Gerhardus: "Torjägerkanone wäre der Wahnsinn"
Mit 50 Treffern führt Florian Gerhardus die Wertung in der Torjägerkanone für alle in der 10. Liga an. Mit FUSSBALL.DE spricht der 38-jährige darüber.
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Leuchtende Kinderaugen, Spaß am Fußball, persönliche Erfolgserlebnisse, dazu die Verbesserung der individuellen, spielerischen Fähigkeiten – all das sind die Ziele, die mit den neuen Spielformen in den Altersklassen von der U 6 bis zur U 11 verfolgt werden. Das Konzept stellt zudem eine weitere gemeinsame Maßnahme dar, das Ausbildungs- und Talentfördersystem in Deutschland weiterzuentwickeln. Nach ersten Testläufen ist das Modell für G-, F- und E-Jugend in der Saison 2019/2020 in die nächste Stufe der Pilotphase gegangen. Mittlerweile probieren 17 Landesverbände die Spielformen in unterschiedlicher Ausprägung aus.
Im Kern sehen die neuen Spielformen kleinere Mannschaftsgrößen auf kleineren Spielfeldern vor. So wird in der G-Jugend im Zwei-gegen-Zwei oder Drei-gegen-Drei auf vier Minitore gespielt. In der F-Jugend wird ebenfalls das Drei-gegen-Drei empfohlen, ehe in der E-Jugend fest zum Fünf-gegen-Fünf und Sieben-gegen-Sieben mit Kleinfeldtoren und Torhütern übergegangen wird. Um den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken, wird beim neuen Modell in den betreffenden Altersklassen keine Meisterschaftsrunde ausgetragen. Stattdessen sind Turniere mit mehreren Mannschaften und Spielfeldern vorgesehen. Die bisher gemachten Erfahrungen mit den im Test befindlichen Veränderungen sind sehr positiv.
"Die Kinder spielen ein Spiel, das ihren Fähigkeiten und Interessen gerecht wird"
"Jedes Kind macht mit und hat viele Aktionen am Ball. Die Kinder spielen ein Spiel, das ihren Fähigkeiten und Interessen gerecht wird. Und: Die Kinder erlernen noch besser grundsätzliche Werte des Fußballs – nämlich: Fairplay, Freude am Spiel sowie Umgang mit Siegen und Niederlagen", fasst Dr. Hans-Dieter Drewitz, DFB-Vizepräsident Jugend, die Vorteile der neuen Spielformen zusammen und betont: "Dies soll nicht nur die individuelle sportliche Entwicklung der Kinder fördern, sondern nach dem Amateurfußball-Kongress 2019 auch den gesamten Fußball und seine Vereine an der Basis stärken."
Die Kinder setzen – wie aus der Fair Play-Liga in den unteren Altersklassen seit Jahren gewohnt - die Spielregeln möglichst selbstständig um, Schiedsrichter sind nicht im Einsatz. Trainer und Betreuer fungieren als Turnierleiter und sollen nur bei Bedarf eingreifen. Zum Konzept gehört auch, dass innerhalb der Mannschaften während der Spiele regelmäßig nach festgelegten Rotationsprinzipien gewechselt wird, sodass jeder Spieler und jede Spielerin zu ausreichend Einsatzzeiten kommen.
Markus Hirte, Leiter Talentförderung beim DFB, erklärt: "In der neuen Ausgestaltung ist der Fußball kindgerechter. Denn: Je größer die Gruppen, desto weniger Ballkontakte haben die einzelnen Spieler und Spielerinnen. Gerade leistungsschwächere oder auch körperlich unterlegene Kinder gehen dabei zum Teil völlig unter, verlieren dadurch den Spaß und die Chance auf Weiterentwicklung. Darüber hinaus wird im Kinderfußball häufig zu früh Wert auf Taktik gelegt, worunter die Ausbildung der fußballerischen Grundlagen leidet. Dies haben viele Untersuchungen gezeigt. Die neuen Spielformen sollen diesen Problemen entgegenwirken."
Bei den neuen Spielformen handelt es sich um ein Pilotprojekt, das zur neuen Saison ausgeweitet wird. Die Intensivierung der Testphase soll helfen, gemeinsam mit den Vereinen auch im Hinblick auf organisatorische Aspekte weitere Erfahrungswerte zu sammeln, um gegebenenfalls noch Anpassungen vorzunehmen, ehe das Konzept bundesweit ausgerollt werden kann. Das neue Modell stellt aktuell eine Alternative dar, die bisher praktizierten Spielformen in G-, F- und E-Jugend sind in der Saison 2019/2020 grundsätzlich weiter möglich. "Am Ende werden die Kinder durch ihre Begeisterung über das weitere Vorgehen entscheiden", sagt Markus Hirte.
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