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In Gladbach noch Torhüterin, in Delmenhorst nun Feldspielerin: Christina Bellinghoven.[Foto: imago/foto2press]
Sie gewann den DFB-Pokal, den UEFA-Women's Cup, war als B-Juniorin Deutsche Meisterin und Schulweltmeisterin. In den letzten Jahren wurde es aber etwas ruhiger in Christina Bellinghovens Fußballleben. Eigentlich wollte sich die Torhüterin nur noch fit halten. Jetzt kickt die 29-Jährige für den Zweitligisten TV Jahn Delmenhorst - als Feldspielerin.
„Ich dachte zunächst, dass ich nur bis zum vergangenen Dezember bleibe“, sagt die 29-Jährige, die in der IT-Beratung eines Energie-Unternehmens arbeitet. Doch daraus wurde ein längerer Aufenthalt. Als feststand, dass sie für längere Zeit in Oldenburg tätig sein wird, entschloss sich Bellinghoven nach halbjähriger Pause zur Rückkehr in den Vereinsfußball. Jetzt läuft sie beim Zweitligisten TV Jahn Delmenhorst im Stadion an der Düsternortstraße auf.
"Es ist cool, und es gibt keine Zickenkriege"
Erst einmal bis zum Saisonende im Mai 2018 bleibt sie bei den Violetten, die zu Saisonbeginn aus der Regionalliga Nord in die zweithöchste Spielklasse aufgestiegen sind. „Ob ich länger bleibe, ist noch offen“, sagt sie. „Das hängt davon ab, wie sich mein weiterer beruflicher Weg entwickelt.“ Der Sportliche Leiter Bernd Hannemann und Abteilungsleiterin Petra Zimolong verantworten beim TV Jahn den Frauenfußball und meinen ungeachtet dessen: „Wir freuen uns jetzt erst einmal, dass Christina bei uns ist.“
Bellinghovens Delmenhorster Engagement hat einen ungewöhnlichen Ursprung. Denn die Spielerin hatte sich in der Region umgesehen, umgehört und beraten lassen, bevor sie initiativ wurde. „Per SMS hatte Chrissi angefragt, ob sie mal mittrainieren dürfe“, erinnert sich Trainer Claus Dieter Meier. „Wir waren happy darüber, denn unser Kader ist nicht sehr groß.“
Am Rande ist Meier ebenfalls haften geblieben: „Chrissi hat zu ihrem Einstand bei uns eine selbstgebackene Torte mitgebracht. So was habe ich auch noch nicht erlebt.“ Bellinghoven konkretisiert: „Es war eine Torte mit Oreo-Keksen, die ich zum Auswärtsspiel in Herford mitgebracht habe. Wir haben das Spiel gewonnen. Seitdem meinen meine Teamkameradinnen, ich könnte öfter mal backen. Ich habe dann zum 30. Geburtstag von Anna Mirbach einen Schokokuchen mitgebracht. Leider haben wir nicht gewonnen.“ Kein Wunder: Es waren eben keine Oreo-Kekse eingebacken.
Jahns Abteilungsleiterin Petra Zimolong hätte als frühere Spielerin, die schon bei der Gründung des ersten Frauenteams 1970 dabei war, ohnehin nichts dagegen, wenn Christina Bellinghoven ihre Zugehörigkeit zu den Violetten über den Mai 2018 hinaus verlängern würde. Denn auch im Feld gilt die Torhüterin nicht nur als Kader-Erweiterung, sondern als Verstärkung. Vornehmlich auf der Sechserposition, wie sich inzwischen bei fünf Zweitligaspielen herausgestellt hat.
Nachdem feststand, dass die erfahrene Spielerin dem Jahn-Kader angehört, setzte Trainer Meier sie in den Testspielen im Januar beim TuS Schwachhausen (4:1) und Werder Bremen (1:9) ein. „Ich habe zunächst rechte Verteidigerin und dann im rechten Mittelfeld gespielt“, berichtet Bellinghoven. Konditionell könne sie sich aber noch verbessern, meint sie kritisch. Nebenher besitzt sie ein Zweitspielrecht für den Düsseldorfer CfR Links , Schlusslicht in der Regionalliga West. Dort hat sie gemeinsam mit ihrer fünf Jahre jüngeren Schwester Verena in der Abwehr bislang zweimal gespielt, weil die Termine das möglich machten. Kein Problem also, bestätigt Meier.
In Delmenhorst zwischen die Pfosten zu gehen, sei für sie kein Thema, sagt Christina Bellinghoven. Sehr zur Freude von Jahns etatmäßigen Keeperinnen Magdalena Flug und Jannika Ehlers. Beim TV Jahn sei sie gut aufgenommen worden, sagt die Neue vom Niederrhein und lobt den Teamgeist: „Es ist cool, und es gibt keine Zickenkriege.“
Die gebürtige Düsseldorferin begann übrigens als Dreijährige zu kicken. Ab der F-Jugend war sie Torhüterin. Bei Viktoria Buchholz in Duisburg durchlief sie die Jugend, ehe sie über den FCR Duisburg 2004 nach Potsdam wechselte. Dort begann ihr großer Weg: Deutsche Meisterschaft 2004 und 2005 in Turbines U 17. Schulweltmeisterin mit dem Internat „Friedrich Ludwig Jahn“ 2005 im dänischen Skaerbaek unter Lehrer Steffen Kreische, der damals auch Turbines Nachwuchs trainiert hat.
Im gesamten Turnier ohne Gegentreffer geblieben, flog Bellinghoven auch beim Shootout im Finaldrama gegen China zweimal in die richtige Ecke, parierte so den dritten und siebten Elfer, ehe das Resultat mit 6:5 feststand. „Die Chinesinnen standen immer extrem lange da, um mich zu irritieren. Aber ich wusste das und habe ihnen ruhig in die Augen gesehen – das wirkte“, erzählte damals die Schülerin aus der Klasse 11/1, die dann im Freudenknäuel ganz unten liegend kaum mehr Luft bekam. Über der tollen Feier liegt noch heute ein Schleier des Schweigens.
Am 10. September 2006 gab sie ihr Bundesligadebüt bei Turbine. 2007 folgte der Wechsel zum FCR Duisburg. Unter Trainerin Martina Voss, seit 2012 nach ihrer aktiven Karriere mit 125 Länderspielen und unter anderem vier EM-Titeln und WM-Silber derzeit Nationaltrainerin der Schweiz, wurde Bellinghoven mit Duisburg DFB-Pokalsiegerin (2009 und 2010) und UEFA-Cup-Siegerin (2009). Beim Finale gegen die Russinnen von Zwezda Perm (6:0 und 1:1) waren 28.112 Zuschauer im Stadion. Einwechslung in der 77. Minute für Kathrin Längert. An dieses Match erinnert Christine Bellinghoven natürlich besonders gerne: „Aber auch andere Spiele vergisst man nie. Ich könnte da einige aufzählen.“
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