Sachsenpokal: Aue schlägt Zwickau im Endspiel

Drittligist FC Erzgebirge Aue hat zum vierten Mal den Sachsenpokal gewonnen. Die Mannschaft von Pavel Dotchev bezwang am Dienstagabend vor heimischen Publikum den Regionalligisten FSV Zwickau mit 1:0 und hatte damit nur drei Tage nach dem vielumjubelten Aufstieg in die 2. Liga erneut Grund zu feiern.

„Herzlichen Glückwunsch an den FC Erzgebirge! Die Mannschaft hat eine herausragende Saison gespielt und sich gleich doppelt belohnt. Aufsteiger und Pokalsieger: Diese lila-weiße Saison wird uns allen noch lange im Gedächtnis bleiben. Glück Auf und viel Erfolg im DFB-Pokalwettbewerb“, gratulierte SFV-Präsident Hermann Winkler aus dem fernen Straßburg, der das Endspiel im Livestream des MDR verfolgte.

"Aufsteiger und Pokalsieger: Diese lila-weiße Saison wird uns allen noch lange im Gedächtnis bleiben"

Vor 7.560 Zuschauern im Sparkassen-Erzgebirgsstadion erzielte Mario Kvesic in der 60. Spielminute den entscheidenden Treffer. Dabei erwischte Regionalligist Zwickau zunächst den besseren Start. Die Mannschaft von Trainer Torsten Ziegner spielte mutig nach vor und ließ die Auer nicht ins Spiel kommen. Da Marc-Philipp Zimmermann seinen sehenswerten Treffer (20.) aus Abseitsposition erzielte, gingen beide Mannschaften mit 0:0 in die Pause.

Für die Auer entwickelte sich das Spiel zum erwartet schweren Derby gegen gut organisierte Zwickauer. Die Feierlichkeiten der letzten Tage steckten den Veilchen noch in den Knochen, sodass Torchancen auch in der zweiten Halbzeit Mangelware waren.

Eine gute Aktion vor dem gegnerischen Tor reichte den Erzgebirgern aber für den entscheidenden Treffer. In der 60. Spielminute legte Max Wegner sehenswert per Hack auf Mario Kvesic ab, der aus 16 Metern abzog und den umjubelten Siegtreffer erzielte. In der Schlussphase erhöhte der FSV den Druck und erspielte sich noch gute Möglichkeiten, der Ausgleich wollte den Gästen aber nicht mehr gelingen. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, Einstellung und Moral haben aber gestimmt. Ich bin froh, dass meine Jungs noch einmal die nötige Siegermentalität entwickelt haben“, kommentierte Pavel Dotchev den Arbeitssieg seiner Mannschaft.

Zwickau-Trainer Torsten Ziegner zeigte sich nach guter Leistung enttäuscht: „Es war ein kurzweiliges Spiel, das von beiden Mannschaften offensiv geführt wurde. Leider hatten wir in zwei Situationen Pech. Insgesamt haben wir aber sehr gut mitgehalten. Das Ergebnis ist bitter für uns, aber diese Leistung macht uns für die restlichen Spiele Hoffnung."

Da der FC Erzgebirge Aue als Vizemeister der 3. Liga direkt für den DFB-Pokal qualifiziert ist, werden auch die Zwickauer trotz der Finalniederlage in der kommenden Saison in der ersten Hauptrunde des Wettbewerbs antreten . Bereits zum dritten Mal mussten sich die Westsachsen im Endspiel dem FC Erzgebirge Aue geschlagen nehmen.

Während es die Zwickauer Spieler sportlich fair nahmen, sorgte der mitgereiste Anhang für einen unwürdigen Rahmen und provozierte mehrere Spielunterbrechungen. Statt ihre Mannschaft zu unterstützen, zündeten die „Fans“ Bengalos und warfen Leuchtraketen auf das Spielfeld und die Auer Zuschauer. FSV-Geschäftsführer Lars Schauer war entsetzt: "Ich möchte mich im Namen des Vorstandes und des Aufsichtsrates in aller Form beim FC Erzgebirge Aue entschuldigen, für das Verhalten einiger weniger Mitgereister. Ich sage ganz bewusst nicht 'Fans'."

„Beste Bedingungen und fast 8.000 begeisterte Zuschauer haben dem Endspiel einen fantastischen Rahmen geboten. Dass gewaltbereite Anhänger den Fußball immer wieder als Plattform nutzen, ist nicht nachvollziehbar und widerspricht dem Wesen des Sports. Sie gefährden nicht nur sich selbst, sondern vor allem die vielen friedlichen Fans und Familien im Stadion, die ihre Mannschaft wirklich unterstützen wollen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Vereine und den Sicherheitsbehörden, haben wir alles dafür getan, dieses brisante Spiel abzusichern. Mit solchen Aktionen schaden diese sogenannten Fans vor allem ihrem eigenen Verein. Der SFV wird den FSV Zwickau vollumfänglich bei den angekündigten Maßnahmen gegen die Übeltäter unterstützen. Nach Auswertung aller verfügbaren Informationen wird der Sächsische Fußballverband ein Sportgerichtsverfahren bezüglich der Vorkommnisse im Endspiel des Sachsenpokals einleiten“, so SFV-Geschäftsführer Frank Pohl.

Als zukünftiger Zweitligist hat der FC Erzgebirge Aue in der kommenden Saison keine Möglichkeit seinen Titel zu verteidigen. Für die sächsischen Landesligisten, Landesklasse-Teams und Kreispokalsieger beginnt die Pokalsaison 2016/2017 am 6./7. August. Die sächsischen Regional- und Oberligisten stoßen in der zweiten Runde (20./21. August) hinzu, die Drittliga-Teams greifen in der dritten Runde (03./04. September) in den Wettbewerb ein.