Janik Steringer in doppelter Mission
Janik Steringer, Co-Trainer von Arminia Bielefeld, spielt selbst weiter, sofern es seine Zeit zulässt - und das auf gehobenem Amateurniveau bei Oberligist Lippstadt.
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[Foto: Pirates F.C.]
Die Spannung ist gerade auf dem Höhepunkt: Das Elfmeterschießen im Kreispokal Rhein-Pfalz zwischen Pirates F.C. und dem SV Studernheim ist im vollen Gange. Der Einzug in die zweite Runde steht auf dem Spiel. Die Gastgeber (C-Klasse) stehen gegen die klassenhöheren Studernheimer (B-Klasse) kurz vor der Überraschung. Doch: Eine Entscheidung fiel an dem Abend nicht. FUSSBALL.DE sprach mit Georg Höß, 1. Vorsitzender der Pirates, über einen kuriosen Spielabbruch.
FUSSBALL.DE: Herr Höß, die erste Mannschaft Ihres Vereins kämpfte sich gegen den Favoriten aus Studernheim bis ins Elfmeterschießen. Nach zwei Schützen wurde die Partie aber abgebrochen. War das Flutlicht ausgefallen?
Georg Höß: Mit dem Flutlicht war alles in Ordnung, außer, dass es noch an war (lacht). Das Ordnungsamt war eine halbe Stunde vor dem Spielabbruch bereits am Sportplatz und hat ein Auto, das ordnungswidrig stand, umparken lassen. Als die Partie dann ins Elfmeterschießen ging, circa gegen 22.15 Uhr, verwandelten die ersten beiden Schützen. Währenddessen sah ich im Augenwinkel, wie das Ordnungsamt ein zweites Mal den Sportplatz betrat. Ich bin dann auf sie zugegangen und wollte sie in Empfang nehmen. Aber es wurde sofort gefragt, wer für die Partie verantwortlich sei. Daraufhin erwiderte ich, dass ich es als Vorstandsmitglied sei. Die Beamten erklärten das Spiel dann für beendet, weil die Nachtruhe gestört sei.
Dabei waren nicht mehr viele Schützen an der Reihe.
"Der Verbandsmitarbeiter hat gefragt, ob ich ihn veralbern möchte"
Höß: Ich habe den Beamten erwidert, dass nur noch vier Spieler pro Team schießen müssen. Das Elfmeterschießen sei in wenigen Minuten zu Ende. Leider war das dem Ordnungsamt egal. Sie sind auf den Schiedsrichter zugegangen und haben ihn aufgefordert, die Begegnung abzubrechen, da es Beschwerden aus der Nachbarschaft gab. Auch der Schiedsrichter versuchte, auf die Beamten einzureden und zu erklären, dass es nur noch wenige Augenblicke andauern würde. Leider ohne Erfolg.
Sie dachten sicherlich im ersten Moment, man würde sie auf den Arm nehmen wollen, oder?
Höß: Ich habe diese Angelegenheit schon ernst genommen. Man hat gemerkt, dass sie zielstrebig unterwegs waren. Ich hatte noch gehofft, dass sie sich auf ein kleines Gespräch einlassen oder meine Personalien aufnehmen, sodass das Elfmeterschießen dann mit Ende des Gespräches beendet wäre.
Fanden Sie das Handeln des Ordnungsamtes überzogen?
Höß: Ja, auf gewisse Weise schon. Wenn ich dort tätig wäre und eine solche Beschwerde eines Anwohners erhalten würde, und ich dann sehe, dass die Mannschaften im Elfmeterschießen sind, erkenne ich, dass die Partie bald zu Ende sein wird. Ich wäre zu den Verantwortlichen gegangen und hätte nachgefragt, warum das Spiel noch läuft und hätte die Personalien aufgenommen. Ich fand das Auftreten des Ordnungsamtes unglücklich.
Hätte man den Spielabbruch auch verhindern können, vielleicht durch eine frühere Anstoßzeit?
Höß: Es war so, dass beide Mannschaften schwarze Trikots hatten, daher mussten wir auf das weiße Outfit wechseln. Dadurch ist die Paarung zehn Minuten später angepfiffen worden. Also statt um 19:30 Uhr, um 19:40 Uhr. Angeblich soll die Stadt Frankenthal gesagt haben, dass die Partie bei einem pünktlichen Anpfiff nicht abgebrochen worden wäre. Aber auch da wäre das Elfmeterschießen nach 22 Uhr gestartet worden, nämlich um 22:05 Uhr.
Sehen Sie ihr Team durch die Entscheidung des Ordnungsamtes im Nachteil?
Höß: Gute Frage. Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht. Grundsätzlich ist es ja so, dass das Elfmeterschießen eine Lotterie ist. Aber bis dahin muss man auch erstmal kommen. Wir haben gut gespielt uns das auch verdient. Als unterklassiger Verein ist die Situation natürlich nicht ideal.
Wie sieht nun der weitere Ablauf aus? Muss die Partie wiederholt werden?
Höß: Der SWFV ist informiert. Mit denen habe ich am Tag nach dem Spiel sofort telefoniert. Ich habe ihnen die Situation geschildert. Der Verbandsmitarbeiter hat gefragt, ob ich ihn veralbern möchte. In seinen rund 35 Jahren Verbandsarbeit hat er noch nie von einem solchen Fall gehört. Wir können aber davon ausgehen, dass es komplett neu angesetzt und angepfiffen wird. Ob noch etwas von der Stadt kommt, weiß ich nicht. Angeblich sollen beide Vereine Post erhalten.
Wie bewerten Sie, dass diese Begegnung aller Voraussicht nach neu angepfiffen wird?
Höß: Persönlich würde ich es fairer finden, wenn sich beide Mannschaften auf ein Elfmeterschießen wiedertreffen würden.
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