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Die deutsche Mannschaft kurz vor Anpfiff des entscheidenden Gruppenspiels gegen den Irak. [Foto: Andre Brändel/Jens Becker]
Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit findet im Schatten der Europameisterschaft in Frankreich und der Copa America die Fußball-Weltmeisterschaft der Gehörlosen in Italien statt. Dabei fällt das Zwischenfazit aus deutscher Sicht höchst erfreulich aus. Im Gleichschritt mit Joachim Löws Team hat auch die deutsche Gehörlosen-Fußballnationalmannschaft das Viertelfinale erreicht und das als Gruppenerster. Damit entgeht die Elf zumindest zum Auftakt der K.o.-Runde an diesem Montag Angstgegner Russland, gegen das sie sowohl im Halbfinale der Deaflympics 2013 als auch bei der Heim-EM 2015 in Hannover ausgeschieden war. Nächster Gegner der Deutschen sind heute die USA, eine laut übereinstimmenden Aussagen von Bundestrainer Frank Zürn und Torjäger Benjamin Christ zwar schwere, aber auch machbare Aufgabe.
Dabei war der WM-Auftakt im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Italien aus deutscher Sicht eine Enttäuschung. Die 1:2-Niederlage kam überraschend, denn im internationalen Gehörlosenfußball spielen die Italiener schon seit gut einem Jahrzehnt nur eine untergeordnete Rolle. Für den Ehrentreffer der Deutschen sorgte kurz vor Schluss der Essener Torjäger Christ.
Im zweiten Spiel gegen Belgien präsentierte sich die deutsche Elf wie ausgewechselt. Von Anfang an dominierend, erspielte sie sich zahlreiche Chancen, die von Andre Zapf, Raisi Zalla, Fabian Trappe und dem in der Schlussphase eingewechselten Düsseldorfer David Plank zu einem auch in dieser Höhe verdienten 4:1-Sieg genutzt wurden. Da Italien im zweiten Spiel der Gruppe A über ein 0:0 gegen den Irak nicht hinauskam, ergab sich vor dem dritten Spieltag eine komplizierte Ausgangslage. Verlieren durfte Deutschland jedenfalls auf keinen Fall.
So war die Anfangsphase des Spiels gegen den Irak, der nach zwei Unentschieden gegen Belgien und Italien mit einem Sieg an Deutschland hätte vorbeiziehen können, von Nervosität geprägt. Die gemessen an Spielanteilen überlegene deutsche Elf konnte in der ersten Halbzeit ihre Chancen nicht nutzen, behielt aber auch in der zweiten Hälfte die Oberhand. Für den erlösenden Führungstreffer sorgte dann mit einem sehenswerten Volleyschuss Innenverteidiger Marc Christ, endgültig alles klar machte Robin Bayer mit dem 2:0 in der 80. Minute. Gastgeber Italien schied durch eine 2:4-Niederlage gegen Belgien aus, was wiederum den Deutschen den Gruppensieg bescherte. Kuriose Parallele zwischen Gehörlosen- und Hörendem-Fußball: Im Spiel gegen die Slowakei war es mit Jerome Boateng ebenfalls ein Innenverteidiger, der mit einem Volleyschuss den Führungstreffer erzielte. Marc Christ trägt seither den Spitznamen „Boateng“.
Für seinen Namensvetter und Vereinskameraden Benny Christ, der gerade mit dem GTSV Essen Deutscher Gehörlosen-Meister wurde und zudem den Aufstieg in die Kreisliga B feierte , verläuft die WM bisher etwas unglücklich. Im ersten Spiel gegen Italien noch Schütze des einzigen deutschen Treffers, musste er seitdem erkrankt aussetzen. Er soll aber rechtzeitig zum Auftakt der K.o.-Spiele wieder fit sein und hofft als langjähriger Stammspieler und Leistungsträger auf weitere Einsätze. Es bleibt abzuwarten, wie Bundestrainer Frank Zürn sich entscheidet, denn der erst im Turnierverlauf 18 Jahre alt gewordene Raisi Zalla und Robin Bayer haben ihre Sache im Angriff des im 3-5-2-System antretenden deutschen Teams in den Spielen gegen Belgien und den Irak sehr gut gemacht.
Insgesamt kann man nach Abschluss der Gruppenphase das Fazit ziehen, dass es auch im internationalen Fußball der Gehörlosen keine „Kleinen“ mehr gibt. Es gab durchweg spannende Spiele mit knappen Ergebnissen zu sehen. Ägypten schickte zudem in Gruppe C mit der Ukraine eine Mannschaft nach Hause, die seit Jahren zu den besten Drei im Gehörlosenfußball zählt. Nach seinen Favoriten auf den WM-Titel befragt, nennt Benjamin Christ Russland, die Türkei und Ägypten. Außenseiterchancen räumt er Großbritannien und Deutschland ein. Bundestrainer Zürn sieht es etwas anders. Für ihn ist Großbritannien „noch vor der Türkei“ WM-Favorit Nummer eins.
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