Amateure des Jahres: Alle Kandidat*innen im Kurzporträt
In den vergangenen Wochen haben wir euch die Finalist*innen der Amateure des Jahres vorgestellt. FUSSBALL.de stellt alle zehn im Kurzporträt vor.
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Christoph Nowak (rechts), der Vorsitzende des bayerischen Kreisligisten SSV Dillingen, mit seinem Kumpel Tim Wiese. [Foto: privat]
Früher hießen seine Mitspieler Miroslav Klose und Diego, die Gegner Lukas Podolski, Ebbe Sand oder später Thomas Müller. Heute hat er mit Typen wie "Sheamus", "Cesaro" und "Bo Dallas" zu tun. Die Rede ist natürlich von Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese und seinem spektakulären Comeback als Wrestler. Warum deswegen ausgerechnet eine Kleinstadt an der Donau durchdreht, verrät ein guter Kumpel des 34-Jährigen.
Christoph Nowak ist Vorsitzender beim SSV Dillingen , einem Kreisligisten aus Bayern. Seit vergangener Woche hat der 41-Jährige etwa ein Dutzend Inteviews fürs Fernsehen, Radio und verschiedene Zeitungen gegeben. Der umtriebige Ehrenamtler hat "The Machine" Wiese nämlich dazu überredet, mal in Dillingen aufzulaufen. FUSSBALL.DE hat mit Nowak, der früher selbst Keeper war und Profis wie Michael Rensing (Fortuna Düsseldorf) oder Thorsten Kirschbaum (1. FC Nürnberg) mit Torwartklamotten ausstattet, über den spektakulären Wiese-Coup gesprochen.
FUSSBALL.DE: Herr Nowak, wann wird Tim Wiese zum ersten Mal im Tor des SSV Dillingen stehen?
"Fest steht jedenfalls, dass Tim mal für uns spielen will. Das hat er selbst bestätigt"
Christoph Nowak: Das kann ich jetzt noch nicht genau sagen. In den nächsten Wochen wird das jedoch wohl eher nichts werden, sondern eher im Frühjahr 2017. Der Antrag auf Spielgenehmigung liegt zwar inzwischen dem Bayerischen Fußballverband vor, das wäre eine reine Formsache, aber Tim wohnt in Bremen und wir spielen nun einmal in Süddeutschland. Da liegen ein paar Kilometer dazwischen, der Termin muss also passen.
Wie kam der Kontakt zum ehemaligen Nationalkeeper überhaupt zu Stande?
Wir sind seit dem Jahr 2009 gut befreundet, als wir zum ersten Mal geschäftlich miteinander zu tun hatten. Ich bin für den Torwartausrüster KEEPERsport seit 2008 als Profibetreuer tätig und habe Tim Wiese so kennen gelernt. Wir mochten uns beide sofort und sind ähnlich gestrickt: Ehrlich, gerade heraus und nicht jedes Wort auf die Goldwaage legend.
Tim Wiese hatte in seiner Fußballer-Karriere sicher nicht nur Freunde, sondern ist mit seiner Art öfter auch mal angeeckt.
Das kann sein, aber ich mag Typen mit Ecken und Kanten. Gerade im Profigeschäft kommen viele Spieler recht stromlinienförmig daher, da war und ist Tim immer anders. Ich finde ihn zudem menschlich überragend, wir hatten auch noch nie Probleme miteinander.
Was halten Sie denn von seinem Werdegang vom Profikeeper zum Wrestler? In der öffentlichen Wahrnehmung geht die Bandbreite von Hohn und Spott bis hin zu Begeisterung für seine neue Karriere.
Es war auch für mich zunächst etwas befremdlich, Tim nicht im Torhüter-Outfit, sondern als Wrestler zu erleben. Seinen Auftritt in der Münchner Olympiahalle, wo ich natürlich vor Ort war, fand ich cool. Die Leute haben ihn richtig gefeiert und nach dem Fight waren die meisten Reaktionen doch auch sehr positiv. Tim macht einfach, was er will und lässt sich da nicht reinreden. Das gefällt mir!
Sein Engagement für den SSV Dillingen ist also kein reiner PR-Gag?
Das kann man sehen, wie man will. Fest steht jedenfalls, dass er mal für uns spielen will. Das hat er selbst bestätigt. Es war aber nicht so gemeint, dass er schon am kommenden Wochenende bei unserem nächsten Spiel dabei wäre.
Was sagt denn Ihr aktueller Torwart Marco Manzano zu dem Wirbel um Tim Wiese und dessen geplantem Engagement in Dillingen?
Auch er freut sich darauf. Marco ist ein heller Kopf und weiß, wie wertvoll die ganze Geschichte für unseren Verein sein kann. Außerdem ist es ja, wie gesagt, nicht so, dass er seinen Platz in unserem Tor dauerhaft für Tim Wiese räumen muss.
Der SSV Dillingen ist nur ein Kreisligist, hat aber in den vergangenen Jahren schon mehrfach fußballerische Prominenz im Donaustadion begrüßen dürfen. Was ist das Besondere an Ihrem Klub?
Einerseits sind wir natürlich nur ein recht kleiner Verein, der zwar über ein schönes Stadion verfügt, aber wirtschaftlich nicht so aufgestellt ist, dass wir in absehbarer Zeit höhere sportliche Ziele angreifen könnten. Im Gegenteil, aktuell sind wir ja in der Donau-Kreisliga Nord sogar Tabellenletzter. Die größeren Events in unserem Stadion – 2013 das Spiel gegen 1899 Hoffenheim mit Tim Wiese oder ein Jahr vorher das Sky Spiel des Lebens – sind aufgrund meiner Kontakte in den Profifußball möglich geworden.
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