufkommt?
Jurgeleit: Ich bin davon überzeugt, dass uns viele Fans unterstützen werden und insgesamt eine hervorragende Kulisse herrschen wird. Neben den tausenden Anhängern aus Cottbus kann ich mir gut vorstellen, dass auch einige Fans von Zweitligist Holstein Kiel vor Ort sein werden. Bezogen auf die Atmosphäre sehe ich das Spiel als gute Vorbereitung auf das Rückspiel in Cottbus, wo uns ein Hexenkessel erwartet.
Mit welcher Zielsetzung gehen Sie in das Hinspiel?
Jurgeleit: Wir werden sicher keinen Hurrafußball spielen und so riskieren, frühzeitig in Rückstand zu geraten. Mit einer gewissen Kontrolle wollen wir ein ordentliches Ergebnis erzielen und uns eine gute Ausgangslage erarbeiten.
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