Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Mit 71 Jahren noch fit wie ein Turnschuh: Schiedsrichter Hermann Wibier.[Foto: Andreas Arens]
Anfang der 70er-Jahre kam er der Liebe wegen und aufgrund der besseren beruflichen Perspektiven aus Holland nach Deutschland. In Trier ist Hermann Wibier (71) längst heimisch geworden – und aus der Trier-Saarburger Fußballszene nicht mehr wegzudenken. Nach insgesamt 52 Jahren an der Pfeife ist der Niederländer in diesem Fußballkreis inzwischen sogar der dienstälteste Unparteiische.
Der Mann ist fit – körperlich und geistig. Mit 71 Jahren will Hermann Wibier noch nicht zum alten Eisen gehören, pfeift regelmäßig Spiele in den Kreisligen C und D sowie Partien des Nachwuchses. Und außerdem fährt er meist mehrfach in der Woche mit seinem Fahrrad entlang der Mosel oder der Saar. „Oft treffe ich auch Fußballer hier, und schnell fallen uns Begegnungen bei früheren Spielen ein“, berichtet der ehemalige Bäcker, der diesen Beruf aber aufgab: „In Holland hat man damit nur wenig verdient. Der Wechsel nach Trier bot mir im Stadtteil Biewer eine sichere Zukunft.“
An die 3000 Partien habe er inzwischen geleitet, schätzt Wibier. Kurios: Er selbst hat früher nicht gekickt, sondern gehörte in jungen Jahren den Pfadfindern an. Er wurde in Groningen geboren und wuchs in Neede unweit der niederländisch-deutschen Grenze mit sieben Geschwistern auf. Durch einen Kumpel, der bereits pfiff, fand Wibier Gefallen daran, selbst einmal als 23. Mann zu fungieren. An sein erstes Spiel kurz nach der Schiri-Prüfung beim Königlichen Niederländischen Fußballbund im Herbst 1966 kann er sich noch bestens erinnern: „Es war in einer unteren Liga die Partie Markelo gegen Diepenheim. Bei strömendem Regen bin ich die 20 Kilometer zum Platz hin und wieder zurück mit dem Fahrrad gefahren. Da hat es dann auch fast nichts mehr ausgemacht, dass es während der 90 Minuten wie aus Kübeln schüttete.“
„Wichtig war und ist mir, mich nie in den Vordergrund zu stellen“
Mit seiner Philosophie auf dem Platz kam Wibier auch nach seinem Umzug im Fußballverband Rheinland sehr weit: „Wichtig war und ist mir, mich nie in den Vordergrund zu stellen. Und ehe ich Karten verteile, versuche ich, soweit es geht, erst über die mündliche Schiene weiterzukommen.“ Spieler und Trainer, aber auch die Zuschauer danken es ihm mit Respekt – dort, wo er Spiele leitet, sind Ruhe und Fairness angesagt.
Die Bescheidenheit zählt zu Wibiers ausgeprägten Tugenden. Als er Ende vorvergangenen Jahres die DFB-Verdienstnadel für sein ausgeprägtes Engagement beim Turnier zugunsten der Lebenshilfe und im Schul- und allgemeinen Jugendfußball erhielt, rückte er dann doch ausnahmsweise einmal in den Mittelpunkt – und war gerührt: „Es ist schon etwas Besonderes als Holländer, in Deutschland mit einer so hohen Auszeichnung bedacht zu werden.“
Ein Mann hat Wibier besonders inspiriert: Hans-Peter Dellwing, der heutige Trier-Saarburger Kreisvorsitzende und frühere Bundesliga- und FIFA-Schiedsrichter. Bei Spielen auf regionaler Ebene stand der Niederländer in Dellwings Gespann und war fasziniert von dessen konsequenter und konzentrierter Spielleitung. Gemeinsam mit dem damals noch beim ETuS Trier engagierten Dellwing organisierte Wibier auch einige Jugendfahrten in seine holländische Heimat. Einer der Teilnehmer war auch der spätere DFB-Pokalschreck im Dress der Trierer Eintracht, Rudi Thömmes.
Besonders gerne erinnert sich Wibier an ein Benefizspiel der Traditionsmannschaft von Eintracht Trier gegen eine Auswahl des ZDF-Sportstudio -Teams im Jahre 1994: „Ich kam ins Gespräch mit Dieter Kürten und dieser hat mir ein Ticket als Zuschauer für das a ktuelle sportstudio besorgt.“
Der überzeugte Radfahrer hat zwar nach wie vor keinen Führerschein, zu den Spielen geht es aber trotzdem motorisiert: Partnerin Ottilie Bartelmes fährt ihn zu den Partien – und schaut oft auch interessiert zu: „Sie steht hinter mir und meinem Hobby.“ Arndt Collmann, der Obmann der Trier-Saarburger Schiedsrichter, ist „stolz auf einen so engagierten, zuverlässigen und liebenswerten Kameraden wie Hermann.“
Für den TuS Issel will Wibier noch bis Ende der Saison an den Start gehen. „Am 19. Juni feiert die Schiedsrichtervereinigung in einem größeren Rahmen ihr 100-jähriges Bestehen. Das ist die ideale Gelegenheit, einen Haken unter meine Schiedsrichterlaufbahn zu machen“, kündigt der Senior an. So ganz will er das Pfeifen aber danach aber noch nicht sein lassen: „Wenn Schülerturniere auf dem Programm stehen oder es beim traditionellen Lebenshilfeturnier um die Unterstützung von behinderten Mitmenschen geht, helfe ich gerne noch aus.“ Und auch sonst ist es eher ein Unruhestand: Wibier ist auch noch als Sänger im Chor des Trierer Mutterhauses sowie als Aufsicht in der Trierer Liebfrauenkirche aktiv.
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