Janik Steringer in doppelter Mission
Janik Steringer, Co-Trainer von Arminia Bielefeld, spielt selbst weiter, sofern es seine Zeit zulässt - und das auf gehobenem Amateurniveau bei Oberligist Lippstadt.
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Thomas Diederich schreibt heute in unserem Schiedsrichter-Blog über das Thema Handspiel. [Foto: FUSSBALL.DE]
Weiter geht's mit unserem wöchentlichen Schiedsrichter-Blog auf FUSSBALL.DE. Lukas Bubeck vom SV Westheim in Württemberg, Caroline Schiller vom FSV Motor Marienberg in Sachsen und Thomas Diederich vom SV Viktoria Waldlaubersheim (Südwestdeutscher Fußballverband) berichten für uns regelmäßig, was sie Woche für Woche als Schieds- oder Linienrichter auf und neben dem Platz erleben und was sie umtreibt. Heute Teil 7 des Blogs: Thomas Diederich über Handspiele, die mal besser und mal schlechter zu erkennen und zu bewerten sind.
"Eintracht Frankfurt hatte am 4. Bundesliga-Spieltag beim 2:2 auf Schalke eine 2:0-Führung verspielt und mit einer strittigen Schiedsrichter-Entscheidung gehadert. Da es auch in anderen Bundesligastadien zuletzt zu einigen Diskussionen gekommen ist, muss man aktuell feststellen: Handspiel im Fußball bleibt ein wirklich nicht einfach zu behandelndes Thema.
Die Regelbeschreibung zur Entscheidung auf direkten Freistoß lautet wie folgt:
Dem gegnerischen Team wird ein direkter Freistoß zugesprochen, wenn ein
Spieler den Ball absichtlich mit der Hand spielt (gilt nicht für den Torwart im eigenen
Strafraum).
"Der Schiedsrichter hat es nicht immer leicht und muss versuchen, sich durch sein Stellungsspiel den optimalen Einblick zu verschaffen"
Na gut, also formell sehr einfach und dennoch jede Woche am Fernseher oder am Stammtisch wie auch auf dem Spielfeld heiß diskutiert: Spielt ein Spieler den Ball mit der Hand, ist auf direkten Freistoß zu entscheiden. Was auf dem Papier klar geschrieben ist, ist in der Praxis doch stets situationsbedingt unterschiedlich interpretierbar, meine ich.
Dabei helfen die Ergänzungen der UEFA:
Ein Handspiel liegt vor, wenn ein Spieler den Ball mit seiner Hand oder seinem
Arm absichtlich berührt. Der Schiedsrichter achtet bei der Beurteilung der
Situation auf
Die Schwierigkeit entsteht in der Natur der Sache. Wir alle springen in die Luft und heben dabei die Arme als Schwungmasse mit nach oben. Ebenso fallen wir auf den Boden (oder sliden bzw. rutschen) und haben dabei stets die Arme als Gleichgewichtshilfe oder Abstützsicherung an unserem Oberkörper.
Wie lässt sich nun in Bruchteilen einer Sekunde das Berühren des Balles zur jeweils unterschiedlichen Situation interpretieren? Der Schiedsrichter hat es hier nicht immer leicht und muss versuchen, sich durch sein Stellungsspiel den optimalen Einblick ins Geschehen zu verschaffen, um so seine Entscheidung schnell und unmissverständlich treffen zu können.
Lassen wir uns doch mal auf die Situation Handspiel ein und diskutieren die unterschiedlichsten Handspiel-Typen und Handspiel-"Floskeln", die sich auf dem Spielfeld ergeben:
Ich bin der Meinung, dass ein Spieler, der aus einem Meter angeschossen wird, in der Regel keine Chance hat, hier etwas in der Form "Absicht" zu drehen (angenommen die Hand ist am Körper). Wenn die Hand allerdings weit über dem Kopf ist oder seitlich ausgestreckt wurde (wie ein "Hampelmann"), um seine Fläche zu vergrößern, würde ich zu Absicht und den entsprechenden Folgen tendieren.
Jeder Schiedsrichter hat hierbei sein eigenes Toleranzmaß. Profi wie Amateur werden sich jedoch allesamt an die Regeln halten und die Situation in dem Bruchteil der Sekunde des Angeschossenwerdens, absichtlichen Handspiels oder des Spielens bei angelegtem Arm individuell entscheiden und dann auch dazu stehen.
Andere mögen Bruchteile dieser Sekunde anders wahrnehmen, das können und dürfen sie auch. Dann aber sage ich: Meckert nicht und macht es selbst erstmal besser!
Auf FUSSBALL.DE bieten wir ein umfangreiches Paket zum Thema Schiedsrichter (inklusive Ausbildung, Ansprechpartner, Regelfragen etc.) an. Alle Infos dazu gibt es hier.
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