Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Hochzeitsantrag im Stadion: Wahren Rasenromantikern geht da das Herz auf.[Foto: imago sportfotodienst]
Auch in der Kreisliga kommt die Romantik nicht zu kurz: Vom Heiratsantrag nach dem Siegtreffer über das launige Torwandschießen nach der Trauung bis hin zum mannschaftlichen Stimmungstest auf der Hochzeitsfeier auf dem Saal – Amateur-Kicker wissen nicht nur gegenüber ihren Mitspielern, wie große Gefühle gehen. Die neueste Ausgabe der FUSSBALL.DE-Kolumne Amateur-Alltag.
" Ich hatte noch nie Streit mit meiner Frau – bis auf das eine Mal, als sie mit auf das Hochzeitsfoto wollte." (Mehmet Scholl )
Mehmet Scholl scheint ein harmoniebedürftiger Typ zu sein, ein großer Diplomat. Umso mehr überrascht es, dass seine Frau selbst ihn, die Ruhe selbst, mit ihrer unanständigen Forderung aus der Reserve locken konnte. Doch Spaß beiseite: Man liegt wohl nicht allzu falsch, wenn man behauptet, dass viele Fußball-Profis ein recht üppiges Ego mit sich herumschleppen. Zum Prototyp der fehlenden Bescheidenheiten zählt sicherlich auch Cristiano Ronaldo. Entgegen der Vermutung vieler, dass der Portugiese seinen Lebtag als ewiger Junggeselle darauf warten würde, bis ihm das Gesetz die Möglichkeit gibt, sich selbst zu heiraten, soll er nun tatsächlich unter der Haube sein. Die Boulevard-Medien überschlugen sich mit Gerüchten, dass sich CR7 still und heimlich mit seiner Georgina in Marokko vermählt haben soll. Die 25-Jährige soll sich kürzlich verquatscht und über Ronaldo als "meinen Mann" gesprochen haben. Die Theorien schießen nun aus allen Ecken: Die Rede ist von einer Blitz-Hochzeit in Marokko, weil sich Georgina darüber beschwert haben soll, dass sie bei einer Award-Veranstaltung nur als "Begleitung" von CR7 bezeichnet wurde. Den Wahrheitsgehalt vermag ich nicht zu beurteilen, zutrauen würde man dem Weltfußballer eine dekadente Nacht-und-Nebel-Aktion aber schon. Dass bisher noch keine Bilder von der heimlichen Vermählung veröffentlicht wurden, mag damit zusammenhängen, dass sich Ronaldo – ganz im Scholl-Stil – einfach allein für die Hochzeitsfotos hat ablichten lassen.
"Endlich mal wieder saufen im Anzug – geil!"
Aufgepumpte Egos rennen natürlich auch auf den Amateur-Sportplätzen herum. Wenn ein Kreisliga-Kicker die richtige Frau gefunden hat und ihr das Ja-Wort geben möchte, darf dann aber schon ein bisschen mehr Romantik dabei sein. Und man wundert sich, wie viel Kreativität selbst im sonst so stumpfen Libero steckt, wenn er nicht gerade etwas mit dem Ball improvisieren muss, sondern seine Liebste abseits des Spielfelds überraschen möchte. So lassen sich bereits Geschichten über bemerkenswerte Heiratsanträge erzählen. Der Ausführende möchte bei solch einem großen Moment so wenig wie möglich dem Zufall überlassen. Andere buchen direkt das Doppelzimmer in Paris, der "Stadt der Liebe", um dann am späten Abend nach dem Candle-Light-Dinner vor dem Eifelturm-Panorama auf die Knie zu gehen. Die Romantik von matschigen Dorfsportplätzen erschließt sich häufig nur wahren Liebhabern, dennoch kann auch hier ein Moment für die Ewigkeit erzeugt werden. So erzielte ein Amateur-Kicker das siegbringende Tor in der Schlussphase, woraufhin er alle seine jubelnden Mitspieler, die ihn eigentlich unter einer Jubeltraube begraben wollten, wie Slalomstangen umlief und gezielt seine Freundin am Spielfeldrand ansteuerte. Er riss sich auf dem Weg bereits das Trikot vom Leib, unter dem er ein Shirt mit dem Aufdruck "Willst du mich heiraten?" präsentierte. Auf den Knien rutschte er die letzten Meter über den nassen Rasen zu seiner Angebeteten und zog schließlich den Verlobungsring aus seinem Stutzen – ein Hauch von Hollywood auf dem Sportplatz in Castrop-Rauxel. Praktischer Nebenaspekt: Der vom Männerschweiß angefeuchtete Ring flutscht geschmeidig an den Finger der Zielperson.
Nach der Verlobung vergeht natürlich einige Zeit, bis es zur Trauung kommt. Auch hier beteiligen sich die Kollegen vom Fußball natürlich mit ihrem Einfallsreichtum. Fast schon overdressed stehen sie in ihren frisch gebügelten Trainingsanzügen Spalier, schließlich soll der Verein angemessen repräsentiert werden. Um ein bisschen Stimmung in die womöglich lahme Veranstaltung zu bringen, zwingen sie ihren Mitspieler zu einem Torwandschießen gegen seine Braut, die selbstverständlich in ihren hochhackigen Schuhen antreten muss. Diese macht gute Miene zum bösen Spiel – schließlich haben die Jungs vom Fußball es ja lustig gemeint. Am Ende ist sie aber nur heilfroh, wenn sie sich ohne ins teure Kleid getretene Löcher oder einen ohne doppelten Bänderriss aus der Affäre ziehen kann.
Bei der Hochzeitsfeier auf dem Saal geht es schwungvoll weiter – die Kicker wissen schließlich, wie man eine Runde ordentlich bei Laune hält. Bei der Sitzordnung hatte sich das Brautpaar schon Wochen zuvor geeinigt: Der Tisch mit den Fußballern soll so weit wie möglich vom Tisch ihrer Eltern entfernt liegen. Natürlich weiß jeder, dass bei einer Hochzeit oftmals ein bunter Haufen aus Familie, Arbeitskollegen und Freunden zusammengemischt wird, die Konfrontation zwischen den konservativen Brauteltern und dem alkoholisierten Fußball-Haufen soll aber zumindest nicht erzwungen werden. "Endlich mal wieder saufen im Anzug – geil!", gab der Torwart bereits die niveauvolle Marschroute vor, nachdem der Bräutigam die Einladung in der Kabine bekanntgab. So groß die Sorge der beiden frisch Vermählten im Vorwege der Veranstaltung auch war, so überraschend sind die Konstellationen, die sich an solch einem Abend am Ende ergeben. Die Mutter der Braut lässt sich über eine Stunde vom Mittelstürmer der Truppe mit flottem Schritt zu Helene Fischer und Co. über die Tanzfläche führen, während der Vater sich mit dem Trainer bei ein bis fünf Cola-Korn am Tresen verbrüdert. Spätestens, als der Torwart um Mitternacht das Mikrofon ergreift und die Musik mit einem ohrenbetäubenden "Ab jetzt alle Männer die Krawatten um den Kopf!" unterbricht, erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt.
Bis in die frühen Morgenstunden wird mit Vollgas gefeiert, wobei die Spieler eine beeindruckende Kondition beweisen, die sie auf dem Rasen immer wieder so schmerzlich vermissen lassen. Apropos Rasen: Nach weniger als fünf Stunden Schlaf trifft sich die Mannschaft mit einem kollektiven Kater wieder – aber nicht zum freiwilligen Aufräumen auf dem Saal. Der Trainer bemühte sich in den Wochen zuvor mit aller Überzeugungskraft darum, dass Spiel am Sonntag nach der Hochzeit vor- oder nachzuverlegen. Das gegnerische Team ließ allerdings jede Empathie und Sportlichkeit vermissen und bestand auf den Termin. Über das Ergebnis legen wir an dieser Stelle einfach mal den Mantel des Schweigens. Nur so viel kann ich verraten: Einen erneuten Heiratsantrag nach einem spektakulären Last-Minute-Siegtreffer gab es an diesem Tag nicht.
Joel Grandke, Buchautor und aktiver Amateurkicker aus Hamburg, spürt in seiner wöchentlich auf FUSSBALL.DE erscheinenden Kolumne der Faszination Amateurfußball nach. Stets mit einem Augenzwinkern.
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