37.250 Euro: TSV Rosenheim kassiert an Weigl

BVB-Spieler Julian Weigl spült dem TSV Rosenheim tausende Euro in die Kassen, beim FC Gütersloh hingegen sind die Kassen klamm, sodass die Insolvenz droht und Göttingens Trainer Knut Nolte bekommt nach dem Höhenflug plötzlich Post aus Japan – das Wichtigste aus Deutschlands Oberligen.

Gute Ausbildung zahlt sich aus: Im Rahmen seiner vielfältigen Bemühungen um die Förderung des Nachwuchsfußballs hat der Deutsche Fußball-Bund auch ein „Bonussystem für Amateurvereine“ geschaffen. Dabei werden die Stammvereine von Junioren-Nationalspielern, bei denen der Spieler eine Mindestverweildauer von zwei Jahren im Verein hatte, mit einer finanziellen Zuwendung bedacht. U 21-Nationalspieler Julian Weigl, der vor Saisonbeginn vom Zweitligisten TSV 1860 München zum Bundesligisten Borussia Dortmund gewechselt war und dort für Furore sorgt, spielte von 2006 bis 2010 für den TSV 1860 Rosenheim, der aktuell in der Bayernliga Süd  den siebten Tabellenplatz belegt. Das zahlt sich jetzt für Rosenheim, auch Heimatklub von DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger, aus. Die Rosenheimer bekamen als Bonus für ihren Anteil an Weigls Ausbildung einen Scheck in Höhe von 37.250 Euro überreicht. Der Zuschuss ist ausschließlich für die Jugendarbeit bestimmt.

Hotic hat Winterpause: Die Ratinger Germania 04/19  aus der Oberliga Niederrhein  verpasste im Niederrheinpokal beim West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen (0:2) nicht nur den Einzug ins Halbfinale, sondern muss nach der Roten Karten für Adnan Hotic jetzt auch vier Wochen ohne ihren Abwehrchef auskommen. Damit verpasst der 26-jährige Sohn des früheren Bundesliga-Profis Demir Hotic (unter anderem 1. FC Kaiserslautern und VfB Stuttgart) nicht nur das Auswärtsspiel am Sonntag (ab 14.30 Uhr) beim Wuppertaler SV, sondern darf in diesem Jahr gar nicht mehr eingesetzt werden.

Wieder klamme Kassen in Gütersloh : André Niermann, Präsident des FC Gütersloh , denkt offen über einen Rückzug des Vereins aus der Oberliga Westfalen  nach. Nach seinen Angaben fehlen dem Klub 60.000 bis 65.000 Euro, um die laufende Saison sauber zu finanzieren. Deshalb hat der Unternehmer nun für Mitte Dezember eine Mitgliederversammlung anberaumt. Dort soll über die Zukunft des Vereins entschieden werden. „Aktuell können wir noch unsere Rechnungen bezahlen. Aber wenn wir das Geld nicht bis März auftreiben, dann sind wir insolvent“, sagte Niermann gegenüber der Tageszeitung „Die Glocke“. Deshalb könnte die Oberliga-Rückrunde ohne den ehemaligen Zweitligisten über die Bühne gehen. Niermanns Appell richtet sich vor allem an die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, die helfen sollen. Bereits vor 15 Jahren musste der Verein Insolvenz anmelden.

"Wenn wir das Geld nicht bis März auftreiben, dann sind wir insolvent"

Koblenz will historischen Sieg: Im Spitzenspiel der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar  hatte der von Weltmeister, Europameister und Champions-League-Sieger Jürgen Kohler trainierte SC Hauenstein  der TuS Koblenz  die erste Niederlage nach 13 Spielen zugefügt und sich mit dem 2:1-Auswärtssieg vor 2560 Zuschauern auch noch die Herbstmeisterschaft gesichert. „Wir müssen wieder aufstehen und im Derby gegen die SpVgg EGC Wirges eine Reaktion zeigen“, fordert TuS-Trainer Petrik Sander an. Dabei können die Besucher im Stadion Oberwerth am Samstag (ab 14 Uhr) Zeuge eines historischen Erfolges werden. In diesem Jahrtausend konnten die Koblenzer noch keinen Dreier gegen die SpVgg einfahren. In den vergangenen fünf Begegnungen am Deutschen Eck siegte Wirges dreimal. Der letzte Heimsieg (2:1) gelang der TuS im September 1998.

Vertragsverlängerung nach Siegesserie: Auf dem Parkdeck am Aachener Tivoli-Stadion, auf dem sich zwei Kunstrasenplätze befinden, setzte der FC Hürth , aktuell Tabellensiebter in der Mittelrheinliga seinen Aufwärtstrend fort. Mit dem 2:0 bei Alemannia Aachen II entführten die Hürther drei Punkte aus der Domstadt. Damit holte die Mannschaft von FC-Trainer Oliver Heitmann, dessen Vertrag gerade um ein Jahr verlängert wurde, aus ihren jüngsten fünf Spielen die maximale Punktzahl. Nach sieben Spieltagen war der FCH noch Tabellenletzer. „Die Truppe hat immer an sich geglaubt“, sagt Heitmann gegenüber FUSSBALL.DE . „Vor allem in der Defensive haben wir uns enorm verbessert.“ Zwei Gegentore aus den letzten fünf Spielen sprechen für sich. In der Rückrunde kann Heitmann auch wieder mit Angreifer Ladji Koulibaly planen. Der 28-Jährige musste wegen eines Wadenbeinbruchs acht Monate pausieren, hat jetzt mit dem Lauftraining begonnen.

Platzsegnung in Regensburg: Nach mehreren Monaten Planung und Bauzeit ist es vollbracht. Der SSV Jahn Regensburg hat einen nagelneuen Kunstrasenplatz. Dieser wird am Sonntag (ab 14 Uhr) mit der Partie in der Bayernliga Nord  zwischen dem SSV Jahn II und dem ASV Burglengenfeld offiziell eingeweiht. „Dieser Platz bedeutet für unsere Jahnschmiede nicht nur ganzjährig und witterungsunabhängig professionelle Trainings- und Spielbedingungen, sondern ist auch ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu einem vom DFB anerkannten Nachwuchsleistungszentrum“, teilte der Verein mit. Vor dem Anpfiff wird Diakon Ulrich Wabra den Kunstrasenplatz segnen.

Bewerbungen aus aller Welt : Der SVG Göttingen , Aufsteiger in der Oberliga Niedersachsen , rangiert zu Beginn der Rückrunde auf dem zweiten Tabellenplatz, der am Saisonende zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation zur Regionalliga Nord berechtigt. „Wir haben im Verein als Ziel den Klassenverbleib ausgegeben. Aber so langsam müssen sich die Verantwortlichen Gedanken machen“, sagt SVG-Trainer Knut Nolte gegenüber FUSSBALL.DE . „Bis Ende März müssen die Lizenzunterlagen eingereicht werden“, so der 56-Jährige weiter. Der sportliche Höhenflug der Niedersachsen findet auch außerhalb von Göttingen Beachtung. „Täglich bekomme ich Anrufe von Spielern und Beratern, die bei uns mitmachen wollen.“ Sogar aus Japan hatte Nolte zuletzt eine Bewerbung vorliegen. „Schon abenteuerlich, wie die Bewerbung aussah, die wahrscheinlich mit einem Google-Übersetzer bearbeitet wurde.“ Sportlich plant der Aufsteiger wegen des langfristigen Ausfalls von Mittelfeldspieler Martin Schiller (Kreuzbandriss) zwei Transfers in der Winterpause. „Wir müssen nachlegen, um die Spannung im Kader weiter hochzuhalten“, sagte Nolte.

Juch bleibt vom Pech verfolgt: In der Oberliga Niederrhein  muss der 1. FC Bocholt  mindestens bis zum Saisonende auf Mittelfeldspieler Kevin Juch verzichten. Der 23-Jährige hat sich innerhalb von zwei Jahren bereits zum zweiten Mal einen Kreuzbandriss zugezogen. Ende Oktober wurde er bereits operiert. Da Komplikationen aufgetreten sind, kommt Juch nun Anfang Februar erneut unters Messer. „Kevin wird uns über ein Jahr fehlen“, sagt FC-Trainer Manuel Jara gegenüber FUSSBALL.DE . „Das Wichtigste ist, dass er wieder auf die Beine kommt.“ Insgesamt absolvierte Juch in der Oberliga 69 Spiele und erzielte dabei zehn Tore.

Sieg und Geburtstage feiern: Der FC Anker Wismar will in der NOFV-Oberliga Nord  im letzen Auswärtsspiel vor der Winterpause mit einem Sieg beim punktgleichen 1. FC Neubrandenburg 04 (Samstag, 13 Uhr) in der Tabelle weiter nach oben klettern. Achten muss die Mannschaft von Trainer Dinalo Adigo vor allem auf Daniel Nawotke, der zusammen mit Tobias Täge (Malchower SV) mit zehn Treffern die Torschützenliste anführt. Bester Angreifer bei Anker ist Clemens Lange, der sieben Treffer auf seinem Konto hat. Neben dem Spiel hat Anker auch nachträgliche Geburtstags-Geschenke für Mittelfeldspieler Jean-Marc Jeune und Torhüter Benjamin Heskamp im Blick. Der Keeper feierte vor wenigen Tagen seinen 31. Geburtstag, der Franzose Jeune wurde 24 Jahre alt.