Der SV Rödinghausen, der schon in der Saison 2018/2019 im DFB-Pokal einen überzeugenden Auftritt gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München (1:2) hingelegt hatte, darf bei der Auslosung der ersten Runde 2022/2023 am Sonntag, 29. Mai (ab 19.15 Uhr, live in der ARD-Sportschau), erneut auf das große Los hoffen. Als Gewinner des Westfalenpokals qualifizierte sich die Mannschaft von Trainer Carsten Rump zum insgesamt dritten Mal für die Hauptrunde. Im Endspiel siegten die Ostwestfalen bei Titelverteidiger und Gastgeber SC Preußen Münster im Elfmeterschießen 3:2 (1:1, 0:0). Zum Pokalhelden des SVR avancierte Torhüter Alexander Sebald mit drei gehaltenen Elfmetern.
Im Duell der beiden Vereine aus der Regionalliga West waren die Gäste aus Rödinghausen vor 6480 Zuschauer*innen im Preußenstadion durch einen Treffer von Angreifer Damjan Marceta (62.) in der zweiten Halbzeit 1:0 in Führung gegangen. Henok Teklab (71., Foulelfmeter) glich für die Münsteraner aus.
Dadurch fiel die Entscheidung direkt im Elfmeterschießen, weil der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) bei Unentschieden keine Verlängerung vorsieht. Rödinghausens Schlussmann Sebald, der den Verein zum Saisonende verlassen wird, wehrte in seinem "Abschiedsspiel" die Schüsse der Münsteraner Jan Dahlke, Henok Teklab und Darius Ghindovean ab und bescherte seinem Team den Pokaltriumph.
Für den SC Preußen endete die Saison doppelt bitter. Erst fehlten im Titelrennen nur drei Tore im Vergleich zum punktgleichen West-Meister Rot-Weiss Essen. Jetzt platzte auch noch der Traum vom DFB-Pokal. Schon die beiden Punktspiele gegen den SV Rödinghausen (0:0 und 0:1) konnte Münster nicht gewinnen. "Wir haben versucht, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden, haben uns aber trotz vieler Chancen nicht belohnt", meinte der enttäuschte Preußen-Trainer Sascha Hildmann.
Blau-Weiß Lohne nach Aufstieg jetzt auch Pokalsieger
Nach dem Gewinn der Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen und damit dem direkten Aufstieg in die Regionalliga Nord schaffte der TuS Blau-Weiß Lohne im Niedersachsenpokal der Amateure die Krönung der Saison. In einem dramatischen Pokalfight setzten sich die Blau-Weißen aus der Gemeinde Lohne im Landkreis Vechta am Finaltag der Amateure im Elfmeterschießen gegen den bisherigen Ligakonkurrenten Heeslinger SC 6:5 (0:0, 0:0) durch und schafften zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Sprung in den DFB-Pokal.
Verlass war nach 90 torlosen Minuten während der regulären Spielzeit im Eilenriedestadion in Hannover vor allem auf Schlussmann Christoph Bollmann, der im Elfmeterschießen gleich drei Schüsse der Heeslinger parierte. Den entscheidenden 16. Schuss konnte dann Rilind Neziri für Lohne verwandeln und damit bei der ersten Finalteilnahme im Landespokal für den bislang größten Erfolg des Vereins sorgen.
Auch auf Seiten des Heeslinger SC, der ebenfalls noch nie im DFB-Pokal vertreten war, konnte sich Torhüter Arne Exner auszeichnen, indem er zwei Elfmeter parierte. Am Ende reichte es aber nicht für den ganz großen Triumph, weil sein Gegenüber Bollmann einen noch besseren Tag erwischt hatte.
Dank Diop: Bremer SV macht "Double" perfekt
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Der Bremer SV, aktueller Meister der Bremen-Liga und Aufstiegsanwärter zur Regionalliga Nord, gewann bereits zum neunten Mal den Pokal des Bremer Fußball-Verbandes . Nach dem 1:0 (1:0)-Finalsieg gegen den Ligakonkurrenten Leher TS hat nur noch die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen (20 Titel) den Wettbewerb häufiger gewonnen.
Dank des entscheidenden Treffers von Lamine Diop (45.) hatte das Team von Trainer Benjamin Eta das bessere Ende für sich. Sebastian Kurkiewicz verpasste mit einem vergebenen Foulelfmeter ein klareres Ergebnis. Torge Wiedenroth, Torhüter des Leher TS, konnte abwehren (62.), die Niederlage letztlich aber auch nicht verhindern.
Der Leher TS muss damit weiterhin auf seinen zweiten Erfolg im Verbandspokal warten. Der bisher einzige Pokalsieg gelang der Turnerschaft in der Saison 2016/2017 - ebenfalls gegen den Bremer SV (9:8 nach Elfmeterschießen). Der BSV verteidigte seinen Titel aus der Vorsaison (2:1 gegen den Brinkumer SV) und qualifizierte sich zum zweiten Mal hintereinander für den DFB-Pokal. Dort trafen die Bremer in der gerade abgelaufenen Saison in der ersten Runde auf den FC Bayern München (0:12).
Krönen kann der BSV seine Saison jetzt noch in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord. Dort geht es in einer Vierergruppe gegen Kickers Emden (29. Mai), den SV Todesfelde (1. Juni) und Concordia Hamburg (5. Juni). Die beiden Tabellenersten steigen auf.
Bayern: Illertissens Torwart Thiel trifft und pariert
Großer Jubel in Mittelschwaben: Der FV Illertissen aus der Regionalliga Bayern hat im heimischen Vöhlinstadion den Pokal des Bayerischen Fußball-Verbandes gewonnen und sich damit zum insgesamt dritten Mal nach 2013 und 2014 für den DFB-Pokal qualifiziert. Das Team von Trainer Marco Konrad tritt damit die Nachfolge von Türkgücü München an, das im Vorjahr an gleicher Stelle ebenfalls im Elfmeterkrimi (8:7) triumphiert hatte. Im Finale 2022 setzte sich diesmal der FV Illertissen in einem Duell zweier Regionalligisten im Elfmeterschießen 4:3 (1:1, 0:0) gegen den Ligakonkurrenten TSV Aubstadt durch.
Nach dem Ende der regulären Spielzeit hatte es nach Treffern von Illertissens Kento Teranuma (65.) und einem Eigentor von Alexander Kopf (77.) vor 1620 Besucher*innen 1:1 gestanden. Im Elfmeterschießen avancierte FVI-Torhüter Felix Thiel zum Pokalhelden, als er selbst als Schütze erfolgreich war und außerdem noch die Elfmeter von Christopher Bieber und Max Schebak parierte. Damit legte er den Grundstein für den Titelgewinn.
Illertissens Trainer Marco Konrad lobte seine Mannschaft: "Was die Jungs geleistet haben, ist Wahnsinn." Aubstadts Trainer Victor Kleinhenz sagte nach dem ersten Verbandspokalendspiel der Vereinsgeschichte: "Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht. Es war ein ausgeglichenes Spiel, bei dem uns am Ende im Elfmeterschießen das nötige Quäntchen Glück gefehlt hat. Auf der anderen Seite bin ich aber auch extrem stolz darauf, was wir geleistet haben." Unter anderem hatte der TSV Aubstadt auf dem Weg in sein erstes Pokalfinale die beiden Drittligisten Türkgücü München (3:1) und TSV 1860 München (3:2 im Elfmeterschießen) ausgeschaltet. Der Traum vom DFB-Pokal erfüllte sich jedoch nicht.