6:4 nach 0:4 sichert Klassenerhalt
Es ist der letzte Spieltag in der Kreisliga B2 im Kreis Westerwald/Sieg. Die Gäste stehen mit einem Bein in der Kreisliga C, dann geschieht am Nachmittag des 26. Mai 2024 das Wunder von Asbach.
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
[Foto: Privat/SG Droyßig/Spora]
65 Tore hat die SG Droyßig/Spora, Spitzenreiter in der Frauen-Regionalklasse 5 in Sachsen-Anhalt, nach acht Spieltagen auf dem Konto. Allein 42 Treffer bei nur sieben Einsätzen in der 6. Liga gehen auf das Konto von Torjägerin Lisa Reim. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht die 26 Jahre alte Chemikantin über ihren Torriecher, Vorbilder, Saisonziele und die Torjägerkanone für alle.
FUSSBALL.DE: Sie führen mit 42 Treffern die bundesweite Torjägerinnenliste in der 6. Liga an. Haben Sie mit einem solchen Abschneiden gerechnet, Frau Reim?
Lisa Reim: Wir wollten oben mitspielen. Aber dass es so gut läuft, damit hat keiner von uns gerechnet. Bis vor drei, vier Wochen wusste ich gar nichts über die Torjägeraktion. Dann hat mich eine Mitspielerin darauf aufmerksam gemacht. Seitdem habe ich das Ranking fest im Blick. Für mich ein zusätzlicher Ansporn, möglichst noch viele Tore folgen zu lassen.
Im Schnitt erzielen Sie pro Spiel sechs Tore. Wie lautet das Erfolgsgeheimnis?
"Für mich wäre das ein gelungener Abschluss und glorreicher Abgang"
Reim: In erster Linie ist das Team für meine Torquote verantwortlich. Ich gebe aber niemals auf. Selbst wenn ich drei Tore erzielt habe, reicht mir das nicht.
Waren Sie also nach dem jüngsten 4:0-Erfolg gegen SC Naumburg sauer, dass es für Sie "nur" dreimal geklappt hatte?
Reim: Nach solchen Spielen bin ich natürlich nicht sauer. Ich ärgere mich aber über jede vergebene Torchance. Es spornt mich für die nächsten Spiele einfach noch mehr an. Ich weiß allerdings auch, dass sich die Gegner immer besser auf mich einstellen. Deshalb rechne ich damit, dass die Rückrunde nicht mehr ganz so gut für mich laufen wird. Sollte es anders sein, hätte ich aber nichts dagegen einzuwenden. (lacht)
Was würde Ihnen der Gewinn der Torjägerkanone für alle bedeuten?
Reim: Für mich wäre das ein gelungener Abschluss und glorreicher Abgang. Ich spiele seit mehr als 20 Jahren Fußball, werde aber voraussichtlich nach dieser Saison aufhören.
Warum?
Reim: Der Körper will irgendwann nicht mehr. Die Tage nach den Spielen sind nicht immer schön, weil ich in den Partien meistens von zwei Gegenspielerinnen bearbeitet werde. Außerdem habe ich wenig Zeit, will im März 2024 meinen Industriemeister in Chemie in der Tasche haben.
Aber Sie befinden sich aktuell doch in der Form Ihres Lebens, oder nicht?
Reim: Das kann man so stehenlassen. Ich fühle mich gut auf dem Platz, bin sehr schnell und vor dem gegnerischen Tor eiskalt.
Was zeichnet Ihre Mannschaft ganz besonders aus?
Reim: Der Zusammenhalt auf und neben dem Platz ist riesengroß. Wir unternehmen viel gemeinsam, fahren auch zusammen in den Urlaub. In diesem Jahr waren einige Mädels in der Türkei. Nach der Saison ist eine Reise nach Thailand geplant.
Wie viele Treffer haben Sie sich bis zum Saisonende vorgenommen?
Reim: Vor der Saison hatte ich mir 50 Tore vorgenommen. Jetzt möchte ich die Marke von Lisa Schramm knacken, die in der zurückliegenden Saison die Torjägerkanone für alle mit 80 Treffern gewonnen hatte. Es wird für mich aber nicht einfach werden, weil wir bis zum Saisonende nur noch acht Ligaspiele austragen werden.
Sie wurden 2019 mit der SG Droyßig/Spora bereits Meister, sind dann zwischenzeitlich zu RB Leipzig gewechselt. Welche Ziele verfolgen Sie in dieser Spielzeit?
Reim: Ich möchte mich möglichst wieder mit einer Meisterschaft verabschieden. Danach werde ich mich voll und ganz meiner beruflichen Karriere widmen.
Warum hat es für Sie nicht zu einer Karriere im höherklassigen Fußball gereicht?
Reim: Bei RB Leipzig hatte ich für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nordost gespielt. Ich arbeite jedoch in der Petrochemie-Branche, stelle im Schichtdienst Kraftstoffe her. Aus beruflichen Gründen hatte ich keine Perspektiven gesehen, um sportlich noch ganz oben anzuklopfen. Als Leistungssportlerin muss man jede Trainingseinheit mitmachen. Sonst schafft man es nicht.
Gab es in Ihrer Jugend Vorbilder, an denen Sie sich orientiert haben?
Reim: Ganz ehrlich: Ich bin eigentlich kein großer Fußballfan. In meiner Freizeit treibe ich viel Sport, reise gerne und will meine berufliche Karriere vorantreiben. Ich spiele total gerne Fußball, interessiere mich aber nicht für andere Ligen oder das gesamte Drumherum. Die Leute und das Umfeld in unserem Verein machen die Sache aus, ich bin einfach gerne bei meiner Mannschaft. Jeder möchte doch irgendwie erfolgreich sein. Wenn man etwas gut kann, dann macht man es auch gerne. Privat schaue auch mir keine Fußballspiele an. Nur bei den großen Turnieren im Frauenfußball mache ich eine Ausnahme.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.