Im vierten Anlauf hat es geklappt: Der SV Oberachern aus der Oberliga Baden-Württemberg hat sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für den DFB-Pokal qualifiziert. Das Team von Trainer Fabian Himmel sicherte sich am Finaltag der Amateure bei seiner insgesamt vierten Teilnahme am Endspiel um den Verbandspokal Südbaden (nach 1996, 2016 und 2020) erstmals den Titel. Die unterklassige DJK Donaueschingen hatte in Lahr 0:2 (0:0) das Nachsehen und verpasste die Chance, als einziger Sechstligist den Sprung in den "großen" Pokalwettbewerb zu schaffen.
In der ersten Halbzeit hatte Angreifer Stephan Ohnmacht für den Außenseiter aus Donaueschingen den Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterte jedoch an SVO-Torhüter Mark Redl. Nach der Pause stellte Rachid Gueddin (58.) mit einem Distanzschuss für Oberachern die Weichen auf Sieg. Ein unglückliches Eigentor von Tobias Wild (66.) machte dann schon alles klar. Bei einem Lattentreffer von Mohammed Ambri war sogar noch ein höherer Sieg möglich. Für die DJK Donaueschingen war schon der Einzug in das Endspiel der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, der Traum vom DFB-Pokal bleibt jedoch (vorerst) unerfüllt.
Eigentor lässt Kickers Offenbach jubeln
Kickers Offenbach wird in der Saison 2022/2023 erstmals seit sechs Jahren wieder am DFB-Pokal teilnehmen. Der ehemalige Bundesligist behielt im Endspiel um den hessischen Verbandspokal gegen den Regionalliga Südwest -Konkurrenten TSV Steinbach Haiger im Waldstadon Gießen 1:0 (1:0) die Oberhand. Ein spektakuläres Eigentor von Sasa Strujic (39.), der bei einem Klärungsversuch volley ins eigene Netz traf, sicherte dem OFC in der 13. Finalteilnahme den zwölften Erfolg, den zahlreiche Anhänger der Kickers nach dem Schlusspfiff mit ihrer Mannschaft auf dem Platz feierten.#
Die Offenbacher, die 1970 als damaliger Zweitligist sogar den DFB-Pokal gewonnen hatten, bauten ihren Status als Rekordsieger des Hessenpokal-Wettbewerbs vor dem SV Wehen Wiesbaden und dem SV Darmstadt 98 (jeweils sieben Siege) weiter aus. Der TSV Steinbach Haiger verpasste im vierten Endspiel in den zurückliegenden fünf Jahren seinen dritten Titel. In der zurückliegenden Saison hatte die Mannschaft von Trainer Ersan Parlatan gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden (0:3) das Nachsehen.
Viktoria Berlin: Last-Minute-Tore und Toku-Abschied
Die VSG Altglienicke aus der Regionalliga Nordost hat im Endspiel um den Landespokal von Berlin in der Nachspielzeit noch den greifbar nahen Sieg aus der Hand gegeben. Im Mommsenstadion, wo sonst VSG-Ligakonkurrent Tennis Borussia Berlin seine Heimspiele austrägt, unterlag die Mannschaft von Altglienickes Trainer Karsten Heine dem Drittligaabsteiger FC Viktoria Berlin durch zwei späte Gegentreffer 1:2 (1:0) .
Dabei hatte es nach dem Treffer von Tugay Uzan (41.) kurz vor der Halbzeit lange Zeit nach einem Erfolg von Altglienicke ausgesehen. Allerdings sah in der Schlussphase VSG-Innenverteidiger Tim Häußler wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.). In Überzahl waren dann Lukas Pinckert (90+1.) und Ex-Profi Soufian Benyamina (90+5.) noch für den FC Viktoria zur Stelle und machten die Wende perfekt. Damit entschied Viktoria Berlin die Neuauflage des Endspiels aus der Saison 2019/2020 diesmal für sich. Damals hatte die VSG Altglienicke noch 6:0 gewonnen.
Für Viktoria Berlin war der erste Pokaltitel seit 2019 nach dem Abstieg aus der 3. Liga ein kleines "Trostpflaster". In der kommenden Spielzeit gehen die "Himmelblauen" wieder in der Regionalliga Nordost an den Start - dann allerdings ohne Trainer Farat Toku, der das Team Anfang März übernommen hatte. Der 42 Jahre alte Fußball-Lehrer verkündete nach dem Pokalfinale seinen Abschied. "Es war wichtig, dass wir uns mit einem positiven Ergebnis verabschieden", so Toku gegenüber dem RBB . "In der vergangenen Woche haben wir zahlreiche Gespräche geführt, um die Jungs wieder in die Spur zu bringen. Nach intensiven Wochen habe ich mich entschieden, in der neuen Saison eine neue Herausforderung zu suchen."
FV Engers gewinnt auch zweites Finale gegen Karbach
Der FC Blau-Weiß Karbach aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar muss weiterhin auf die erste DFB-Pokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte warten. Der Zehntplatzierte unterlag im Endspiel um den Rheinland-Pokal dem Ligakonkurrenten FV Engers 0:1 (0:1) . Christian Meinert (40.) machte im Koblenzer Stadion Oberwerth kurz vor der Pause nach den beiden Erfolgen in der Liga (jeweils 2:1) auch den dritten Pflichtspielsieg gegen Karbach perfekt.
{{photo.caption}}
{{photo.copyright}}
Der FV Engers hatte sich auch bei seinem zuvor einzigen Sieg im Pokal des Fußballverbandes Rheinland im Jahr 2020 gegen den FC Blau-Weiß Karbach (5:0) durchsetzen können. Bei der Neuauflage verpasste der eingewechselte Noel Schlesiger (90+2.) mit einem verschossenen Foulelfmeter ein höheres Ergebnis. Karbachs Romaric Enrico Grenz, der zum Aufgebot der Nationalmannschaft von Togo gehört, konnte abwehren.
Mitte der ersten Halbzeit gab es einen ungewöhnlichen "Wechsel". Schiedsrichter Fabian Schneider (Gelsdorf) verletzte sich bei einem Zusammenprall mit einem Spieler und konnte die Partie nicht fortsetzen. Für ihn übernahm der vierte Offizielle Dominic Mainzer (Konz).
Teutonia Ottensen: Größter Erfolg der Vereinsgeschichte
Der FC Teutonia 05 Ottensen aus der Regionalliga Nord hat den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte unter Dach und Fach gebracht. Die Mannschaft von Interimstrainer Jan-Philipp Rose setzte sich im Derby gegen seinen Nachbarn und Ligakonkurrenten Altona 93 im Endspiel des Hamburger Verbandspokals 2:1 (2:0) durch und sicherte sich bei seiner ersten Finalteilnahme nicht nur auf Anhieb den Titel, sondern qualifizierte sich damit auch zum ersten Mal für den DFB-Pokal.
Die beiden Klubs kennen sich bestens, schließlich ist Ottensen ein Stadtteil des Bezirks Altona. Auch die beiden Stadien der Klubs liegen gerade einmal 500 Meter voneinander entfernt. Gespielt wurde im Finale allerdings im Stadion Hoheluft, der Heimspielstätte des Oberligisten SC Victoria Hamburg. Dort unterstrich die Teutonia gleich zu Beginn ihre Ambitionen. Gleich zum Auftakt verwandelte Torjäger Fabian Istefo (2.) einen Foulelfmeter, nachdem Besfort Kolgeci von AFC-Schlussmann Frederick Lorenzen von den Beinen geholt worden war. Noch in der Anfangsphase erhöhte Can Düzel (15.) per Kopf auf 2:0. Im zweiten Durchgang machte es Noah Gumpert (62.) mit dem Anschlusstreffer noch einmal spannend. Die Niederlage konnte Altona aber nicht mehr abwenden.
Damit hatte auch Teutonia-Mittelfeldspieler Ridel Monteiro im Familienduell gegen seinen Bruder Eudel Monteiro die Nase vorn. Noch bis 2020 stand auch Ridel bei Altona 93 unter Vertrag, fand dann aber über die Stationen beim FC Oberneuland und beim FSV Union Fürstenwalde den Weg zurück nach Hamburg. Seit der Winterpause ist er für Ottensen im Einsatz. Altona verpasste den ersten Einzug in den DFB-Pokal seit der Saison 1994/1995.
5:0! Conteh bringt 1. FC Magdeburg auf Doublekurs
Der künftige Zweitligist 1. FC Magdeburg krönte seine herausragende Saison 2022/2023 mit dem Double. Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der 3. Liga gewann das Team von Trainer Christian Titz auch das Endspiel um den Landespokal von Sachsen-Anhalt gegen den Außenseiter FC Einheit Wernigerode 5:0 (1:0) . Für den Rekordsieger des Wettbewerbs war es bereits der 13. Titel.
Vor 3800 Zuschauer*innen im Friedensstadion von Halberstadt brachte Sirlord Conteh (15.) den Favoriten auf die Siegerstraße. Fast im Gegenzug hatte Erik Weinhauer den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte jedoch frei vor FCM-Schlussmann Noah Kruth. Nach der Pause schoss der eingewechselte Baris Atik, der in der 3. Liga zum Spieler der Saison gewählt worden war, zwar einen Foulelfmeter am Wernigeroder Kasten vorbei (62.). Nur wenig später machte es jedoch erneut Conteh besser und verwandelten einen Handelfmeter zum 2:0 (70.). Wegen seines Handspiels auf der Torlinie sah Mika Hess die Rote Karte (69.).
In Überzahl schraubten die drei Magdeburger "Joker" Jermain Nischalke (82.), Baris Atik (86.) und Maximilian Franzke (89.) das Ergebnis weiter in die Höhe. Grund für Freude hatte aber auch der Fünftligist aus Wernigerode: Trotz der deutlichen Finalniederlage ist auch der FC Einheit für den DFB-Pokal qualifiziert, weil sich die Magdeburger bereits über die 3. Liga ihren Platz gesichert hatten.