Hoch auf dem bunten Wagen!
Am CSD in Frankfurt fuhr Amateurspielerin Beata Maciolek auf dem DFB-Wagen mit und setzte mit vielen Teilnehmer*innen ein Zeichen für Vielfalt.
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Relegationsspiele sind nicht selten eine große Herausforderung für die Amateurklubs. [Foto: Imago]
In vielen Landesverbänden stehen die letzten Entscheidungen an. Die Relegationsspiele sind in vollem Gange oder beginnen in diesen Tagen. Relegation bedeutet nicht nur in den Profiligen Dramatik pur. Auch im Amateurbereich geht es richtig zur Sache. Selbst in den Kreisligen sind die Zuschauerzahlen mitunter vierstellig. Wir haben den Leitfaden, wie das Relegations-Heimspiel ein voller Erfolg wird – natürlich mit einem Augenzwinkern.
Besonnene Einweiser: So ein Entscheidungsspiel elektrisiert. Wo sonst bei Anpfiff sieben Autos und fünf Fahrräder stehen, wird nun alles genutzt, was halbwegs nach Parkfläche aussieht. Inklusive Einfahrten der Anwohner oder Zufahrtswege der Feuerwehr. Aber Verkehrschaos muss nicht sein. Die Spieler der Alten Herren sagten doch letztens, sie werden zu wenig in den Verein einbezogen. Sie können mit schicken orangefarbenen Ordnerwesten den Einweiser geben. Es ist ja genug Platz auf dem Feld, das der Landwirt von nebenan für das Spiel zur Verfügung gestellt hat.
Flinke Verkäufer: Wer schnell eine Abstellmöglichkeit für seinen PKW findet, ist tendenziell zufrieden. Er möchte die gewonnene Zeit jedoch nicht durch eine Schlange am Eingang einbüßen, die mühelos mit dem Andrang im Eiscafé Dolomiti in der Fußgängerzone bei 36 Grad mithalten kann. Daher unbedingt das zweite Kassenhäuschen öffnen (falls das Schloss nach Jahrzehnten der Nicht-Benutzung noch aufgeht). Alternativ tut es auch ein Tapeziertisch. Oder der Sportwart bringt die Tickets per "fliegender Kasse" unters Volk.
"Guten Tag…krächz…liebe Sportfreunde…rausch…wir begrüßen Sie…ächz…"
Saubere Bänke: So, alle, die rein wollen, sind drin. Pünktlich! Da können sich die Strategen vom Erzrivalen aus dem Nachbarort eine Scheibe von abschneiden. Die mussten letzte Woche wegen des großen Andrangs 20 Minuten später anfangen. Die 55 Sitzgelegenheiten auf der rustikalen Holztribüne sind längst belegt. Hat sich gelohnt, gründlich über die angejahrten Bänke zu wischen. Schließlich ist die Gattin des Vereinspräsidenten da. Deren blütenweißes Sommerkleid soll auch nach dem Spiel blütenweiß sein.
Wohlklingende Lautsprecher: Die Anlage ist selten in Benutzung. Im Normalfall kennt ohnehin jeder Zuschauer die Spieler mit Vornamen. Und umgekehrt. Heute sind allerdings mehr Leute auf der Anlage als in den Heimspielen der letzten beiden Saisons zusammen. Auf alle Fälle die Technik im Vorfeld überprüfen. Knisternde Lautsprecher und ein verzerrtes "Guten Tag…krächz…liebe Sportfreunde…rausch…wir begrüßen Sie…ächz…" trüben die Vorfreude.
Versteckte Shirts: Der Aufstieg ist nach dem 2:0-Auswärtssieg vor einer Woche zum Greifen nah. Ehrensache, dass die passenden Shirts längst fertig sind. Ob wirklich eine 2000er-Auflage notwendig war, lässt sich später noch mit dem Co-Trainer klären. Erstmal ist wichtig, die edlen Stücke unter Verschluss zu halten. Kommt blöd rüber, wenn sie der Teambetreuer versehentlich schon zum Aufwärmen verteilt.
Hilfreiche Hinweise: Nicht davon ausgehen, dass jeder weiß, wie das Hinspiel ausgegangen ist. Ein dezenter Hinweis des Sprechers vor dem Anpfiff ("Kurze Info für alle, die uns nicht bei jedem Heimspiel beehren: Wir steigen auch bei einer Niederlage mit einem Tor auf") kann nie schaden. Wäre ein Jammer, wenn die Hälfte des Publikums fälschlicherweise niedergeschlagen den Heimweg antritt, bevor die Aufstiegsfeier beginnt. Der Profi am Mikro wirft lässig den Begriff "Europapokal-Arithmetik" ein. Achtung: Vorher nachschauen, ob wirklich nach diesem Modus gespielt wird.
Verstärktes Grill-Team: Ja, der Grillmeister hat natürlich Recht, dass er bisher immer alles allein bewältigt hat. Seit 25 Jahren macht er den Job, "hat sich nie jemand beschwert". Da waren aber auch nie 1000 Zuschauer gleichzeitig auf dem Platz. Ruhig trotz seines lautstarken Widerstands eine zweite Person als Assistent abstellen.
Großzügige Kalkulation: Es ist warm, die Besucher sind durstig. Im Vorfeld am falschen Ende gespart zu haben, wäre nun ein übles Eigentor. Denn die heutige Partie soll ja noch in Generationen als der "Aufstiegs-Sonntag im Juni" gelten und nicht als "dieser brüllend heiße Tag, an dem die Pfeifen auf dem Sportplatz nach 20 Minuten keine kalten Getränke mehr hatten".
Kleine Botschaften: Der Bürgermeister ist da. Und sein Stellvertreter. Und dessen Stellvertreter. Sind ja bald Wahlen. Eine hervorragende Möglichkeit, der versammelten Politprominenz an diesem Fußball-Festtag ganz nebenbei mitzuteilen, dass das Flutlicht auf dem kleinen Trainingsplatz ein bisschen mehr Strahlkraft vertragen könnte. Als Investition in die Jugend.
Wichtige Kontakte: Schlusspfiff, Aufstieg. Die Party kann beginnen. Jetzt zahlen sich die hervorragenden Kontakte zum Vereinsheim aus. Eigentlich wollte just an diesem Abend der Klub der Kleintierfreunde dort sein jährliches Sommerfest feiern. Nach dem Sieg im Hinspiel und dem sich abzeichnenden Aufstieg hat der Wirt gewirbelt, die Kleintierfreunde kommen eine Woche später. Einer langen, feucht-fröhlichen Nacht steht also nichts mehr im Wege.
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