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Kampf gegen Homophobie|23.02.2015|13:00

„Attackiert werden potenzielle Opfer“

Sven Wolf ist Geschäftsführer und Stadionsprecher beim VfR Mannheim. [Foto: privat]

Im Auftrag des Badischen Fußballverbandes (BFV) soll Sven Wolf homosexuelle Fußballer beim Coming Out beraten. Der 34-jährige Bankkaufmann ist offiziell BFV-Ansprechpartner für Homosexualität. Im September 2013 war er der erste überhaupt in Deutschland. Wolf ist außerdem Geschäftsführer und Stadionsprecher des Traditionsklubs VfR Mannheim, der 1949 erster Deutscher Meister der frisch gegründeten Bundesrepublik wurde. 3:2 gewann man damals nach Verlängerung gegen Borussia Dortmund. Redakteur Thomas Hackbarth hat für FUSSBALL.DE mit Sven Wolf über Pöbeleien, Vorurteile und starke Persönlichkeiten gesprochen.

FUSSBALL.DE: Herr Wolf, wie kam es damals zur Anfrage des BFV?

Sven Wolf: Das geschah im Nachgang zur Berliner Erklärung, die unter anderem vom DFB unterschrieben wurde und mit der sich der Sport verpflichtet, gegen Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Identität vorzugehen. Ronny Zimmermann kannte mich, schließlich bin ich auch Geschäftsführer des Oberligaklubs VfR Mannheim. Also hat mich der BFV-Präsident gefragt, ob ich Ansprechpartner werden möchte. Mittlerweile haben auch andere Landesverbände nachgezogen und ich werde beim BFV durch meine Kollegin Sarah Stephan unterstützt.

Gab es schon weitere Anfragen?

"Thomas Hitzlsperger hat das unglaublich stark und positiv gemanagt"

Wolf: Spieler, die über ein Coming Out nachdenken, haben sich bei mir noch nicht gemeldet, dafür müssen wir vielleicht noch stärker eine Vertrauensbasis etablieren. Doch auch die Aufklärungsarbeit im Verband, etwa bei der Aus- und Fortbildung von Schiedsrichtern und Trainern, hilft beim Abbau von Vorurteilen. Ich bin auch Ansprechpartner für einen Trainer oder Vereinsvorsitzenden, dem sich ein Spieler anvertraut hat, falls der Coach oder Vorsitzende unsicher ist, wie er damit umgehen kann.

Womit hatten Sie bis heute als Ansprechpartner ihres Verbandes am meisten zu tun?

Wolf: Intensiv mussten wir uns um einen Fall kümmern, bei dem ein Schiedsrichter behauptete, er sei von einem anderen Unparteiischen aufgrund seiner Homosexualität beleidigt und sogar körperlich angegriffen worden. Die Staatsanwaltschaft begann sogar zu ermitteln. Im Endeffekt stellte sich der Sachverhalt anders dar, es ist eindeutig kein Fall von Homophobie. Der Schiedsrichter erbrachte aufgrund einer Erkrankung einfach nicht mehr die Leistungsanforderung. Er wollte einfach weiter pfeifen.

Sie hatten Ihr Coming Out mit 19 Jahren und sind seit 17 Jahren beim Oberliga-Klub VfR Mannheim ehrenamtlich engagiert. Wurden Sie wegen Ihrer sexuellen Identität jemals von einem Spieler, Zuschauer oder Gegenspieler angepöbelt?

Wolf: Nein. Nicht einmal. Ich hatte vielleicht das Glück, in einer Großstadt zu leben. Aber auch in meiner Geburtsstadt Viernheim habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht. Wenn man offensiv damit umgeht und den Leuten keine Angriffsfläche bietet, ist es einfacher. Ich sag’s mal auf Deutsch: Die Leute zerreißen sich das Maul, wenn Sie Unsicherheit oder Angst spüren. Attackiert werden potenzielle Opfer. Als ich mit 19 Jahren merkte, dass es so ist für mich, bin ich danach offen mit meiner Homosexualität umgegangen. Aber so ist es eben nicht jeder. Entscheidend ist auch das soziale Umfeld, wenn der Betreffende etwa in einer religiösen Familie aufgewachsen ist. Die erste Reaktion meines Vaters war: „Was sagen die anderen Leute?“ Ihm hat es weniger ausgemacht, dass ich schwul bin, sondern das Bild der anderen Leute.

Ist Ihr Vater inzwischen darüber weg?

Wolf: Ja, ja, hat ein Jahr gedauert. Seine Eltern, meine Mutter und mein Bruder hatten kein Problem damit, dass ich Männer liebe, und dann hatte auch er sich wieder beruhigt. Mein Bruder ist verheiratet, da könnten also noch Enkel kommen. Das hilft dann auch (lacht).

Chefs großer Unternehmen können schwul sein, Oberbürgermeister und Minister auch. Hat der Fußball ein besonderes Problem?

Wolf: Nein, der Fußball ist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es herrschen eng abgesteckte Vorstellungen. Der Fußballer muss hart sein, das Spiel ist körperlich unglaublich hart. Auch das Gerangel um das große Geld braucht einen ganzen Kerl. Und der kann nicht schwul sein, denn damit verknüpfen viele, das sind doch eher die Weichen, die Tuckigen. Im Fußball grassieren wirklich noch viele Vorurteile, im Rest der Gesellschaft auch.

Sind die Fans im Profifußball das Problem?

Wolf: Ich glaube nicht, dass ein Profi der sich geoutet hat, künftig und auf immer vom Stadion niedergebrüllt wird. Ich denke eher, dass so ein Spieler sich sorgen müsste, welche Konsequenzen sein Coming Out etwa für seine Sponsoren oder seinen Marktwert haben könnte.

Hat Thomas Hitzlsperger mit seinem Coming Out etwas verändert?

Wolf: Hitzlspergers Coming Out vor etwas mehr als einem Jahr hat den Fußballfans und vielen anderen deutlich gemacht, dass es den schwulen Fußballer gibt, auch einen, der auf dem höchsten Niveau spielt, Nationalspieler und Deutscher Meister war, bei zwei großen Turnieren gespielt hat. Dass ihm vorgeworfen wurde, er habe sich ja erst nach seinem Karriereende geoutet, hat mich geärgert. Wer nicht selbst in der Situation ist, kann leicht reden. Mich ärgerte auch der Presse-Hype. Thomas Hitzlsperger hat das unglaublich stark und positiv gemanagt.

Kennen Sie Trainer, Schiedsrichter oder Spieler in ihrem Landesverband, die schwul sind und sich verstecken?

Wolf: Ja, kenne ich.

Woran liegt das?

Wolf: Beim Profifußball geht’s um die Karriere. Aber auch für den Amateur ist es nicht leicht, denn der hat ja tagtäglich mit den Leuten zu tun. Trotzdem sind seit Hitzlspergers Coming Out einige Amateurspieler an die Öffentlichkeit gegangen.

Reden wir noch etwas über Fußball. Ist der Abstieg aus der Oberliga noch vermeidbar?

Wolf: Wir haben jetzt noch 15 Rückrundenspiele, in der Pause gab‘s einige Personalwechsel. Im besten Fall steigen nur zwei Mannschaften ab. Wir hätten jedenfalls nicht so einen großen Aufwand an Transfers betrieben, wenn wir uns schon abgeschrieben hätten. Wir haben in der Wintervorbereitung positive Ergebnisse erzielt, ich bin also mitterweile etwas optimistischer.

Sie sind seit 2012 Geschäftsführer beim VfR und mussten in der Zeit auch konsolidieren.

Wolf: Wir mussten Verbindlichkeiten zusammenfassen, das haben wir durch die Unterstützung der Gönner des Vereins aus eigener Kraft geschafft. Heute steht der Verein wieder solide da. Der VfR Mannheim ist ein Traditionsverein. Herberger hat von 1922 bis 1926 hier gespielt, und 1949 waren wir der erste Deutsche Meister der Bundesrepublik, auch der erste Verein, der die neue Meisterschale bekam. „Mannheim holt die Schale“ war letztes Jahr unsere große PR-Kampagne, wir haben dann ein Replikat der Schale erstanden. Es fand ein Spiel gegen Borussia Dortmunds Traditionsmannschaft statt, Frank Mill war dabei. Eine tolle Sache zum 65. Jubiläum der Deutschen Meisterschaft.

Zum Abschluss, wie zufrieden sind Sie mit der Haltung ihres Landesverbandes?

Wolf: Der Badische Fußballverband ist einer der kleineren Verbände unter dem Dach des DFB, und hat sich trotzdem auch bei anderen Themen schon stark präsentiert, wenn ich etwa an die Förderung des Mädchen- und Frauenfußballs denke. Der BFV positioniert sich gegen Rassismus, macht vieles bei der Gewaltprävention. Wie auch beim Kampf gegen Homophobie im Fußball kommt es ganz auf die handelnden Personen, auf die Entscheidungsträger an. Ich werde als Ansprechpartner auf der BFV-Homepage ganz normal präsentiert, da wird nichts auf der achten Unterseite versteckt. Ich bin also sehr zufrieden mit meinem Verband und hier vor allem mit unserem Präsidenten Ronny Zimmermann.

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