Neue Wettbewerbs-Widgets für eure Vereinsseite
Es gibt es gute Neuigkeiten für alle Amateurfußballerinnen und -fußballer: FUSSBALL.DE erweitert die Wettbewerbs-Widgets und bringt einige Favoriten zurück!
Mehr lesen
Aktuell technische Probleme bei FUSSBALL.DE.
An der Lösung des Problems wird mit Hochdruck gearbeitet.
Wir bitten um euer Verständnis.
Die Kreisligakicker der SpVgg Burgbrohl stehen mit gehörigem Abstand am Tabellenende der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Wie es dem Team so ergeht, haben wir im Interview Kapitän Peter Schmitt gefragt. [Foto: privat]
Peter Schmitt, 29-Jähriger Kapitän bei der Spvgg Burgbrohl, die mit einer C-Kreisliga Mannschaft in der Oberliga antritt, spricht im FUSSBALL.DE-Interview über Ziele, feiernde Fans und bundesweite Medienberichte. Der Student ist einer der Ältesten in seinem Team, mit dem er trotz hoher Niederlagen jede Woche wieder auf dem Platz steht und Kicker aus der fünften Liga herausfordert.
FUSSBALL.DE: Herr Schmitt, am Dienstagabend, 18.30 Uhr, steht die Partie gegen den Tabellenzweiten SV Völklingen an. Wie groß ist die Vorfreude beim Betrachten der vergangenen Ergebnisse?
Peter Schmitt: Natürlich habe ich Vorfreude, wie vor jedem Spiel. Da sind die Endergebnisse der letzten Spiele egal. Wir gucken generell nicht auf ein Endergebnis. Wir wollen uns in den Spielen als geschlossene Mannschaft präsentieren, egal wie das Ergebnis am Ende lautet. Die Erfahrungen, mal in der Oberliga gespielt zu haben, sind es schon wert. Das kann nun mal nicht jeder von sich behaupten.
FUSSBALL.DE: Ursprünglich wollten Sie in Burgbrohl nach ihrem Wechsel in der zweiten Mannschaft, die um den Aufstieg in die Kreisliga B spielt, kicken. Jetzt spielen sie fünf Klassen höher in der Oberliga, wie kam das ursprünglich zustande?
"Das ist ein super Gefühl, nach 45 Minuten in der Kabine zu sitzen und zu wissen, dass der gegnerische Trainer wahrscheinlich ausflippt"
Schmitt: Da die Spvgg mein Heimatverein ist und ich seit der Gründung der zweiten Mannschaft dabei war, wollte ich dort auch wieder anfangen. Erstmal wollte ich nur wieder trainieren, nachdem ich vorher aufgrund meines Sportmanagement-Studiums nicht in Burgbrohl gespielt habe. Bei den Spielen wäre ich, wenn Not am Mann gewesen wäre, auch eingesprungen.
FUSSBALL.DE: Und wie kam es dann zur Berufung zum Oberliga-Kader?
Schmitt: Nachdem klar wurde, dass die Oberligasaison mit dem Kader der zweiten Mannschaft beendet werden sollte, haben wir eine Mannschaft auf die Beine gestellt, die hauptsächlich aus ehemaligen oder derzeit inaktiven Spielern der zweiten Mannschaft besteht. So konnte die zweite Mannschaft, die ja im Aufstiegsrennen in der C-Liga ganz gut darsteht, fast komplett zusammenbleiben.
FUSSBALL.DE: Ihr erstes Spiel endete nach einer guten ersten Halbzeit (0:2) mit einer 0:9-Niederlage. Wie haben Sie den großen Leistungsunterschied wahrgenommen?
Schmitt: (lacht) Zuallererst haben wir uns gefreut, dass es zur Halbzeit nur 0:2 stand. Der größte Unterschied ist auf jeden Fall das Tempo. Alle Bewegungen und besonders die Reaktionen sind auf einem ganz anderen Level. Das beste Beispiel, um es sich vorzustellen, ist Arjen Robben bei Bayern München. Der macht auch immer das gleiche, wo du denkst, warum verteidigen die das nicht? Dann steht ein Oberligaspieler vor dir, macht drei Mal die gleiche Bewegung und jedes Mal spielt er dich aus. Trotzdem glaube ich, schlagen wir uns sehr gut.
FUSSBALL.DE: Zwei Spiele gingen in der Rückrunde bereits mit mehr als 20 Gegentoren verloren, am Wochenende gegen Hauenstein gab es ein 0:17 - und am Dienstag wartet der Tabellenzweite auf Sie. Wie geht man in ein Spiel, das man quasi schon verloren hat?
Schmitt: Auch wenn wir diese Rückrunde nicht auf die Endergebnisse achten, wollen wir natürlich so lange es geht die Null halten und 90 Minuten alles geben und kämpfen. Dass wir die Spiele nicht gewinnen ist klar, aber wir sammeln als Team unheimlich viele Erfahrungen und wachsen noch enger zusammen. Gegen RW Koblenz sind wir mit einem 0:0 in die Halbzeit gegangen. Das ist ein super Gefühl, nach 45 Minuten in der Kabine zu sitzen und zu wissen, dass der gegnerische Trainer wahrscheinlich ausflippt.
FUSSBALL.DE: Das Spiel ging mit 0:7 verloren.
Schmitt: Ja, leider haben wir das Tempo nicht über die volle Distanz durchhalten können. Aber kleine Zwischenziele zu erreichen ist für uns super. Da kann auch mal ein Unentschieden zur Halbzeit gefeiert werden (lacht).
FUSSBALL.DE: In manchen Medien wurde abfällig über die Ergebnisse Ihres Teams berichtet. Wie kommt Ihr großer Einsatz bei den Gegnern an?
Schmitt: Viele zeigen großen Respekt davor, dass wir uns diesen Aufgaben stellen. Die Berichte, in denen unser Team ins schlechte Licht gerückt wurde, haben meist nur die Endergebnisse gezeigt, von dem Hintergrund unserer Mannschaft war dann leider nichts zu lesen.
FUSSBALL.DE: Neben dem spielerischen Aufwand opfern die Spieler auch einen Tag des Wochenendes. Gab es schon Spieler, die einen Rückzieher gemacht haben?
Schmitt: Nein, das wird es bei uns auch nicht geben. Natürlich sind immer mal einzelne Spieler nicht da, das hat aber meist berufliche Gründe. Wir haben bei jedem Spiel mehr als genug Spieler, die ihren Samstag für eine Oberligapartie opfern. Die Reisen sind natürlich schon nicht ohne, das ist mit denen eines Kreisligisten nicht zu vergleichen. Teilweise fahren wir um 11 Uhr los und sind erst gegen 20 Uhr wieder zuhause. Andererseits sind wir dadurch auch deutlich professioneller geworden. Wir fahren mit dem Bus zu Auswärtspartien, sind einheitlich gekleidet und gefeiert wird am Abend vor dem Spiel wohl auch nicht mehr so lange.
FUSSBALL.DE: Wie sieht der Lerneffekt aus? Gibt es Dinge, die von Spiel zu Spiel besser werden?
Schmitt: Das ist nach fünf Spielen, die ich gespielt habe schwer zu sagen. Im Training, das wir gemeinsam mit der zweiten Mannschaft absolvieren, wurde schon häufiger gesagt, dass einige Spieler schneller reagieren und Situationen erfassen. Auf jeden Fall lernt man in jedem Spiel dazu. Die jungen Spieler – im letzten Spiel war die Startelf im Schnitt 22 Jahre alt – lernen da natürlich umso mehr.
FUSSBALL.DE: Was sind neben den Erfahrungen die Momente, die Ihnen bisher in Erinnerung geblieben sind?
Schmitt: Für uns ist jedes Spiel besonders. Ganz besonders sind allerdings unsere Fans. Bei den Heimspielen sind im Moment mehr Zuschauer als in der Hinrunde, das macht uns schon stolz. Die Fans, die zweite Mannschaft und eigentlich jeder Zuschauer klatscht bei gelungenen Aktionen und feuert unser Team an. Jeder Torschuss wird frenetisch gefeiert, als hätten wir grade den entscheidenden Treffer zum Aufstieg geschossen, der Humor kommt also nie zu kurz (lacht).
FUSSBALL.DE: Was ist das Ziel für die nächsten Spiele?
Schmitt: Wir haben gleich mehrere Ziele, die wir uns gesteckt haben. Ein Tor wäre das größte, die eine oder andere kleine Chance gab es schon. Einmal wollen wir die dann auch nutzen. Das zweite Ziel ist die Fairness-Tabelle. Ich glaube wir haben in den sechs Spielen der Rückrunde erst eine gelbe Karte gesehen. Den Respekt wollen wir uns nicht durch überharte Zweikämpfe holen, lieber sind wir die fairste Mannschaft der Liga.
FUSSBALL.DE: Was überwiegt am Ende der Saison, der Stolz auf die eigene Leistung und das Durchhaltevermögen, oder die Erleichterung, wieder gegen ebenbürtige Gegner zu spielen?
Schmitt: Auf jeden Fall der Stolz. Besonders stolz bin ich, ein Teil dieses Teams sein zu dürfen, dass jede Woche alles aus sich heraus holt und jetzt schon eine mehr als eingeschworene Truppe ist. Die Erleichterung wird trotzdem spätestens im ersten Spiel nach dieser Saison kommen, wenn es in den Spielen wieder ausgeglichen zugeht. Nichtsdestotrotz werden die meisten bei uns noch oft davon erzählen.
Lieber Fußballfreund,
du möchtest gern einen Beitrag, z.B. Musik, Fotos, Videos, Daten oder einen Zeitungsartikel (nachfolgend „Inhalte“) hochladen? Wir möchten dich an dieser Stelle gern nochmal daran erinnern, dass die Verantwortung für die von dir hochgeladenen Inhalte bei dir liegt. Bitte vergewissere dich also zunächst, ob die Inhalte unseren Vorgaben entsprechen (siehe die ausführlichen Bestimmungen unter „Community-Spielregeln“) und insbesondere ob du über die entsprechenden Nutzungsrechte an den Inhalten verfügst. Diese liegen in der Regel bei Dritten und nicht bei dir, wenn du Inhalte aus dem Internet (z.B. Fotos bekannter Personen, Videos oder Zeitungsartikel) kopierst und hochlädst.
Bitte beachte: Wenn du die Nutzungsrechte an den Inhalten nicht berücksichtigst, kann es zu kostspieligen Abmahnungen und weiteren Forderungen gegen dich kommen. Sofern wir hiermit direkt konfrontiert werden, sind wir berechtigt, deine Daten zum Zwecke der Rechtsverfolgung herauszugeben und mögliche Forderungen an dich weiter zu berechnen.