Keeper gefragt: Autogrammjäger in Bezirksliga

Beim TSV Ebersberg muss der Torwart Autogramme geben. In Wiesbachtal wird der Trainer der Heimmannschaft spontan zum Schiedsrichter. Warum das gegnerische Team nichts zu protestieren hatte, verraten wir in unserer Rubrik Kurzpass kurios, die sich Nicht-Alltäglichem aus dem deutschen Amateur-Alltag widmet.

Das erste Autogramm

Direkt nach Abpfiff lief er los, in Richtung Tor, zu seinem Idol – nicht vom FC Bayern München, nein, vom TSV Ebersberg. Der kleine Justin zog ungeduldig am Trikotärmel von Keeper Alex Boschner. „Kann ich ein Autogramm von dir haben?“ Vor lauter Aufregung hatte der junge Mann Stift und Papier vergessen. Der Papa, Reporter vor Ort, musste mit seinen Schreibunterlagen aushelfen - und Boschner erfüllte den Wunsch seines kleinen Fans. „Das war mein erstes Autogramm“, erzählte der 19-jährige Torwart stolz dem Münchner Merkur. Umso besser, dass Boschners Team gegen den TSV Waging in der Bezirksliga Oberbayern Ost zu Hause mit 3:0 gewonnen hatte. Mit seinen Paraden trug der Torhüter maßgeblich zum gelungenen Start in die Rückrunde bei. Und auch Edelfan Justin war glücklich.

Wenn der Trainer pfeifen muss

Plötzliches Ärgernis: Der eingeteilte Schiedsrichter erscheint nicht. So geschehen bei der Partie SG Wiesbachtal II gegen SG Wöllstein/Siefersheim in der C-Klasse Alzey-Worms. Das Spiel ausfallen zu lassen, war für beide Mannschaften keine Option. Also nahm Igor Goncalves, Trainer des Heimteams, die Pfeife und Karten selbst in die Hand. Da beide Vereine ein gutes Verhältnis pflegen, kein Problem für die Wöllsteiner. Sie stimmten zu. Etwas knifflig war es allerdings für den pfeifenden Coach. „Es war nicht einfach, unparteiisch zu sein. Aber ich habe versucht, das Beste daraus zu machen“, erklärte er gegenüber Fupa. Seine Mannschaft war mit der Leistung des Trainers zufrieden. Die Gäste ebenso – kein Wunder, sie hatten 3:0 gewonnen. Goncalves ehrlich: „Wir waren Wöllstein total unterlegen.“