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In Bern wurde Jupp Posipal 1954 Weltmeister (Foto oben rechts, ganz links), sein Enkel Patrick läuft heute für den SV Meppen in der Regionalliga auf. [Foto: Fotos Getty, imago; Collage FUSSBALL.DE]
Ja, selbstverständlich ist er stolz auf ihn, aber eigentlich hat Patrick Posipal keine große Lust, zum tausendsten Mal über seinen Opa zu reden. Der wurde nämlich 1954 Weltmeister, mit dem „Wunder von Bern“ schrieb Josef „Jupp“ Posipal Fußball-Geschichte, aber das ist nun einmal inzwischen mehr als sechs Jahrzehnte her. Patrick Posipal, aktuell mit dem Kultklub SV Meppen Spitzenreiter der Regionalliga Nord, mag nicht gerne „nur“ der Enkel eines berühmten Fußballers sein – die neueste Folge unserer Serie Familienbande.
„Natürlich bin ich stolz darauf, was mein Opa erreicht hat. Er ist Weltmeister geworden und wird immer mit dem ‚Wunder von Bern‘ verbunden sein“, sagt Patrick Posipal. „Das war ja nicht nur ein sportlicher Titel, sondern hat Deutschland nach dem Krieg insgesamt wieder eine ganz neue Bedeutung verschafft. Heute ist der Name Posipal aber eigentlich nur noch Menschen aus der älteren Generation präsent, von denen werde ich auch noch darauf angesprochen. Leute in meinem Alter, zum Beispiel meine Mitspieler, können aber damit nicht mehr so viel anfangen.“
Jupp Posipal, Sohn eines Donauschwaben, wird in Rumänien geboren und während des Zweiten Weltkriegs zum Dienst in Deutschland einberufen. Nach Kriegsende kommt er über Arminia Hannover zum Hamburger SV, wo er auch Nationalspieler und schließlich Weltmeister wird. Ein halbes Jahrhundert später spielt sein Sohn Peer ebenfalls für die „Rothosen“, allerdings nur in der Jugend, ehe er bei Eintracht Braunschweig Bundesligaspieler wird. Eine weitere Generation später klopft der Enkel beim HSV an die Tür zur Bundesliga.
"Natürlich habe ich davon geträumt, auch Profi zu werden und in der Bundesliga zu spielen. Aber ich bin auch so zufrieden damit, wie es gelaufen ist"
In Braunschweig geboren und über den TSV Winsen/Luhe in Hamburg gelandet, durchläuft Patrick Posipal die B- und A-Junioren des sechsmaligen Deutschen Meisters. Unter Ex-Chefcoach Huub Stevens darf der defensive Mittelfeldkicker ein paar Mal mit Stars wie Rafael van der Vaart trainieren, doch mit der großen Karriere klappt es nicht. „Natürlich habe ich davon geträumt, auch Profi zu werden und in der Bundesliga zu spielen“, gibt Patrick Posipal rückblickend zu. „Aber ich bin auch so zufrieden damit, wie es gelaufen ist.“
Ein halbes Jahr lang bleibt er noch in Hamburg, spielt in der U 23 und zieht dann weiter. Über die Stationen TuS Heeslingen und FC Oberneuland landet er beim TSV Havelse. Eine erfolgreiche Zeit, denn unter dem späteren Schalke-Trainer André Breitenreiter avanciert der Regionalligist aus Garbsen mit Kapitän Patrick Posipal zum Pokalschreck, schaltet 2012 erst den 1. FC Nürnberg aus und scheitert in der zweiten Runde nur knapp am VfL Bochum.
Schöne Zeiten im Fußball, aber auch schon wieder mehr als vier Jahre her. Für Patrick Posipal dreht sich das Fußballkarussell weiter. Nach einer Saison beim LSK Hansa in Lüneburg, wo die Eltern leben, wechselt er im Sommer 2015 zum SV Meppen. „Das ist ein professionell geführter Verein mit einem großen Stadion und vielen Zuschauern. Es läuft sehr gut, wir sind Erster und es macht gerade sehr viel Spaß hier“, sagt Patrick Posipal.
Für Erlebnisse wie das Duell gegen seinen Ex-Klub LSK ist er nach Meppen gekommen. Fast 4.000 Zuschauer sahen einen 2:1-Sieg des SVM im Spitzenspiel und erinnerten ein wenig an alte Zeiten, als in den 80ern Klubs wie Schalke beim damaligen Zweitigisten zu Gast waren. Nun ist in Meppen der Aufstieg in die 3. Liga und damit die Rückkehr in den Profifußball keine Utopie mehr, aber ob Patrick Posipal dann noch weiter dabei sein wird, ist offen.
Sein Vertrag läuft aus, außerdem hat er sich neben dem Fußball längst eine andere Perspektive erschlossen. Schon in Havelse absolviert er eine Ausbildung im Bereich Sportmanagement und nimmt ein BWL-Fernstudium an der PFH Göttingen auf. „Wenn ich das abgeschlossen habe, könnte ich mir gut vorstellen, im Bereich Sportmanagement zu arbeiten“, verrät Patrick Posipal und bemerkt: „Der Fußball hat nach wie vor einen großen Stellenwert für mich und ich verdiene mein Geld damit, er ist aber nicht alles im Leben.“
Allerdings bildet sich Patrick Posipal auch im Fußball fleißig weiter und bastelt schon an seiner Trainerkarriere. Die B-Lizenz hat er bereits in der Tasche und ist als Co-Trainer der Meppener U 17 in der Regionalliga tätig. Ob er später einmal Manager oder Trainer wird – „das wird man dann sehen“, sagt Patrick Posipal. Auf seinen klingenden Namen allein wird sich der Enkel des Weltmeisters von 1954 dabei sicher nicht verlassen.
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