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Ob bei Fortuna Köln oder beim Wuppertaler SV: Ercan Aydogmus ist der Liebling der Fans. [Foto: Fotos imago; Collage FUSSBALL.DE]
Der große Finaltag der Amateure rückt immer näher. Am 28. Mai werden in der ARD in drei Konferenzen alle Landespokalendspiele live übertragen. Dabei sein wird auch der Oberligist Wuppertaler SV, der sich in einem dramatischen Halbfinale am Mittwochabend gegen den favorisierten Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen im Elfmeterschießen durchsetzen konnte. Neben dem möglichen Einzug in den DFB-Pokal steht der frühere Bundesligist kurz vor dem Aufstieg in die Regionalliga West. Das ist auch ein Verdienst des 36-jährigen WSV-Stürmers Ercan Aydogmus.
Am Ende hatten sich die Ereignisse so überschlagen, dass alle den Überblick verloren hatten. Wer hatte gerade den Ausgleich erzielt. War es Ercan Aydogmus ? Oder war es doch eher ein Eigentor? Den Wuppertalern war es hinterher egal. WSV-Stürmer Aydogmus auch: „Hauptsache er war drin.“ Es war Krimi bis in die Schlussphase und weit darüber hinaus. Es war Halbfinale des Niederrhein-Pokals . Es war bereits die Nachspielzeit angebrochen, als alle Prognosen hinfällig wurden. Oberhausen, der favorisierte Regionalligist, sah gegen den Wuppertaler SV schon wie der sichere Sieger aus. Oberhausen führte 1:0, alle warteten auf den Schlusspfiff. Aber dann leitete Wuppertal seinen letzten Angriff ein – und traf tatsächlich zum viel umjubelten 1:1, Verlängerung. Auch wenn Aydogmus dem Ball möglicherweise nicht den letzten Stoß über die Linie gegeben hatte, mittendrin war der Angreifer auf jeden Fall.
„Eigentlich waren wir tot. Oberhausen hatte mehrfach glasklare Möglichkeiten zur Entscheidung. Wir waren einfach nur platt. Wir haben dennoch alles versucht, bis zum letzten Augenblick“, sagt Aydogmus am Tag danach. „Dieses Tor hat dann unglaubliche Kräfte freigesetzt. Da war mir klar, dass wir das Spiel als Sieger beenden werden.“
"Dieses Tor hat unglaubliche Kräfte freigesetzt. Da war mir klar, dass wir das Spiel als Sieger beenden werden"
Und genauso kam es. Die Verlängerung blieb torlos. Im Elfmeterschießen, dem großen Showdown, setzte sich Wuppertal durch . Nun wartet für den früheren Bundesligisten am Finaltag der Amateure am 28. Mai mal wieder ein Auftritt auf der ganz großen Bühne des deutschen Fußballs. Es geht gegen Rot-Weiss Essen. Wuppertal ist erneut Außenseiter, aber ganz Wuppertal träumt bereits vom DFB-Pokal .
Der Verein, der so lange in der Versenkung verschwunden war und eher negative als positive Schlagzeilen geschrieben hatte, ist plötzlich wieder da. Nicht nur im Pokal läuft es hervorragend. Auch in der Meisterschaft. In der Oberliga Niederrhein thront die Mannschaft von Trainer Stefan Vollmershausen ganz oben. Elf Punkte beträgt der Vorsprung vor dem KFC Uerdingen. 18 Zähler sind noch zu vergeben. Die Wuppertaler müssen nur noch einige wenige Schritte machen, dann sind sie wieder in der Regionalliga. Am Freitag kommender Woche ist auf ihrem Weg dorthin der 1. FC Bocholt als nächster Gegner zu Gast.
Dass der Verein plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint, liegt auch an Ercan Aydogmus. An dem Stürmer also, der nicht nur wegen seiner Tore so eminent wichtig ist für diese junge Mannschaft. Gepaart mit seinem Charakter, seiner Erfahrung und seiner stets vorbildlichen Einstellung zählt er zu den absoluten Eckpfeilern im WSV-Kader. Auch wenn er das niemals so deutlich formulieren würde. Dafür ist es viel zu zurückhaltend. Aydogmus sagt lieber: „Das ist ein Erfolg der gesamten Mannschaft und des Trainerstabs. Und natürlich des Teams, das uns immer betreut.“ Und eines ist dem 36-jährigen Routinier ganz wichtig: „Unsere Fans unterstützen uns großartig. Auch sie haben einen riesigen Anteil daran.“
Gleichzeitig allerdings hebt Aydogmus warnend die Hand. Noch habe die Mannschaft nichts erreicht, noch sei der Aufstieg nicht klar: „Uns fehlen noch ein paar Punkte. Wir dürfen jetzt auf keinen Fall die Zügel schleifen lassen. Wir dürfen auf der Zielgerade nicht aufhören zu arbeiten. Erst wenn wir den Aufstieg in die Regionalliga geschafft haben, können wir uns auf das Endspiel gegen Essen freuen. Dann können wir unsere Saison vergolden.“
Auch für Aydogmus selbst wäre es ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere. Er würde mal wieder aufstiegen. Wie zuvor bereits mit dem Bonner SC, Viktoria Köln oder Fortuna Köln, für die er in der 3. Liga auflief. Überall war er Publikumsliebling, überall war er Leistungsträger, überall war er regelmäßiger Torschütze. Schon seine Erscheinung auf dem Platz sorgt beim Gegner für Respekt. Seine Schale ist hart, sein Kern jedoch ist weich.
Für die Wuppertaler Verantwortlichen war seine Verpflichtung im vergangenen Sommer ein absoluter Glücksfall. Und sie sind froh, dass sein Vertrag auch im kommenden Jahr noch Gültigkeit hat. Seine Erfahrung kann ein ganz wichtiger Faktor in der Regionalliga werden, in der es wohl zu einem harten Abstiegskampf kommen wird.
„Als Aufsteiger geht es immer zunächst darum, nicht mit dem Abstieg zu tun zu haben“, sagt Aydogmus. „Aber natürlich ist der Wuppertaler SV ein großer Traditionsverein.“ Und da wird eben auch schnell mal von höheren Aufgaben geträumt. Und Träume sind beim WSV derzeit durchaus erlaubt.
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