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"Abstieg sollte für uns eigentlich kein Thema sein": die SG Traktor Reinhardtsdorf.[Foto: Traktor Reinhardtsdorf]
Amateurfußball auf dem Dorf ist oft besonders. Das erkennt man auch an den Vereinsnamen - in diesem Fall: SG Traktor Reinhardtsdorf. Was hat es damit auf sich? Fahren die Spieler mit Traktoren zu Auswärtsspielen? Wahrscheinlich nicht. FUSSBALL.DE begibt sich auf Spurensuche in dem Dorf in Sachsen, in dem nicht mal 1000 Einwohnerinnen und Einwohner leben.
Traktoren sieht man in Reinhardtsdorf immer wieder. Wenn sie auf den Feldern ihre Arbeit verrichten, wenn sie langsam die Straßen befahren und sich hinter ihnen eine lange Schlange ungeduldiger Verkehrsteilnehmer bildet. Aber am Fußballplatz findet man keine Traktoren. Und trotzdem heißt der Verein aus dem Sächsischen Fußball-Verband SG Traktor Reinhardtsdorf. Warum eigentlich?
Erik Johnen, Beisitzer des Vorstands und Co-Trainer der ersten Mannschaft, kennt die Antwort: "Traktor ist erst seit der Umbenennung nach der Wende Teil unseres Vereinsnamens. Vorher war das nicht der Fall. Es soll die Wertschätzung gegenüber den Menschen ausdrücken, die in der Landwirtschaft arbeiten und deswegen sehr wichtig für die Wirtschaft in unserer Region sind. In der Gegend hier ist das gar kein ungewöhnlicher Vorgang. Man findet zahlreiche Vereine, bei denen das der Fall ist."
"Traktor ist erst seit der Umbenennung nach der Wende Teil unseres Vereinsnamens"
Trotzdem ist die SG Traktor Reinhardtsdorf irgendwie schon ein besonderer Klub: Denn er ist - wie es der Name schon sagt - in einem Dorf beheimatet. Nicht mal 1000 Menschen leben dort. Für viele ist der Verein vor allem am Wochenende bei den Heimspielen ein sozialer Treffpunkt. Dann wird der Grill angeschmissen. Man isst gemeinsam eine Bratwurst, man trinkt etwas und man schaut Fußball. Das hält zusammen, das verbindet.
Die SG Traktor Reinhardtsdorf ist in allen männlichen Altersklassen im Spielbetrieb dabei, im Jugendbereich und bei der zweiten Mannschaft allerdings als Spielgemeinschaft mit Nachbarorten. "Anders könnten wir den Spielbetrieb nicht aufrechterhalten", sagt Johnen: "Es gab Zeiten, da waren wir mit vier Herrenmannschaft am Start. Aber dann kam Corona und hat uns richtig Schwierigkeiten bereitet. Inzwischen geht es wieder aufwärts. Wir konnten den Verein auf ein solides Fundament stellen."
Die erste Mannschaft der SG Traktor Reinhardtsdorf spielt in der Kreisliga A. In der vergangenen Saison konnte der Abstieg gerade so verhindert werden - ein 1:1 am letzten Spieltag gegen die SpG Dorfhainer SV / SV Hermsdorf war die Rettung. Der extrem wichtige Ausgleich fiel erst kurz vor Schluss - und den Verantwortlichen fielen in diesem Moment mehrere Steine von den Herzen.
"Jetzt schauen wir eher wieder nach oben als nach unten, ein Abstieg in die zweite Kreisliga sollte für uns eigentlich kein Thema sein", betont Johnen. Und in dieser Saison läuft es tatsächlich besser: Traktor Reinhardtsdorf hat sich im oberen Tabellendrittel etabliert - auch wenn das Spitzenspiel zuletzt gegen die SSV 1862 Langburkersdorf mit 1:5 verloren ging. "Wir haben lange in der Kreisoberliga gespielt. Und da wollen wir mittelfristig auch wieder hin", so Johnen.
Der Weg ist weit. Ob es diese Saison bereits klappt? Eher unwahrscheinlich. Aber Mannschaft und Spieler haben sich ein Motto gesucht, das Hoffnung macht, wenn sie es wirklich mit Leben füllen. Es lautet: "Wir gewinnen nicht immer, aber immer öfter". So ist es auch auf der Homepage zu lesen. Aber auch ein anderes Motto wird hier gelebt: "Ein Dorf, mein Verein". Das ist nämlich noch viel wichtiger als der sportliche Erfolg: die Gemeinschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl, Spaß am Fußball. Sie gewinnen gemeinsam, sie verlieren gemeinsam.
Viele, die einmal bei der SG Traktor Reinhardtsdorf gespielt haben, kommen wieder. Oder gehen gar nicht erst weg. "Wir haben Spieler in der Mannschaft, die aus beruflichen Gründen nach Dresden gezogen sind. Aber für das Training dienstags und donnerstags sowie für unsere Spiele am Wochenende nehmen sie die 50 Kilometer lange Strecke gerne in Kauf, um unser Trikot zu tragen", sagt Johnen.
Und übrigens: Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man dann doch noch einen Traktor auf der Anlage in Reinhardtsdorf. Um genau zu sein, sogar ganz viele. Denn im Logo des Vereins ist das Fahrzeug zu sehen, das stellvertretend für die Region stehen soll: der Traktor.
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