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Thomas Diederich berichtet für uns von seinem ersten Einsatz als Schiedsrichter. [Foto: FUSSBALL.DE]
Mit diesem Artikel setzen wir auf FUSSBALL.DE unseren Schiedsrichter-Blog fort: Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen, Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) und Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg berichten für uns regelmäßig, was sie Wochenende für Wochenende als Schieds- oder Linienrichter auf und neben dem Platz erleben, welche Motive sie antreiben oder was gut oder auch mal schlecht bei Ihnen läuft. In Teil 4 unseres Blogs berichtet Thomas Diederich nun, warum sein erstes Spiel im Aktivenbereich in die Hose ging und was er daraus gelernt hat:
"Nach bestandener Schiedsrichter-Prüfung wurde ich zu ein paar Jugendspielen eingeteilt. Die Spiele liefen gut und wenige Zeit später kam mein erstes Spiel im Aktivenbereich. Damals waren Ansetzungen noch auf Karten, die mit der Post verschickt wurden, stets montags im Briefkasten. So auch diesmal - ich freute mich sehr und zeigte noch voller Stolz meiner Familie die Ansetzung: SC Kirn-Sulzbach gegen den VfR 07 Kirn .
An einem Samstag im Sommer war es dann soweit. Ich reiste nach Kirn und kam zirka eine Stunde vor Spielbeginn am Sportplatz an, einem Rasenplatz am Ende des Ortes.
Nach dem Warmlaufen bemerkte ich mehr und mehr Zuschauer und da wurde mir bewusst: Ein Derby. Verdammt. Das war keine gute Vorbereitung auf das Spiel. Ich hatte zwar "Kirn gegen Kirn" in der Ansetzung gelesen, aber wie der Ochs vorm Berg übersah ich das kleine, aber feine Detail, dass es ein Derby ist. "Was bin ich nur für ein Idiot?", dachte ich. Tabellenstände, Torverhältnis und so weiter kannte ich natürlich auch nicht. Das war ja mal ein prima Start...
"Was bin ich nur für ein Idiot?"
Das Spiel wurde angepfiffen. Es war von Anfang an hitzig, die Zuschauer impulsiv und die Temperaturen hoch - dazu etwas Alkohol und der Sportplatz kochte förmlich. Ich zeigte ein paar gelbe Karten (viel zu viel aus heutiger Sicht) in der ersten Halbzeit, hatte sicher keine klare Linie und war definitiv getrieben von Unsicherheit (unter anderem durch die Kommentare der Zuschauer). Jedem war klar: Dieser Schiri ist alles andere als vorbereitet.
Und genau so verlief Halbzeit Nummer zwei. In der letzten Minute stand es 1:1. Alle schienen damit zufrieden, bis ich einen zweifelhaften Kontakt im Strafraum für die Gäste pfiff. Die Folgen: Strafstoß, 1:2, Abpfiff.
Sofort kamen die Platzordner auf mich zu. Und einige angetrunkene Zuschauer. Ich flüchtete mit Hilfe der Ordner in die Kabine, welche ich nach zehn Minuten durch das Fenster in Richtung meines Autos verließ.
Diese Erinnerungen sind nicht schön - aber mir wurde schnell klar, was als Schiedsrichter wichtig ist:
In den nächsten Tagen und Wochen werden Lukas Bubeck und Caroline Schiller sowie Thomas Diederich diesen Schiedsrichter-Blog fortsetzen. Auf FUSSBALL.DE bieten wir ein umfangreiches Paket zum Thema Schiedsrichter (inklusive Ausbildung, Ansprechpartner, Regelfragen etc.) an - alle Infos dazu gibt es hier.
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