Vereinswechsel: Das musst du wissen!
Sommerzeit ist Transferzeit: Das ist im Amateurfußball nicht anders als in der Bundesliga. Hier gibt's die wichtigsten Fragen und Antworten zum Vereinswechsel.
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Vielseitig: Gil Kwamo-Kamdem ist Raab-Bezwinger, Kreisliga-Kicker und Junioren-Trainer. [Foto: Fotos privat, Pro Sieben/Willi Weber, Placke/DSC Arminia; Collage FUSSBALL.DE]
Er ist Raab-Bezwinger. Er ist Polizist. Er lässt in Afrika Stromtrassen in sein Heimatdorf ziehen. Und er ist dem Fußball verfallen. Gil Kwamo-Kamdem besiegte 2011 in der Fernsehshow Schlag den Raab den prominenten Entertainer und gewann 1,5 Millionen Euro. Sein großes Hobby ist aber nach wie vor der Fußball: als Jugendlicher durchlief er sämtliche Nachwuchsmannschaften von Arminia Bielefeld, aktiv spielt der 35-Jährige noch heute in der Kreisliga B beim TuS Hoberge-Uerentrup. Als Trainer zog es Kwamo-Kamdem zudem zurück zu seinen Wurzeln – seit 2010 ist er Jugendtrainer bei der Arminia.
"Ich habe am Anfang der Show gar nicht an den Gewinn gedacht, erst beim letzten Spiel kam die riesige Anspannung"
Ganze zwölf Jahre lang, von 1986 bis 1996, schnürte Gil Kwamo-Kamdem seine Schuhe für die Nachwuchsmannschaften der Arminia aus Bielefeld. „Ich war ein ambitionierter Spieler“, blickt der Fußballer mit kamerunischen Wurzeln zurück. Bis zur B-Jugend blieb er der Arminia treu, doch um in der A-Jugend-Bundesliga zu spielen, musste Kwamo-Kamdem den Verein wechseln. Ihn zog es für zwei Jahre zum VfL Bochum, wo er auf den Sprung ins Profiteam hoffte. Dieser blieb jedoch aus, der nächste Versuch führte ihn zurück nach Bielefeld. Auch dort packte es der junge Spieler nicht zu den Profis. Nächste Station: die U 23 des SC Paderborn. „Nachdem es auch dort nicht für die Profimannschaft gereicht hat, ist das Thema irgendwann untergegangen. Ich war psychisch nicht stabil genug, um den Anforderungen in den Profimannschaften gerecht zu werden und hatte nicht die Unterstützung der Trainer“, so Kwamo-Kamdem.
Heute spielt der 35-Jährige ganz bodenständig in der Kreisliga B beim TuS Hoberge-Uerentrup. „Wir sind eine richtig gute Truppe“, sagt er. Dort spielt beispielsweise auch der frühere Bielefelder, Bochumer und Nürnberger Bundesligaprofi Benjamin Lense. Doch auch mit dem ehemaligen Profi hat es der Verein, der vor den Toren Bielefelds beheimatet ist, in der Liga nicht leicht: zur Winterpause findet sich die Mannschaft um Kwamo-Kamdem nur im unteren Mittelfeld der Tabelle wieder .
Neben seiner Kreisliga-Karriere verfolgt der Deutsch-Kameruner auch sein zweites Hobby, das Trainieren der U-Mannschaften von Arminia Bielefeld, mit großem Elan. Seit 2010 trainiert Kwamo-Kamdem verschiedene Nachwuchsteams, von der U 10 bis zur U 12, inzwischen die U 15. „Mir gefällt es im Bereich des ambitionierten Jugendfußballs unfassbar gut. Die Arbeit mit den Jungs macht mir sehr viel Spaß und ist interessant.“ Der studierte Pädagoge möchte erst einmal dem Nachwuchs treu bleiben, ehe er vielleicht irgendwann einmal auch Seniorenteams betreuen will.
Deutschlandweit bekannt wurde Kwamo-Kamdem durch seine Teilnahme an der Samstagabendshow Schlag den Raab . Die 30. Ausgabe der Show im September 2011 konnte der damals 31-Jährige nach einem Herzschlagfinale für sich entscheiden. Nach 15 Spielrunden stand es gegen Stefan Raab 60:60-Unentschieden, ein Entscheidungsspiel musste her. Die Aufgabe: zwei handelsübliche Flummis mit einer Hand fangen – Kwamo-Kamdem benötigte zwei Versuche und holte sich den 1,5 Millionen Euro-Jackpot. „Ich habe am Anfang der Show gar nicht an den Gewinn gedacht, erst beim letzten Spiel kam die riesige Anspannung. Vorher fühlt man sich wie in einem Wettbewerb mit dem besten Kumpel, den man in irgendwelchen Kneipenspielen unbedingt besiegen will“, so Kwamo-Kamdem.
Statt Nervosität verspürte er die meiste Zeit über eine freudige Anspannung. „Natürlich war ich nach dem Gewinn überglücklich. Als das Lametta endlich auf mich rieselte, war die Erleichterung riesig.“ Auf dem Weg zum Sieg über Raab half Kwamo-Kamdem auch der Fußball: „Selbstvertrauen, Organisationstalent und Zielstrebigkeit sind einige Tugenden, die mir sicherlich geholfen haben und die ich im Fußball gelernt habe.“
Mit seinem Gewinn tat Kwamo-Kamdem erst einmal etwas Gutes. Für das Dorf in Kamerun, aus dem sein Vater stammt, wollte der 35-Jährige ursprünglich einen Stromgenerator kaufen. Letztendlich beauftragte er die Kameruner Behörden einfach damit, gleich eine Stromtrasse bis ins Dorf zu ziehen. „In Afrika drehen sich die Mühlen etwas langsamer, inzwischen sollte die Trasse aber stehen. Mein Vater hat sich darum gekümmert, er wird bald auch nach Kamerun reisen, um sich das Ergebnis anzusehen.“ Einen weiteren Teil seines Gewinns investierte Kwamo-Kamdem in Immobilien. Der gelernte Polizist versuchte sich zwischendurch nebenberuflich als Leiter eines Supermarktes, doch inzwischen sorgt der Raab-Bezwinger wieder Vollzeit für Ordnung auf den Straßen Bielefelds.
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